Unser Norden – NORDKIND https://nordkind.blog Mon, 18 Nov 2019 17:00:43 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.3.2 https://nordkind.blog/wp-content/uploads/2017/04/cropped-favicon-32x32.png Unser Norden – NORDKIND https://nordkind.blog 32 32 “Das Tolle am Poetry Slam ist, dass jeder mitmachen kann” https://nordkind.blog/meinung/das-tolle-am-poetry-slam-ist-dass-jeder-mitmachen-kann Mon, 18 Nov 2019 17:00:29 +0000 https://nordkind.blog/?p=21194 Warst Du schon einmal bei einem Poetry Slam? Nein? Dann hast Du einiges verpasst. Unter Poetry Slam versteht man einen literarischen Wettbewerb, also einen Dichterwettstreit, bei dem selbstverfasste Texte innerhalb einer vorgegebenen Zeit ohne Hilfsmittel vorgetragen werden. Im Pferdestall Bremerhaven haben Slammer Dank der Deichpoeten die Chance, ihre Texte auf einer Bühne vorzustellen. Dabei spielt […]

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Warst Du schon einmal bei einem Poetry Slam? Nein? Dann hast Du einiges verpasst. Unter Poetry Slam versteht man einen literarischen Wettbewerb, also einen Dichterwettstreit, bei dem selbstverfasste Texte innerhalb einer vorgegebenen Zeit ohne Hilfsmittel vorgetragen werden. Im Pferdestall Bremerhaven haben Slammer Dank der Deichpoeten die Chance, ihre Texte auf einer Bühne vorzustellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Notizen vorgelesen oder alles auswendig vorgetragen wird. Unser Nordkind Laura Leischel steht selbst ab und zu auf der Bühne der Deichpoeten und hat sich mit uns über ihre Erfahrungen unterhalten.

Wie bist du zum Poetry Slam gekommen?

Laura: Ich schreibe schon seit meiner Kindheit, aber seitdem ich arbeite, habe ich leider nur noch wenig Zeit dafür. Da habe ich mir irgendwann, als ich selbst mal Zuschauerin bei einem Poetry Slam hier in Bremerhaven war, in den Kopf gesetzt, einmal mitzumachen. So konnte ich mein Hobby trotzdem weiter führen – erstens, weil man natürlich ein bisschen unter Zeitdruck steht, weil man seine Texte zu einem bestimmten Termin fertig haben muss und zweitens, weil sich so ein Text natürlich leichter schreiben lässt, als ein ganzes Buch.

Kann sich jeder für einen Poetry Slam anmelden?

Laura: Im Pferdestall in Bremerhaven darf sich jeder anmelden, der gerne mitmachen möchte. Ich habe mich im September 2018 das erst mal angemeldet, weil ich einfach mal mitmachen wollte. Es gibt aber auch Slams, zu denen nur Poeten eingeladen werden, die das schon sehr lange machen oder sogar schon Meisterschaften gewonnen haben.

Und wie genau läuft so ein Poetry Slam im Pferdestall ab?

Laura: Im Pferdestall treten an einem Abend neun Poeten gegeneinander an. Zu Beginn wird die Reihenfolge der Auftritte ausgelost – in jeder Gruppe befinden sich also drei Teilnehmer. Ein Moderator führt durch den Abend und wählt zufällige Jurymitglieder aus dem Publikum aus. Dann gibt es noch den sogenannten Feature Poet – dieser tritt als allererster auf und dann nochmal vor dem Finale, wird aber nicht in die Bewertung mit reingenommen. Er soll das Publikum ein bisschen einstimmen, weshalb das oft jemand Erfahrenes macht. Nach jedem Slam dürfen alle Jurymitglieder ihren Senf dazugeben und den Poeten mit 1 – 10 Punkten bewerten. Jeweils die beste und die schlechteste Bewertung werden von der Gesamtwertung abgezogen. Aus jeder Gruppe kommt am Ende der Teilnehmer ins Finale, der die höchste Punktzahl bekommen hat. Im Finale entscheiden dann der Applaus und das Jubeln des Gesamtpublikums, wer gewonnen hat.

