Steffi – NORDKIND https://nordkind.blog Wed, 05 Dec 2018 13:06:22 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.8 https://nordkind.blog/wp-content/uploads/2017/04/cropped-favicon-32x32.png Steffi – NORDKIND https://nordkind.blog 32 32 Auf die Plätzchen, fertig, los! https://nordkind.blog/erleben/auf-die-plaetzchen-fertig-los Wed, 05 Dec 2018 13:06:22 +0000 https://nordkind.blog/?p=18104 Was wäre Weihnachten bloß ohne Plätzchen? Der herrliche Geruch, wenn die Kekse im Ofen backen, die Erinnerung an das gemeinsame Ausstechen und Verzieren in der Kindheit, und nicht zu vergessen: Sie sind einfach lecker. Ach, wir Nordkinder lieben Plätzchen einfach. Deswegen ist es an der Zeit für uns, unsere liebsten Rezepte mit euch zu teilen. […]

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Was wäre Weihnachten bloß ohne Plätzchen? Der herrliche Geruch, wenn die Kekse im Ofen backen, die Erinnerung an das gemeinsame Ausstechen und Verzieren in der Kindheit, und nicht zu vergessen: Sie sind einfach lecker.

Ach, wir Nordkinder lieben Plätzchen einfach. Deswegen ist es an der Zeit für uns, unsere liebsten Rezepte mit euch zu teilen. Es sind die drei Kekssorten, die bei mir seit Jahren immer wieder ein Muss sind, weil sie einfach zu lecker sind.

 

Die Schnellen: Haferflockenkekse

Das Rezept ergibt 50 bis 60 Kekse. Also genügend zum Verschenken. (Foto: Steffi)

Die Zutaten: 200 Gramm Butter, 200 Gramm Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Ei, 250 Gramm Haferflocken, 100 Gramm Mehl, 1⁄2 Päckchen Backpulver

Die Zubereitung: Butter, Zucker, Vanillezucker und Ei schaumig rühren. Mehl, Backpulver und Haferflocken in einer anderen Schüssel kurz vermischen und alles zusammen zu einem Teig verkneten. Mit zwei Löffeln kleine Häufchen auf das Backblech setzen. Dabei darauf achten, etwas Abstand zwischen den Keksen zu lassen. Dann 10 bis 12 Minuten bei 180°C (Ober-/Unterhitze) backen, bis die Ränder langsam braun werden.

 

Der Klassiker: Zimtsterne

Die Zutaten: 250 Gramm Puderzucker, noch etwas Puderzucker zusätzlich, 3 Eiweiß, 1 Teelöffel Zitronensaft, 1 gestrichener Teelöffel Zitronenschale, 2 gestrichene Teelöffel Zimt, 350 Gramm gemahlene Mandeln (mit Haut), Ausstechform

Die Zubereitung: Eiweiß steif schlagen, Zitronensaft unterschlagen und
dann nach und nach die 250 Gramm Puderzucker einstreuen.. Ein Drittel der Masse in einen Spritzbeutel (oder alternativ einen Gefrierbeutel) füllen. Zimt, Zitronenschale und Mandeln vermischen und mit dem Rest der
Eischneemasse verrühren. Eine Arbeitsfläche mit dem zusätzlichen Puderzucker bestäuben und den Teig ungefähr einen halben Zentimeter dick ausrollen. Die Plätzchen ausstechen. Das bedarf etwas Übung, weil es sehr klebrig sein kann. Falls du einen Gefrierbeutel benutzt, knote ihn so zu, dass die Masse in einer der unteren Ecken ist und schneide dann von der Ecke der Plastiktüte ein kleines Stück ab (am besten zunächst klein abschneiden und das Loch bei Bedarf größer machen). Die Eischneemasse mit dem Spritzbeutel auf den ausgestochenen Keksen verteilen und diese dann 12 bis 13 Minuten bei 150°C (Ober-/Unterhitze) backen.

 

Die besten: Schoko-Zimt-kugeln

Je nachdem wie gerne man Zimt mag, kann man mehr oder weniger in den Teig machen. (Foto: Steffi)

Die Zutaten: 60 Gramm Backkakao, 125 Gramm Zucker, 65 ml Sonnenblumen- oder Rapsöl, 2 Eier, 2 bis 3 Teelöffel Zimt, 125 Gramm Mehl, 1 Teelöffel Backpulver, Prise Salz, etwa 150 Gramm Puderzucker

Die Zubereitung: Kakao, Zucker und Öl kurz verrühren und dann die Eier unterschlagen. Zimt, Mehl, Backpulver und Salz in einer anderen Schüssel kurz vermischen und alles zusammen verrühren. Mindestens vier Stunden im Kühlschrank kalt stellen. So lässt sich der Teig leichter verarbeiten. Mit Löffeln nussgroße Kugeln formen und sie dann in Puderzucker rollen. Das geht bei dem klebrigen Teig am besten zu zweit: Der eine teilt mit den Löffeln hasel- bis walnussgroße Stücke aus der Masse, der andere rollt sie in Puderzucker und formt sie dabei zu Kugeln. Danach müssen die Plätzchen etwa 10 Minuten bei 180°C (Ober-/Unterhitze) gebacken werden.

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Plattdeutsches Wörterbuch: Stiekelswien https://nordkind.blog/unser-norden/plattdeutsches-woerterbuch-stiekelswien Mon, 26 Nov 2018 16:08:00 +0000 https://nordkind.blog/?p=18012 Das Besondere an Plattdeutsch ist ja, dass die Sprache in jeder Region, ja, fast in jedem Dorf anders ist. So kann man immer wieder dazulernen. Letztens war wieder einmal so ein Moment, als ich gefragt wurde, ob ich das Wort „Stiekelswien“ kenne. Ich kannte das Wort bis dahin tatsächlich nicht. Als die Freundin mir dann sagte, […]

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Foto: George Kendall/Unsplash, Montage: Lena Gausmann

Das Besondere an Plattdeutsch ist ja, dass die Sprache in jeder Region, ja, fast in jedem Dorf anders ist. So kann man immer wieder dazulernen. Letztens war wieder einmal so ein Moment, als ich gefragt wurde, ob ich das Wort „Stiekelswien“ kenne. Ich kannte das Wort bis dahin tatsächlich nicht. Als die Freundin mir dann sagte, dass es „Igel“ oder auch „Stachelschwein“ bedeutet, war ich ganz entzückt. Was für ein niedliches Wort für diese niedlichen, kleinen Tiere – ich meine hier natürlich den Igel und nicht das Stachelschwein.