Wie fühlt es sich für dich an, auf der Bühne zu stehen und deine eigenen Texte vorzutragen?

Laura: Ich mag das sehr gerne und finde es toll, die Leute zum Lachen zu bringen. Manchmal auch zum Nachdenken, aber meine Texte sind eher lustig. Und wenn hinterher fremde Menschen auf einen zukommen und einem sagen, wie toll sie den Text fanden, ist das natürlich umso schöner und man hat gleich einen Grund, sich beim nächsten Mal wieder anzumelden.Während des Vortrags sieht man übrigens ja wegen der Scheinwerfer nicht viel vom Publikum.

Was gefällt dir am Poetry Slam besonders?

Laura: Das Tolle am Poetry Slam ist, dass jeder mitmachen kann. Oft sind neue Leute dabei, die noch nie auf einer Bühne standen. Die Themen der einzelnen Texte und Auftritte unterscheiden sich von Person zu Person – mal sind die Texte lustig, ernst, traurig oder gesellschaftskritisch. Mal reimen sie sich, mal nicht. Man lernt auch sehr viele nette, interessante Leute kennen.

Woher nimmst du die Inspiration für deine Texte?

Laura: Das ist wirklich komplett unterschiedlich. Wenn ich zum Beispiel etwas Lustiges erlebe, schreibe ich es mir gleich auf, weil ich das Thema in meinen nächsten Text mit aufnehmen könnte. Das schmücke ich dann noch aus. Manchmal setze ich mich aber auch gezielt hin und denke mir irgendwelche verrückte Situationen aus und schreibe darauf basierend einen Text. Theoretisch kann man auch einen Text vortragen, den man vor längerer Zeit mal geschrieben hat – da gibt es echt zahllose Möglichkeiten.

Was muss man wissen, wenn man sich zum Poetry Slam im Pferdestall anmelden möchte?

Laura: Die Texte müssen unbedingt selbst geschrieben sein und der Vortrag darf nicht länger als sechs Minuten dauern. Es sind kein Gesang oder Requisiten erlaubt, nur der Poet und sein Text. Mitmachen darf jeder! Egal, ob alt oder jung, ob man sowas schon mal gemacht hat oder nicht.

Wann findet der nächste Poetry Slam im Pferdestall statt?

Laura: Der nächste Slam findet am 23. November statt. Wer möchte, kann sich einfach auf der Website www.deichpoeten.de anmelden, oder natürlich einfach als Zuschauer vorbei kommen J Der Pferdestall befindet sich in der Alten Bürger, und zwar in der Gartenstraße 5, 27568 Bremerhaven.

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Fotostrecke: Grau in Grau https://nordkind.blog/unser-norden/fotostrecke-grau-in-grau Tue, 12 Nov 2019 16:58:19 +0000 https://nordkind.blog/?p=21133 Wenn der goldene Oktober vorbei ist, beginnt die graue Jahreszeit. Oder anders gesagt: Die Schmuddelwetter-Saison. Das ist die Zeit im Jahr, in der warmer Kakao am besten schmeckt, in der die Couch am gemütlichsten ist, in der man am liebsten gar nicht nach draußen gehen möchte. So die Theorie. Wer ein waschechtes Nordkind ist, dem […]

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Wenn der goldene Oktober vorbei ist, beginnt die graue Jahreszeit. Oder anders gesagt: Die Schmuddelwetter-Saison. Das ist die Zeit im Jahr, in der warmer Kakao am besten schmeckt, in der die Couch am gemütlichsten ist, in der man am liebsten gar nicht nach draußen gehen möchte.

So die Theorie. Wer ein waschechtes Nordkind ist, dem macht das Schmuddelwetter natürlich nichts aus. Im Gegenteil – viele von uns lieben genau dieses Wetter. Unsere Küste hast zu jeder Jahreszeit ihren Reiz. Im Herbst und im Winter herrscht eine ganz besondere Stimmung an der Nordsee. Da lohnt sich ein Spaziergang allemal. Und das Beste daran: Wenn man nach Hause kommt, schmeckt der Kakao gleich noch besser!