Winterschlaf dauert bis zu fünf Monate

Igel sind übrigens Winterschläfer. Sie rollen sich in ihrem wetterfesten, kugelförmigen Nest zu einer Stachelkugel zusammen und bleiben dort den Winter über bis zu fünf Monate. Wer Igeln dabei helfen möchte, gut über den Winter zu kommen, kann sie im Herbst bei den Vorbereitungen auf den Winterschlaf unterstützen. Dichtes Gebüsch, Komposthaufen oder trockene Hohlräume unter Holzstapeln eignen sich als Schlafplatz. Auch Blätter, Gestrüpp oder Zweige in einer Gartenecke liegen zu lassen, kann eine Hilfe für die kleinen Winterschläfer sein. Wer einen Igel füttern möchte, sollte darauf achten, es richtig zu machen: Essensreste oder Milch sind nicht geeignet. Besser sind zum Beispiel Katzenfutter (ohne Soße) und eine Schale mit Wasser. Sobald es richtig schneit oder friert, sollte nicht mehr gefüttert werden. Dann ist Zeit für den Winterschlaf. Also gute Nacht, liebe Stiekelswiene!

Plattdeutsch (auch: Niederdeutsch, oder in der Eigensprache: Plattdüütsch) ist eine eigenständige Sprache mit vielen Dialekten, die vor allem im nördlichen Deutschland gesprochen wird. Gebräuchlich ist das Plattdeutsche aber auch in den angrenzenden Regionen, sowie im Osten der Niederlande. Ein Einheits- oder Standard-Platt gibt es daher nicht.

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Auch Nordkinder dürfen Berge lieben https://nordkind.blog/meinung/auch-nordkinder-duerfen-berge-lieben Fri, 23 Nov 2018 15:16:07 +0000 https://nordkind.blog/?p=18054 Vor zwei Tagen hat unser Nordkind Merlin darüber geschrieben, wie sehr ihm das platte Land am Herzen liegt. Auch ich liebe die Weite und die Freiheit, den Wind, der durch die Haare weht, und die Sonnenstrahlen, die an Sommertagen auf der Wasseroberfläche glitzern. Doch obwohl der Norden meine Heimat ist, ist es nicht ganz so […]

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Vor zwei Tagen hat unser Nordkind Merlin darüber geschrieben, wie sehr ihm das platte Land am Herzen liegt. Auch ich liebe die Weite und die Freiheit, den Wind, der durch die Haare weht, und die Sonnenstrahlen, die an Sommertagen auf der Wasseroberfläche glitzern. Doch obwohl der Norden meine Heimat ist, ist es nicht ganz so einfach: Denn fast genauso sehr, wie ich die Küste liebe, liebe ich auch die Berge.

Als ich vor fünf Jahren das erste Mal auf einen Berg stieg, wusste ich nicht einmal, dass ich Höhenangst habe. Im Norden geht es ja nicht allzu oft hoch hinaus. Ich machte mich mit einigen Freunden auf den Weg. Es waren fünf schlimme Stunden, in denen ich die ganze Gruppe aufhielt, weil ich mich immer wieder nicht weiter traute. Doch dann war ich oben: Ich hatte es auf die Spitze geschafft. Auf 649 Höhenmeter stand ich in der strahlenden Sonne und schaute auf die umliegende Bergkulisse. Ich war verliebt.

Während meines Studiums in Norwegen stieg ich das erste Mal auf einen Berg. Es war dieser Ausblick, der mich verzauberte. (Foto: Steffi)

Es folgten viele weitere Berge. Höhenangst? Egal. Ich musste einfach wieder hoch. Seitdem reise ich immer wieder gerne in die Berge, ob in mein Sehnsuchtsland Norwegen, nach Bayern, in den Harz oder wie zuletzt in die belgischen Ardennen. Jedes Mal verfluche ich mich dafür, denn mich beschleicht das Gefühl, dass wir Nordlichter einfach nicht dazu gemacht sind, bergauf zu gehen. Doch oben angekommen ist alles wieder vergessen. Zumindest bis ich am kommenden Tag aufstehe und den Muskelkater in meinen Beinen spüre. Davon abhalten, wieder auf einen Berg zu steigen, kann es mich aber nicht. Zu groß ist die Freude, jeden einzelnen Höhenmeter bewältigt zu haben, zu schön ist der Zauber so hoch oben über allem zu sein, fern von der Unruhe und dem Lärm der Städte, Es ist ein Moment, in dem man wirklich durchatmen kann.

Warum entscheiden? EInfach beides Lieben!

Doch eines muss ich zugeben, auch wenn ich gerade eine kleine Liebeserklärung an die Berge geschrieben habe: Nach einigen Tagen, spätestens ein paar Wochen bekomme ich Meerweh. Im Herzen bin ich halt ein waschechtes Nordkind. Aber müssen wir uns eigentlich entscheiden? Können wir nicht einfach das Meer und die Berge lieben?