Auch Rike ist ein echtes Nordkind und traut sich bei jedem Wetter vor die Haustür. Für uns hat sie ein paar Impressionen von der Nordseeküste vor der Halbinsel Butjadingen mitgebracht.

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Watt ist das wunderbar https://nordkind.blog/unser-norden/watt-ist-das-wunderbar Tue, 10 Sep 2019 09:52:46 +0000 https://nordkind.blog/?p=20810 Manchmal möchte man dem stressigen Alltag entfliehen und die Seele einfach mal baumeln lassen. Und wo könnte man das bei schönem Wetter am besten machen? Na, watt denkste? Wir Nordkinder tun das selbstverständlich im Watt. Denn Zeit in der Natur zu verbringen, ist Balsam für die Seele. Tatsächlich gibt es hier viel zu sehen, wenn […]

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Manchmal möchte man dem stressigen Alltag entfliehen und die Seele einfach mal baumeln lassen. Und wo könnte man das bei schönem Wetter am besten machen? Na, watt denkste?

Wir Nordkinder tun das selbstverständlich im Watt. Denn Zeit in der Natur zu verbringen, ist Balsam für die Seele. Tatsächlich gibt es hier viel zu sehen, wenn man ganz aufmerksam ist. Dinge, die für die meisten Menschen auf den ersten Blick vielleicht unentdeckt bleiben.

Hier und da findet man die unterschiedlichsten Muscheln, Krebse, Algen, Quallen und natürlich Wattwürmer. Unser Watt hat so einiges zu bieten. Für das richtige Feeling gehe ich am liebsten Barfuß hinein. Was gibt es Schöneres als dieses glitschige Etwas, das zwischen den Zehen quillt? Kann ich jedem nur empfehlen, probiert es aus. Aber Vorsicht vor Muschelbänken!

Leben, wo andere Urlaub machen

Wir Nordkinder haben das Vergnügen, dort zu wohnen, wo andere Urlaub machen. Und damit man als Besucher im Watt auch alles richtig macht, hier eine kleine Liste mit wichtigen Hinweisen:

Gezeitenkalender beachten – Vorab erstmal einen Blick auf den Gezeitenkalender werfen, damit Du genau weißt, wann das Wasser sich zurück zieht und vor allem, wann es wiederkommt. Auflaufendes Wasser ist nicht zu unterschätzen, denn es kommt am Ende schneller wieder zurück, als Du vielleicht denkst und dann wird es gefährlich!

Wattführer buchen – Vertraue Dich für längere Strecken einem Wattführer an. Der kennt sich aus und die Gefahr, wenn Du lange Strecken allein bewältigst, ist einfach zu groß. Schlickfelder könnten den Weg versperren oder Nebel die Orientierung stören.

Wetterbericht beachten – Gehe nur bei gutem Wetter und Tageslicht ins Watt. Gewitter ist im Watt lebensgefährlich!

Ausrüstung – Für den Ernstfall sollte man eine Trillerpfeife oder sein Handy mit dabei haben, um Hilfe holen zu können.

Sonnenschutz – Die Wasseroberfläche spiegelt die Sonne extrem, daher solltest Du einen Sonnenschutz mit dabei haben oder Dich vorher ausreichend eincremen.

Verpflegung – Achte darauf, dass Du vor der Wanderung genug gegessen und getrunken hast. Oder Du nimmst Dir noch etwas Proviant für den Weg mit.

Noch mehr Tipps für einen sicheren Ausflug ins Watt findet ihr hier. Wenn man diese Regeln beachtet, dann steht dem Vergnügen nichts mehr im Wege. Also los geht’s – genießt die letzten Sonnenstrahlen in diesem Jahr doch mal im Watt. Viel Spaß!

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Talitha zwischen Pferden und Pferdeverrückten https://nordkind.blog/erleben/talitha-zwischen-pferden-und-pferdeverrueckten Thu, 15 Aug 2019 12:00:37 +0000 https://nordkind.blog/?p=20903 Donnerstag. Sechs Uhr morgens. Mein Wecker klingelt. Ich quäle mich aus dem Bett, schnappe mir meine Kamera und mache mich auf den Weg nach Elmlohe. Dort finden vier Tage lang die Elmloher Reitertage statt. Am Donnerstag sind die Amateure an der Reihe. In den darauffolgenden Tagen werden die Prüfungen zunehmend anspruchsvoller bis am Sonntag als […]

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Donnerstag. Sechs Uhr morgens. Mein Wecker klingelt. Ich quäle mich aus dem Bett, schnappe mir meine Kamera und mache mich auf den Weg nach Elmlohe. Dort finden vier Tage lang die Elmloher Reitertage statt. Am Donnerstag sind die Amateure an der Reihe. In den darauffolgenden Tagen werden die Prüfungen zunehmend anspruchsvoller bis am Sonntag als Highlight die Qualifikation zum Louisdor Preis mit einem Mini Grand Prix in der Dressur und der große Preis in einem S★★★★ Springen läuft.

Auch mit dem Zügel in der Hand ist die Kamera immer griffbereit. (Foto: Talitha Hölscher )

Um sieben Uhr auf dem Turniergelände treffe ich Marina. Sie legt am Donnerstag mit ihrem Pony Immenmoor D’Avignon (Teufel) und ihrem Nachwuchspferd Loreley‘s Herzensspiel je 2 Prüfungen ab. Als Marina in einer Pause zwischen zwei Prüfungen nach Hause fährt, begleite ich Phyllis mit ihrer Novalee eine Weile und verbringe etwas Zeit bei einer weiteren Freundin im Stall. Phyllis belegte in einer Prüfung den 6. Platz, Marina ging an diesem Tag leider ohne Schleife aus.

Nichtsdestotrotz war es ein schöner geselliger Tag, bei dem mir einige Punkte aufgefallen sind:

Ein Sieg ist nicht alles

Natürlich ist ein Reitturnier ein Wettkampf. Aber ich habe wenig Neid und Ellbogenmentalität gesehen. Ab und an wird natürlich noch immer schlecht über bessere Reiter geredet.  Auch stehen die Reitermuttis am Prüfungsviereck und rufen den Töchtern zu, wie sie besser zu reiten haben. Grundsätzlich ist es aber ein nettes Miteinander, bei dem sich untereinander mit Fliegenspray und aufmunternden Worten geholfen wird. Eine Platzierung mit Schleife ist dann nur noch das zusätzliche Highlight. Quasi die Kirsche auf der Sahnehaube.

Phyllis und Novalee sind stolz auf ihren Wettkampferfolg. (Foto: Talitha Hölscher)

Fairer Reitsport wird großgeschrieben

Immer wieder steht der Reitsport aufgrund von Tierquälerei im Rampenlicht. Häufig sieht man Bilder von verschnürten Pferden, die sich in die Brust beißen. Beim Abreiten ist mir dies kaum noch aufgefallen. Leider gibt es aber auch in Elmlohe schwarzen Schafe. Ich sprach eine Richterin auf die unfaire Reitweise eines Teilnehmers an und sie erwiderte, dass sie bereits seine Zeiten stoppt. 15 Sekunden lang darf man das Pferd auf Turnieren in der sogenannten Hyperflexion reiten. Da dies leider eine Regel ist, durfte die Richterin nicht einschreiten. Es wurde jedoch genau beobachtet. Beobachten alleine reicht aber leider nicht. Hier versagt eindeutig das System. Hoffentlich ändert sich das bald.