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Die belgischen Ardennen: Ein kleines Wanderparadies https://nordkind.blog/erleben/die-belgischen-ardennen-ein-kleines-wanderparadies Thu, 01 Nov 2018 15:14:56 +0000 https://nordkind.blog/?p=17738 Jetzt mal ehrlich: Bis vor einem halben Jahr hatte ich noch nie etwas von den Ardennen im Süden Belgiens gehört. Doch dann waren eine Freundin und ich auf der Suche nach einem Reiseziel: Wir wollten wandern gehen. Bei unserer Suche stießen wir auf ein Bild der malerischen Stadt Dinant. Ein paar Klicks weiter war die […]

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Jetzt mal ehrlich: Bis vor einem halben Jahr hatte ich noch nie etwas von den Ardennen im Süden Belgiens gehört. Doch dann waren eine Freundin und ich auf der Suche nach einem Reiseziel: Wir wollten wandern gehen. Bei unserer Suche stießen wir auf ein Bild der malerischen Stadt Dinant. Ein paar Klicks weiter war die Entscheidung gefallen. Wir waren verzaubert.

Malerische, kleine Dörfer zwischen sanften Bergen voller Wälder. Verfallene Burgen, historische Kirchen und rustikale Steinbrücken, die über tiefblaue Flüsse führen. Für Fotoliebhaber sind die Ardennen im Süden Belgiens ein wahrer Traum. Doch obwohl diese malerische Region nur einige Stunden Fahrt mit dem Auto entfernt ist, ist sie kaum bekannt. Tatsächlich trifft man wenig internationale Touristen. Bevor es losging, fragte mich fast jeder, dem ich von unserem Ziel erzählte: Wo fahrt ihr hin? Dabei ist die Region ein wahrer Geheimtipp für alle, die gerne in der Natur und aktiv sind, für alle, die gerne Kultur und Geschichte erkunden, und für alle, die gerne ihren Gaumen verwöhnen.

Die Nähe zu Frankreich lässt sich beim Anblick der kleinen Orte nicht leugnen. (Foto: Friederike Riechmann)

Raus aus dem Alltag

Der Plan war einfach: Sieben Tage wollten wir mit dem Wohnmobil durch die Ardennen fahren, verschiedene Ecken erkunden und vor allem viel draußen sein. Abschalten. Jeden Morgen packten wir unseren Rucksack und zogen los. Mal um eine der kleinen Städte zu erkunden, mal um 15 Kilometer durch Wälder und an Flüssen entlang zu wandern.

Besonders verzaubert hat uns dabei die Region um die Stadt Bouillon, direkt an der Grenze zu Frankreich. Die kleine Ortschaft Vresse-sur-Semois ist ein wunderbarer Startpunkt für Wanderungen entlang des Flusses Semois. In diesem Gebiet wurde einst Tabak angebaut. Bei Wanderungen durch die umliegenden Tabakdörfer Mouzaive und Laforêt stößt man immer wieder auf Spuren aus dieser vergangenen Zeit: zum Beispiel auf alte Tabaktrockenspeicher. Ein kleines Highlight ist die „Pont de Claies“, die kurz vor Laforêt über die Semois führt: eine aus Weiden geflochtene Brücke,

Für Naturliebhaber haben die Ardennen eine Menge zu bieten. Viele Wanderstrecken sind ausgeschildert, auch auf der offiziellen Tourismus-Webseite gibt es Informationen zu zahlreichen Touren. Die Region bietet sich vor allem für Tagestouren an, von fünf bis zu 20 Kilometern, von eben bis bergauf-bergab. Der höchste Gipfel der Region ist der Signal de Botrange mit 694 Höhenmetern. Zu wenig für Extremsportler, aber angenehm für alle, die gelegentlich gerne wandern. Wer die Region vom Wasser aus erkunden möchte, kann außerdem in nahezu jedem Ort (meist bei Campingplätzen) Kajaks und Kanus mieten.

Geschichte Erkunden

Wer in den Ardennen unterwegs ist, kann aber auch kulturell und geschichtlich so einiges entdecken. In vielen Städten gibt es alte Burgen und Burgruinen, die man besichtigen kann: zum Beispiel in La-Roche-en-Ardenne oder Bouillon. Einen besonderen Charme hat die Zitadelle von Dinant, die imposant über der Stadt thront. Mit der Seilbahn ist man schnell auf der alten Festungsanlage und hat von dort einen wunderbaren Ausblick auf das Tal und die Stadt, durch die sich der Fluss Maas schlängelt.

Ein Highlight der Region ist auf jeden Fall die „Grotte de Han“ – eine riesige Grotte voller Tropfsteine, unterirdischer Säle und dem Fluss Lesse, der durch das Höhlensystem fließt. Der einzige Knackpunkt: Da nicht viele internationale Touristen in die Ardennen reisen, gibt es die Führungen – wie viele Angebote in der Region – leider nur auf Niederländisch und Französisch. Doch auch, wenn man nur Bruchstücke oder gar nichts versteht, lohnt sich die drei Kilometer lange Tour durch die imposanten Höhlen.

And Last…

Fast in jeder kleinen Stadt, wie hier in La-Roche-en-Ardenne, gibt es eine Patisserie. (Foto: Friederike Riechmann)

Eine Sache, die man bei einem Besuch in den Ardennen natürlich nicht außer Acht lassen darf, ist die regionale Küche. Denn die Ardennen sind auch für ihre Gastronomie bekannt. In fast jeder kleinen Stadt gibt es eine Patisserie, die süße Leckereien anbietet und die Nähe zur französischen Grenze deutlich macht. Typisch sind kleine Kuchen mit Früchten, Rouleaux (harte Waffelrollen mit Cremefüllung), Eclairs und natürlich Waffeln. Da die Belgier bekannt für ihre  Pommes sind, gehört natürlich auch ein Besuch in einer Friterie dazu. Die leckeren, typischerweise dicken Pommes lassen sich zum Beispiel in der „Friterie The Beetle“ in Bouillon mit Blick auf die Semois genießen.