Phyllis und Novalee im Flug über die Hürden. (Foto: Talitha Hölscher)

Helfende Hände sind immer willkommen

Foto: Talitha Hölscher

Zwei Pferde in einer Prüfung zu reiten ist eine logistische Meisterleistung. Du musst mit dem einen Pferd top vorbereitet in die Prüfung einreiten und im Anschluss umsatteln, nur um direkt das Zweite vorzubereiten. Selbst, wenn man nur mit einem Pferd alleine Unterwegs ist, sind zwei Hände meist zu wenig. So fahren die Teilnehmer oft mit mehreren auf das Turnier und haben einen sogenannten TT (Turniertrottel) oder EM (Equipmentmanager) dabei. Das sind in der Regel Freunde oder Familie, die beim Satteln mit anpacken, Wasser bringen, trocken führen oder einfach nur am Viereck stehen und wahlweise fotografieren, Daumen drücken oder filmen. Auch ich wurde schnell von der Fotografin zum EM umfunktioniert. Schneller als man sich versieht, steckt man mitten drin, im Pferdewahnsinn. Man hilft beim Ausflechten oder passt auf das Pferd auf, während der Reiter Wasser holt oder kurz zur Meldestelle läuft, um die Startbereitschaft zu signalisieren.

Turniertrottel sind immer willkommen. (Foto: Talitha Hölscher)

Fakt ist:
Es war ein toller Tag mit tollen Freunden und vielen Eindrücken. Der Reitsport war meist fair und man war Bedacht auf die Einhaltung der vorgegebenen Regeln. Das einzige, was sich mir nicht erschließt ist das frühe Aufstehen. Warum macht man das fast jedes Wochenende. Freiwillig?

 

 

 

 

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Plattdeutsches Wörterbuch: Um’n Pudding gehen https://nordkind.blog/unser-norden/plattdeutsches-woerterbuch-umn-pudding-gehen Fri, 09 Aug 2019 15:23:18 +0000 https://nordkind.blog/?p=20798 Mal eben um’n Pudding gehen. Das ist einer dieser Ausdrücke, die abseits der Region rund um Bremen für große Verwirrung sorgen. Läuft man dabei um den Küchentisch, auf dem eine große Schüssel Pudding steht? Könnte man meinen. Doch mit der süßen Leckerei hat es nichts zu tun. Wer um den Pudding geht, macht einen kurzen […]

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Foto: Photo by Alejandro/Unsplash, Montage: Lena Gausmann

Mal eben um’n Pudding gehen. Das ist einer dieser Ausdrücke, die abseits der Region rund um Bremen für große Verwirrung sorgen. Läuft man dabei um den Küchentisch, auf dem eine große Schüssel Pudding steht? Könnte man meinen. Doch mit der süßen Leckerei hat es nichts zu tun. Wer um den Pudding geht, macht einen kurzen Spaziergang. Läuft mal eben kurz um’ Block.

Diese Redewendung fand ich als Kind schon irre witzig. Ich habe mir immer einen überdimensional großen Puddingbecher in der Landschaft vorgestellt, um man herum läuft. In meiner Familie gehört „um’n Pudding gehen“ zum Stamm-Sprachgebrauch. Wenn sich zum Beispiel die Verwandtschaft für eine Geburtstagsfeier versammelt, kommt nach dem Essen nicht selten die Frage: „Wollen wir mal eben um’n Pudding gehen?“

Forscher aus Bremen

Woher dieser Ausdruck kommt, ist nicht ganz klar. Eine Vermutung besagt, dass einer der Forscher der Firma Dr. Oetker aus Bremen kam, der maßgeblich an der Entwicklung des Puddingpulvers beteiligt war. Während Sonntags die Schüssel mit dampfendem Pudding auf dem Tisch stand, machte die Familie des Forschers einen kurzen Spaziergang – bis der Pudding abgekühlt war.

Plattdeutsch (auch: Niederdeutsch, oder in der Eigensprache: Plattdüütsch) ist eine eigenständige Sprache mit vielen Dialekten, die vor allem im nördlichen Deutschland gesprochen werden. Gebräuchlich ist das Plattdeutsche aber auch in den angrenzenden Regionen, sowie im Osten der Niederlande. Ein Einheits- oder Standard-Platt gibt es daher nicht.

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Millennials zwischen Weltrettung und Weltschmerz https://nordkind.blog/unser-norden/20822 Sat, 03 Aug 2019 12:00:22 +0000 https://nordkind.blog/?p=20822 Eine ganze Generation ist erwacht: „Woke Millennials“ heißen sie – junge Menschen unter 30 mit erwachtem Bewusstsein. Für alles Mögliche. Sie hinterfragen Dinge, die lange Zeit selbstverständlich waren, und rütteln an den Grundpfeilern unserer Wohlstandsgesellschaft. Das ist oft unbequem. Auch für die Millennials selbst. Was geht in ihren Köpfen vor? Wie funktioniert so ein Millenial-Gehirn? Wie […]

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Eine ganze Generation ist erwacht: „Woke Millennials“ heißen sie – junge Menschen unter 30 mit erwachtem Bewusstsein. Für alles Mögliche. Sie hinterfragen Dinge, die lange Zeit selbstverständlich waren, und rütteln an den Grundpfeilern unserer Wohlstandsgesellschaft. Das ist oft unbequem. Auch für die Millennials selbst. Was geht in ihren Köpfen vor? Wie funktioniert so ein Millenial-Gehirn? Wie sieht die Gefühlswelt aus? Theresa Görs, Junior-Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Geestland, gibt ein Blitzlicht in ihre Welt.

Nachhaltigkeit: der Punk der Millennials

Der Luxus in den Industriestaaten ist zur Gewohnheit geworden. Mehr noch: Er ist furchtbar gemütlich – und auszusteigen ist anstrengend. Das spürt auch Theresa Görs aus Langen. Die 21-Jährige brachte aus ihrem Auslandsstudium in Thailand eine Menge neuer Gedanken und eine große Portion Idealismus und Tatendrang mit.

„Ich kam zurück und sagte: ‚Ok, Mama, ich wechsel jetzt mein Studium. Ich werde Nachhaltigkeit studieren.‘ Und habe angefangen, beim Bürgermeister in Geestland als Junior-Nachhaltigkeitsmanagerin zu arbeiten. Das alles war schon sehr radikal“, erzählt Theresa Görs. Damit ist sie in guter Gesellschaft – Radikalität und Nachhaltigkeit sind der Punk der Millennials.

Schneckentempo reicht nicht mehr

Erderwärmung, Klima- und Umweltschutz, Artensterben, Naturkatastrophen, Massentierhaltung, Plastikmüll in den Meeren, unstillbarer Konsumhunger – die Liste mit den Problemen unserer Zeit scheint unendlich. Das meiste davon hängt zusammen.

Einfache Lösungen gibt es nicht, aber schnell müssen sie sein. Die älteren Generationen interessieren sich nur so mittel oder vertrauen auf das System, doch den Millennials, im digitalen Zeitalter aufgewachsen, reicht das Tempo, mit dem die Politik auf drängende Fragen unserer Zeit reagiert, nicht.

Das Konzept „So weiter wie bisher“ bietet für viele junge Menschen nicht die passenden Lösungen im richtigen Tempo. Ihnen geht alles schlichtweg zu langsam. Das haben die letzten Wahlergebnisse bestätigt. Die unter 30-Jährigen wählten bei den Europawahlen mit über 30 Prozentpunkten grün.

Weltschmerz

Da steht sie nun also, die „erwachte“ Jugend – mit einer guten Portion Weltschmerz, Radikalität, Idealismus aber auch mit Überforderung und Frustration. Die Last, die Welt zu retten, scheint auf ihren Schultern zu liegen.

Das eigene Konsumverhalten zu reflektieren, kann schmerzliche Erkenntnisse bringen. Von Konsum auf Nachhaltigkeit umzuschalten, tut an der einen oder anderen Stelle vielleicht auch weh.