Zuletzt sind die Ardennen – wie ganz Belgien – für ihr Bier bekannt. Eine regionale Spezialität ist das Trappistenbier, das traditionell in einem Trappistenkloster oder in direkter Umgebung dazu gebraut wird. Heutzutage gibt es noch sieben Trappistenkloster, die das Bier herstellen dürfen – sechs davon in Belgien. Die Biere gibt es im Supermarkt, sie werden auch in zahlreichen Restaurants angeboten, zum Beispiel in der „Epicerie du Serpolet“ im alten Tabakdorf Laforêt (nur an Wochenenden und den Schulferien geöffnet). Die perfekte Möglichkeit für eine kleine Pause nach einem langen Tag auf den Beinen.

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Und Mutter Erde sagt: Nice! https://nordkind.blog/menschen/und-mutter-erde-sagt-nice Wed, 17 Oct 2018 11:14:07 +0000 https://nordkind.blog/?p=17457 Ganz ehrlich: Wem graut es nicht, wenn er an Dixie-Klos denkt? Die Idee dahinter ist ja gut: Die mobilen Kabinen können überall dort stehen, wo man sie gerade braucht. Doch wirklich gern benutzt sie doch keiner von uns. Zwei, die das ändern wollen, sind Julian Smitter und Christian Liese aus Lamstedt im Cuxland. Ihre Idee: […]

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Ganz ehrlich: Wem graut es nicht, wenn er an Dixie-Klos denkt? Die Idee dahinter ist ja gut: Die mobilen Kabinen können überall dort stehen, wo man sie gerade braucht. Doch wirklich gern benutzt sie doch keiner von uns. Zwei, die das ändern wollen, sind Julian Smitter und Christian Liese aus Lamstedt im Cuxland. Ihre Idee: eine ökologische Kompost-Toilette mit Wohlfühlfeeling.

Ökoje haben sie es getauft. Ihr Projekt, ihr Baby, das sie nunmehr seit fast drei Jahren aufziehen. In dieser Zeit haben Julian und Christian mehr Toiletten-Witze gelernt, als man sich vorstellen kann, – und etwas großgezogen, an das sie glauben.

Die Idee zu Ökoje kam Julian, als er 2010 auf einem alternativen Festival in Portugal war: „Ich habe es dann Christian erzählt und wir haben immer wieder darüber geredet.“ Als sie Anfang 2016 zusammen durch Indonesien reisten, fassten sie den Entschluss, ihre Idee zu verwirklichen. „Wir waren total aufgeregt und haben auf der Reise über nichts anderes mehr geredet“, erinnert sich Christian. Ihre Jobs hängten beide für ein Jahr an den Nagel. Ökoje war geboren.

Foto: Ökoje

Julian und Christian zog es von Hamburg zurück in die alte Heimat Lamstedt. Dort tüftelten sie mit befreundeten Handwerkern an einem Prototypen. Doch dabei blieb es nicht. Die zwei experimentierten immer weiter: an einem Pissoir, einem Waschbecken, einer barrierefreien Toilette, einem Anhänger. „Wir haben mit Familie und Freunden so viel rumgetüftelt. Das bringt Spaß und man macht immer weiter“, sagt Julian. Einige Ideen verwarfen sie auf ihrem Weg wieder, andere setzten sie um. Heute vermieten Julian und Christian 14 Kompost-Toiletten, vier Handwaschbecken und eine barrierefreie Toilettenkabine. „Und die ist im Norden einzigartig“, ergänzt Julian stolz.

Alles wird Kompostiert

Die Toilettenkabinen der zwei Ökoje-Gründer sind hell, es riecht angenehm nach Holz. „Gespült“ wird nach jedem Toilettengang mit einer Schaufel Sägespäne. „Mit denen wird die Flüssigkeit gebunden. Dadurch fängt es nicht an zu riechen und später wird alles kompostiert“, erklärt Christian. Während in den bekannten Dixie-Klos Chemikalien zum Einsatz kommen, setzen die zwei Lamstedter auf Nachhaltigkeit: Die Fäkalien und die Sägespäne werden später zu Humuserde kompostiert. „Damit ist der natürliche Kreislauf wieder geschlossen. Das Prinzip dahinter ist aber das gleiche wie beim Plumpsklo früher auf dem Bauernhof“, sagt Christian.

Auf großen Festivals wie dem Deichbrand sind Julian und Christian mit ihren Toilettenkabinen nicht unterwegs. Ihre Toiletten werden vor allem zu Stadtfesten, Aktionstagen und auch für private Feiern gemietet. Beide arbeiten mittlerweile wieder in ihren Jobs. Ihre Freizeit und ihre Wochenenden widmen sie aber Ökoje. „Das ist unser Projekt. Es fühlt sich nicht wie Arbeit an“, sagt Julian. „Die Stunden, die wir mit Ökoje verbringen, darf man nicht zählen.“

Das Projekt trägt sich mittlerweile von selbst. „Das war unser Ziel“, sagt Julian. „Wir sind aber nicht auf Gewinn ausgerichtet. Es wäre auch nicht schlimm gewesen, wenn es bei fünf Toiletten geblieben wäre.“ Die Hauptsache für die beiden: Ökoje bleibt ihr Projekt.

Das soll unser Baby bleiben.

Weitermachen wollen Christian und Julian auf jeden Fall. Immer wieder merken sie, dass ihre Toiletten gut ankommen. „Die Leute kommen und stellen Fragen. Das pusht schon“, erzählt er. „Wir wollen rüberbringen, dass Sanitärsysteme auch nachhaltig sein können.“ Um ihr Unternehmen weiterzubringen, tauschen sie sich auch mit anderen Start-ups aus, die Kompost-Toiletten entwickeln. „Letztes Jahr waren wir zwei Tage auf einem „Scheißkongress“. Da waren Trockentoiletten-Anbieter aus Österreich, der Schweiz und Frankreich“, erzählt Julian. „Es gibt wirklich eine Szene, die sich mit menschlichen Fäkalien und der Verwertung auseinandersetzt. Das war ganz lustig zu sehen.“

 

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Plattdeutsches Wörterbuch: Pannekoken https://nordkind.blog/unser-norden/plattdeutsches-woerterbuch-pannekoken Mon, 15 Oct 2018 17:20:48 +0000 https://nordkind.blog/?p=17495 Als ich klein war, waren sie immer das Beste am Besuch bei meinen Großeltern: die Pannekoken, die mein Opa und ich am Nachmittag zusammen backten, bevor es am Abend wieder nach Hause ging. Ich erinnere mich immer gerne daran zurück. Wie wir warteten, bis der Teig langsam fest wurde, und dann eine ordentliche Prise Zimt-und-Zucker […]

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Foto: Peter Lewicki/Unsplash, Montage: Lena Gausmann

Als ich klein war, waren sie immer das Beste am Besuch bei meinen Großeltern: die Pannekoken, die mein Opa und ich am Nachmittag zusammen backten, bevor es am Abend wieder nach Hause ging. Ich erinnere mich immer gerne daran zurück. Wie wir warteten, bis der Teig langsam fest wurde, und dann eine ordentliche Prise Zimt-und-Zucker oben drauf verteilten. Es schmeckte immer. Nur das eine Mal nicht, als meine Oma statt des Zuckers das Salz aus dem Schrank nahm.

Auch heute liebe ich Pannekoken (oder auch Pannkoken) – egal zu welcher Tageszeit. Ob mit etwas Süßem zum Frühstück, herzhaft zum Abendessen, einfach mal zwischendurch oder für den Heißhunger nach einem langen Tag.

Nicht nur wir lieben sie

Über die Jahre hinweg habe ich allerlei Arten von Pfannkuchen probiert: hauchdünne französische Crêpes, amerikanische Pancakes mit Sirup, die kleinen niederländischen Poffertjes und die norwegischen Sveler mit traditionellem, braunen Käse. Geschmeckt haben sie mir alle. Aber ganz ehrlich: Am liebsten habe ich die guten alten Pannekoken.

Plattdeutsch (auch: Niederdeutsch, oder in der Eigensprache: Plattdüütsch) ist eine eigenständige Sprache mit vielen Dialekten, die vor allem im nördlichen Deutschland gesprochen wird. Gebräuchlich ist das Plattdeutsche aber auch in den angrenzenden Regionen, sowie im Osten der Niederlande. Ein Einheits- oder Standard-Platt gibt es daher nicht.

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Ein Segler zum Verlieben https://nordkind.blog/menschen/ein-segler-zum-verlieben Fri, 10 Aug 2018 11:24:35 +0000 https://nordkind.blog/?p=16354 Eins ist klar: Kaum ein Segler erobert so schnell Herzen wie Kuddel. Seine Augen sind treu, er ist aufgeschlossen, verschmust und liebenswert. Ja, und süß allemal. Kuddel ist ein Segler zum Verlieben. K uddel ist ein Border Collie, der das Leben auf See liebt. Gemeinsam mit Frauchen Sarah Lorey segelt er auf einem Segelboot von Kiel aus […]

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Eins ist klar: Kaum ein Segler erobert so schnell Herzen wie Kuddel. Seine Augen sind treu, er ist aufgeschlossen, verschmust und liebenswert. Ja, und süß allemal. Kuddel ist ein Segler zum Verlieben.

K uddel ist ein Border Collie, der das Leben auf See liebt. Gemeinsam mit Frauchen Sarah Lorey segelt er auf einem Segelboot von Kiel aus über die Ostsee. Bis nach Schweden sind sie schon einmal gekommen. Immer dabei ist – egal ob im Hafen oder auf See – seine gelbe Schwimmweste.

Ein welpe geht auf See

Auf Sarahs Segelboot ist Kuddel von klein auf immer dabei gewesen – schon als kleiner Welpe. „Wir hatten das Boot schon, bevor wir Kuddel hatten“, erzählt sie. „Wir wollten gerne einen Welpen, damit er von Anfang an das Boot kennen lernen kann.“ Ein Border Collie sollte es eigentlich gar nicht werden, doch dann hatte eine Freundin einen Wurf. Kuddel ist aus einem kleinen Ort zwischen Husum und Schleswig in Schleswig-Holstein zu Sarah nach Paddingbüttel ins Cuxland gekommen. „Er ist zwischen den Meeren geboren.“ Tatsächlich fühlt Kuddel sich von klein auf wohl auf dem Boot – er hat die See im Blut. „Das ging wirklich erstaunlich gut. Kuddel hat vor vielem Angst gehabt, aber nicht vor dem Boot. Auto fahren war am Anfang schwieriger“, erinnert sich Sarah zurück.

Foto: Steffi

Sarah, ihr Mann und der vierjährige Kuddel wohnen in Paddingbüttel. So oft es geht, fahren sie zu ihrem Segelboot, das an der Kieler Blücherbrücke liegt. Als Kuddel noch ein Welpe war, haben sie zwei oder drei Stunden die Segel gesetzt, im letzten Jahr ging es bis nach Schweden. Spätestens alle zehn bis zwölf Stunden gibt es für Kuddel eine Pause mit ordentlich Auslauf. „Wir ankern und dann geht es mit dem ‚Pippitaxi‘ an Land.“ Damit auch bei starkem Wellengang alles glatt läuft, hat Kuddel Kommandos gelernt: „Unter Deck“ oder „Wache halten“. „Dann legt er sich mittschiffs und ist aus den Laufwegen“, erklärt Sarah.

Sein Lieblingsplatz

An Bord darf Kuddel frei entscheiden, ob er auf oder unter Deck sein will. Auch in die Koje darf er manchmal. „Das genießt er“, weiß Sarah. Doch seinen Lieblingsplatz ist ein anderer: Im Hafen legt er sich in den Bugkorb und verlangt von jedem Streicheleinheiten. Und die bekommt er mit seinem bestechlich, süßem Blick, weiß Sarah. Jeder, der vorbeigeht, bleibt kurz stehen und streichelt ihn. In den Häfen, die sie öfter anlaufen, kennt man Kuddel schon.

Und nicht nur dort ist Kuddel bekannt, denn der vierjährige Border Collie twittert fleißig auf seinem Kanal @Nord_Seehund. „Am Anfang war das nur für Freunde gedacht. Dann hat es sich verselbstständig“, erinnert sich Sarah. Mittlerweile schauen Hundefreunde in ihrem Urlaub bei Kuddel in Paddingbüttel vorbei. „Wir haben auch schon mal Pakete an ‚Herr Hund Kuddel Lorey‘ bekommen.“

Das beste von Kuddel auf Twitter

 

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Das Andy’s in Tossens: Ein Festival von Freunden für Freunde https://nordkind.blog/erleben/das-andys-in-tossens-ein-festival-von-freunden-fuer-freunde Tue, 31 Jul 2018 09:28:40 +0000 https://nordkind.blog/?p=16075 Andy ist auf einem Tennisturnier. Ist er? Zumindest besagt das der Name des Festivals, das einmal im Jahr knapp tausend Festivalliebhaber auf einen verlassenen Resthof nach Tossens in die Wesermarsch zieht. Statt ländlicher Idylle gibt es dort zwei Tage  laute Musik und ordentlich Remmidemmi. Angefangen hat alles mit dem Deichkind-Song „Remmidemmi“ und der fixen Idee, […]

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Andy ist auf einem Tennisturnier. Ist er? Zumindest besagt das der Name des Festivals, das einmal im Jahr knapp tausend Festivalliebhaber auf einen verlassenen Resthof nach Tossens in die Wesermarsch zieht. Statt ländlicher Idylle gibt es dort zwei Tage  laute Musik und ordentlich Remmidemmi.

Angefangen hat alles mit dem Deichkind-Song „Remmidemmi“ und der fixen Idee, ein Festival im eigenen Garten auf die Beine zu stellen. Am 3. und 4. August geht das Festival nun in die sechste Runde. Wladimir Müller ist von Anfang an dabei und organisiert das „Andy’s“, wie es seine Stammgäste nennen, mit seinen Kumpels Tim Reiners, Philipp Grzybowski, Kilian Schneider, Finn Howell und Thorsten Brockhoff. In ihrem „Andy’s“ steckt eine Menge Herzblut.

Wladimir Müller ist Andy’s-Mitbegründer und Mitglied des Orga-Teams. (Foto: Steffi)

Wladimir, du bist seit Anfang an dabei. Wie ist das Festival entstanden?

Wir sind alle riesige Festival-Liebhaber. Seit wir 16 Jahre alt sind, sind wir immer auf regionale Festivals gefahren, auf das Hurricane oder das Deichbrand. Deichkind war zu dieser Zeit sehr angesagt. In ihrem Lied „Remmidemmi“ gibt es die Zeile: „Deine Eltern sind auf einem Tennisturnier. Du machst eine Party. Wie nett von dir.“ Das war die Geburtsstunde des Namens. Dann gab es diese Spinnereien „Lass uns mal ein Festival machen“. Natürlich ohne darüber nachzudenken, was das alles mit sich bringt. Aber wir fanden es genial, wie viel Platz auf dem Hof war und was man daraus machen könnte.

Der Name geht also wirklich auf einen Andy zurück?

Genau, Kilian Schneider vom Orga-Team hat auf dem Hof mit seinem Vater Andy gewohnt. Ich muss fairerweise sagen, dass er nicht auf einem Tennisturnier war, aber er war außer Haus und die Deichkind-Zeile passte einfach perfekt.

Wie ist es dann weitergegangen?

Wir haben uns dann einen Viehanhänger geholt, eine Anlage von MAE Veranstaltungstechnik gemietet, ein paar Boxen aufgestellt und unsere Freunde eingeladen. 120 Leute sind gekommen. Alles war komplett kostenlos. Wir haben damals gedacht, wenn wir bei Null rauskommen und nicht noch privat draufzahlen müssen, ist es eine super Sache. Wir wurden das ganze Jahr danach immer wieder angesprochen, dass wir es noch einmal machen sollen. Jetzt sind wir im sechsten Jahr.

Die Bands und Künstler werden ja immer bekannter. Dieses Jahr sind der VBT-Rapper Weekend und die Berliner Band Rakede die Headliner. Wie stellt ihr das Line-up zusammen?

Am Anfang haben wir Bands und Booking-Firmen angeschrieben. Mittlerweile schlagen die Booking-Firmen uns selber Bands vor. Einmal im Jahr kommen wir zusammen und treffen eine Auswahl. Jeder hat natürlich Ideen, wen man sonst noch spielen lassen könnte. Weekend haben wir zum Beispiel selbst gefragt. Wir haben uns außerdem vorgenommen, jedes Jahr mindestens eine regionale Band auf die Bühne zu stellen. In diesem Jahr sind es Die Meldung aus Nordenham, die das Festival eröffnen.

Es ist ja eine bunte Musikmischung. Bringt jeder vom Orga-Team seinen eigenen Geschmack ein?

Wir haben am Anfang gesagt, dass es ein Festival von Freunden für Freunde ist. So unterschiedlich wir in der Orga sind, so unterschiedlich ist auch der Musikgeschmack. Unser Line-up ist deswegen vollkommen, wenn jeder von uns etwas findet, das er mag. So breit gefächert, wie wir sind, ist auch die Masse, die hierher kommt.

Viele Festivals bleiben bei einer Musikrichtung, aber bei uns soll jeder auf seine Kosten kommen.

Die Bremer Band Faakmarwin ist von Anfang an dabei. Wie kommt es, dass sie immer wieder kommen?

Wir waren bei einem Band-Contest, auf dem Faakmarwin gespielt haben, und fanden sie cool. Wir haben einfach gefragt, ob sie Lust hätten, für einen Kasten Bier herzukommen. Das haben sie tatsächlich gemacht und bei uns im Garten gespielt. Die haben das gefeiert. Die Jungs kommen jedes Jahr wieder. Dieses Mal spielen sie ein kleines DJ-Set. Nach dem Auftritt kommen sie immer von der Bühne und sagen: „Hey Jungs, nächstes Jahr kommen wir wieder.“

Tobias Remse Fotografie

Foto: Tobias Remse Fotografie

Ihr seid alle berufstätig, studiert, wohnt teilweise nicht mehr in der Nähe. Wie bekommt ihr das alles hin?

Wir leben in einer sehr dankbaren Zeit, in der es Skype, WhatsApp und E-Mails gibt. Wir klären vieles digital, auch das Booking. Jeder hat seinen Aufgabenbereich und weiß, was zu tun ist. In regelmäßigen Abständen reden wir dann per Skype. Durch die Digitalisierung kann man das auf Entfernung machen. Vor Ort geht es dann ein, zwei Monate vorher los.

Wie lange dauert die heiße Phase?

Das ist die Woche davor. Ich nehme mir dafür Urlaub, auch die Prüfungsphase ist meistens vorbei. Ab dem Montag davor sind wir dann jeden Tag vor Ort, von morgens um acht bis wir fertig sind – und nach ein paar Stunden Schlaf geht es weiter.

Wie lange braucht ihr, um alles wieder abzubauen?

Jedes Jahr haben wir Hilfe von den angehenden Abiturienten der Zinsendorfschule in Tossens. Sie bekommen freien Eintritt, dürfen den Pfand behalten und helfen dafür einfach überall. Am Sonntag helfen sie, den Müll wegzuräumen. Auch wir beginnen gleich am Sonntag mit dem Abbau. Zwei Wochen später ist so ziemlich alles weg, am Montag danach schon das Wichtigste. Dank der vielen Helfer geht das sehr schnell.

Wie viele seid ihr beim Festival?

Im Orga-Team sind wir sechs. Während des Festivals sind es sicher 30 bis 40 freiwillige Helfer, vom Abi-Jahrgang über Freunde bis zur Familie. Auch unsere Eltern helfen mit. Ich will den Mythos nicht zerstören, aber selbst Andy ist vor Ort und hilft beim Ausschank. Vielen ist das Organisieren zu heikel, weil man auch viel Verantwortung trägt, aber sie helfen vor Ort mit.

Wir sind dankbar dafür. Das hätten wir alleine niemals hinbekommen.

Was ist nach dem Festival am größten: Die Freude, der Schlafmangel oder die Vorfreude auf das nächste Jahr?

Die Erleichterung ist riesig. Man ist einfach glücklich, wenn das Festival reibungslos abgelaufen ist. Die Freude zu sehen, wie das angenommen wird und wie alle feiern, ist der coolste Moment. Das ist unbezahlbar. Danach braucht jeder aber ein bisschen Zeit. Wir haben bis Dezember Leerlauf, um Kraft zu tanken. Am Anfang war die Stimmung nach dem Festival oft auch aufgeheizt, weil es einfach viel Verantwortung ist.

Es ist ja ein Privatgrundstück. Habt ihr nicht Angst, dass Haus und Hof verwüstet werden?

Bei der Gartenparty im ersten Jahr hat Andy hier noch gewohnt. Aber seitdem es ein richtiges Festival ist, lebt hier keiner mehr. Der Hof hat zwar einen Besitzer, aber keinen Mieter. Wir haben natürlich auch Security vor Ort. Festivalbesucher sind aber tatsächlich sehr unkompliziert. Sie sind nicht hier, um Sachen kaputt zu machen, sondern um Spaß zu haben. Die Stammgäste aus der Region sind so dankbar, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, uns Ärger zu machen. Natürlich wird der ein oder andere runtergeschmissen. Das passiert halt.

Gab es schon einmal Beschwerden von Nachbarn?

Alle, die umzu wohnen, freuen sich, dass mal etwas los ist. Natürlich landet mal die ein oder andere Bierdose in Nachbars Garten. Aber es gab noch nie richtige Beschwerden. Alle nehmen das an und unterstützen uns.

Was gibt es dieses Jahr Neues?

Wir haben jedes Jahr ein Flunkyball-Turnier. Dieses Mal wird es ein Beach-Flunkyball-Turnier. Das ist bestimmt anstrengender im Sand, hat aber seinen eigenen Anreiz. Außerdem konnten wir Jägermeister als Marketing-Partner gewinnen.

Wollt ihr eigentlich größer werden?

Ich hab mir keine Grenze gesetzt und gesagt, wenn es größer geht, warum sollte man es nicht größer machen. Ich habe gerne größere Acts da und dann kommen halt mehr Besucher. Wir sind dieses Jahr bei maximal tausend Besuchern geblieben, weil die Auflagen danach strenger werden. Sollten wir ausverkauft sein und an den tausend Besuchern kratzen, könnte ich es mir aber vorstellen.

Der Großteil von uns ist bereit, weiter zu gehen.

Wie lange wollt ihr weitermachen?

Philipp Grzybowski hat im ersten Jahr zu mir gesagt: „Beim Zehnjährigen will ich Deichkind hier haben.“ Das heißt, dass wir auf jeden Fall zehn Jahre machen und idealerweise Deichkind auf der Bühne stehen. Es gibt Gerüchte, dass wir nach zehn Jahren aufhören, aber wir haben uns keine Grenze gesetzt. Tim Reiners sagte letztens zu mir: „Das ist unser Baby.“ So sehe ich das auch. Wir wollen das hier groß machen und so lange ich die Kraft habe, werde ich gerne Leute in unseren Garten holen.

Ihr macht das alle ehrenamtlich, richtig?

Genau. Wir machen das aus Leidenschaft. Es ist alles nur Herzblut und geht uns nicht ums Geld. Wir leben davon, dass man einfach glücklich ist, wenn man darauf angesprochen wird: „Das ist so cool. Macht es bitte wieder.“

Davon ernähren wir uns, da holen wir die Kraft her.

Was ist für dich das Besondere an dem Festival?

Diese Auffahrt sah vor sechs Jahren genauso aus, wie sie heute aussieht. Man fährt auf einen alten Bauernhof und erwartet im Grunde nichts. Sobald man durch den Torbogen geht, geht die Gänsehaut los. Man sieht Buden, eine Bühne, Menschenmassen, die feiern und Spaß haben. Ich komme immer her und habe das Gefühl, ich komme auf den Hof meines Kumpels, aber was sich dann im Garten abspielt ist – überzogen gesagt – ein bisschen magisch. Es ist familiär, eben immer noch Andys Hof wie früher, nur viel größer. Das ist der Charme.

 

das Andy’s

3. und 4. August in Tossens (Wesermarsch)

Freitag: Gelände öffnet um 14 Uhr, Bands ab 17 Uhr. Die Meldung (Funk und Pop), Fullax (Deutsch-Rock-Pop), Swutscher (Kneipenrock), Kid Dad (Garage Rock), Lygo (Punk Rock), Rakede (Elektro).
Samstag: DJ-Sets ab 14 Uhr, Bands ab 17 Uhr.  DiscoCTRL (Rap), Lirr (Rock), Weekend (Rap) und Blond (Rock bis Rap). DJ-Sets von Big Sick Ginger Ensemble und Nicky Jones.

Tickets: Abendkasse oder online. Wochenendticket inklusive Camping 35 Euro, Tagesticket am Freitag 18 Euro, Tagesticket am Samstag 20 Euro.

Mehr unter www.dasandys.de

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Lieblingsort: Fedderwardersiel https://nordkind.blog/unser-norden/lieblingsort-fedderwardersiel Thu, 12 Jul 2018 14:21:17 +0000 https://nordkind.blog/?p=15660 Für manche mag es langweilig klingen, aber ich liebe es, spazieren zu gehen. Man kommt raus, bewegt sich, bricht ein kleines bisschen aus dem Alltag aus. Einer der Orte, an den es mich immer mal wieder zieht, ist Fedderwardersiel: ein kleiner, charmanter Küstenort in der Wesermarsch. Fedderwardersiel ist ein typischer kleiner Ort direkt an der […]

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Für manche mag es langweilig klingen, aber ich liebe es, spazieren zu gehen. Man kommt raus, bewegt sich, bricht ein kleines bisschen aus dem Alltag aus. Einer der Orte, an den es mich immer mal wieder zieht, ist Fedderwardersiel: ein kleiner, charmanter Küstenort in der Wesermarsch.

Fedderwardersiel ist ein typischer kleiner Ort direkt an der Nordseeküste, der vor allem vom Tourismus und auch der Fischerei lebt. Im Hafenbecken liegen die Krabbenkutter, es riecht nach Fisch, Meer und Hafen und unter den wenigen Häusern finden sich so einige Restaurants. Meine kleine Tour führt mich eigentlich jedes Mal an all dem vorbei. Doch wenn ich wieder zurückkehre, gönne ich mir immer wieder gerne ein leckeres Fischbrötchen.

Ruhe und weite

Vorbei an den Fischkuttern geht es zu der unverkennbaren grünen Seetonne mit dem Schriftzug „Fedderwardersiel“ direkt am Priel, der den Hafen mit der Fahrrinne der Weser verbindet. Von dort aus kann man herrlich loslaufen, im Sommer Sonne tanken und sich im Herbst auch mal ordentlich durchpusten lassen. Man läuft vorbei an Sielen und Schafen, kann auf dem Deich den Blick schweifen lassen und im seichten Wasser Ebbe und Flut beobachten. Oder man genießt einfach die Ruhe und die Weite, um den Kopf freizubekommen. Genau dafür komme ich gerne hierher. Und für das Fischbrötchen. Das gehört einfach dazu.

 

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Plattdeutsches Wörterbuch: plietsch https://nordkind.blog/unser-norden/plattdeutsches-woerterbuch-plietsch Mon, 02 Jul 2018 16:03:54 +0000 https://nordkind.blog/?p=15544 Rechts, links, oben, unten und schon blitzt es! Wenn ich an das Wort „plietsch“ denke, habe ich sofort Wickie vor Augen, wie er mal wieder an einer Idee rumdenkt und schwups, da ist der Geistesblitz. „Plietsch“ ist jemand, der clever und pfiffig ist, der gute Ideen hat und auch mal um die Ecke denkt. Aber […]

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Foto: Adobe Stock, Montage: Lena Gausmann

Rechts, links, oben, unten und schon blitzt es! Wenn ich an das Wort „plietsch“ denke, habe ich sofort Wickie vor Augen, wie er mal wieder an einer Idee rumdenkt und schwups, da ist der Geistesblitz.

„Plietsch“ ist jemand, der clever und pfiffig ist, der gute Ideen hat und auch mal um die Ecke denkt. Aber es bedeutet nicht allein schlau. Irgendwie beschreibt es auch jemanden, der kreativ und erfinderisch ist, jemand, der neugierig ist und nachfragt, jemand, der andere mit seinen Ideen und Lösungen auch mal zum Schmunzeln bringt.

Ein KOmpliment

Das plattdeutsche Wort „plietsch“ kenne ich als ein Kompliment, das man cleveren und pfiffigen Jungen und Mädchen macht. Und wenn ihr mich fragt, ist das eines der schönsten Komplimente, die man einem Kind machen kann. Clever und pfiffig zu sein, ist ja auch eine tolle Sache.

Plattdeutsch (auch: Niederdeutsch, oder in der Eigensprache: Plattdüütsch) ist eine eigenständige Sprache mit vielen Dialekten, die vor allem im nördlichen Deutschland gesprochen wird. Gebräuchlich ist das Plattdeutsche aber auch in den angrenzenden Regionen, sowie im Osten der Niederlande. Ein Einheits- oder Standard-Platt gibt es daher nicht.

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