Theresas Blitzlicht in ihre WElt

“Nachhaltigkeit ist ein Wort, das man in jedem Lebensbereich anwenden kann. Etwas, das du jetzt tust und das in der Zukunft weiter bestand hat. Auf die Umwelt bezogen meint es, dass wir unsere Welt so weit erhalten, dass auch meine Urenkel hier leben können und weltweit ein gewisser Lebensstandard herrscht.

Mein Traum

In meiner Wunschvorstellung streben alle Menschen danach, nachhaltig zu leben. Ich habe das Bild von einer tollen Gesellschaft im Kopf, in der jeder das Ziel verfolgt, diese Welt zu erhalten. Manchmal macht es mich ganz depressiv, wenn ich darüber nachdenke, wie schlecht die Welt eigentlich ist, wie schlecht man sich selbst manchmal verhält und Teil dieser Gesellschaft ist.

 

Denn mal ehrlich: Wir leben ein ziemliches Luxusleben. Wir haben alles, was wir brauchen und noch mehr. Und es macht mich krank, wenn ich merke, dass ich jetzt nur die Möglichkeit habe, bio, fair, unverpackt zu kaufen, weil ich das Geld dazu habe. Gleichzeitig ist es aber auch Geld, dass ich sparen oder in etwas anderes investieren könnte.

Boden der Tatsachen

Manchmal komme ich in dieses Wunschdenken: ‚Ich lebe nachhaltig, meine Freunde machen das – dann macht das bald bestimmt jeder.‘ Meine Mutter holt dann mich zwischendurch auf den Boden der Tatsachen zurück: ‚Nur weil du jetzt so lebst, rettest du nicht die Welt.‘

 

Manchmal hasse ich mich aber auch dafür, nachhaltig Leben zu wollen. Oft sitze ich auf dem Fahrrad und denke mir ‚Wie sehr würde ich jetzt lieber in meinem Auto sitzen.‘ Ich bin dann hinterher aber stolz auf mich. Genau so gibt es aber auch andere Momente. Wenn ich im Auto sitze weil es sehr stark regnet und mir vorgenommen habe, mit dem Fahrrad zu fahren, dann ärgere ich mich, dass ich doch wieder das Auto genommen habe.

 

Aber ich bin auch nur ein Mensch.

Welche Entscheidung triffst du?

Ich habe schon manches mal mit erhobenem Zeigefinger da gestanden und gesagt ‚Das, was du da gerade machst, ist eigentlich ziemlich schlecht.‘ So etwas mache ich heute nicht mehr. Trotzdem denke ich, dass das Vorleben wichtig ist, um Bewusstsein zu schaffen. Und dass Menschen diesen Moment erleben, in dem sie darüber nachdenken, welche Entscheidung sie gerade treffen. Sich fragen:‚Gibt es eine Alternative?‘ Dieser Gedanke ist wichtig. Ich glaube, dass man dann automatisch eine bessere Entscheidung trifft.”

Theresa Görs, Junior-Nachhaltigkeitsmanagerin Stadt Geestland.

Theresa Görs, Junior-Nachhaltigkeitsmanagerin Stadt Geestland. (Foto: Privat)

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Kleine Zeitreise: Ein Besuch im Bremer Schnoor https://nordkind.blog/erleben/kleine-zeitreise-ein-besuch-im-bremer-schnoor Wed, 31 Jul 2019 15:48:42 +0000 https://nordkind.blog/?p=20723 Ich lebe nun schon seit neun Monaten in Bremen. Trotzdem muss zugeben, dass ich mir noch gar nicht so viel angeschaut habe, von den Dingen, die man eben so kennen sollte. Darunter fiel bis vor Kurzem auch das Schnoorviertel. Das habe ich nun geändert. Der Schnoor ist ein kleiner Bereich bei der Domsheide nahe der […]

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Ich lebe nun schon seit neun Monaten in Bremen. Trotzdem muss zugeben, dass ich mir noch gar nicht so viel angeschaut habe, von den Dingen, die man eben so kennen sollte. Darunter fiel bis vor Kurzem auch das Schnoorviertel. Das habe ich nun geändert.

Der Schnoor ist ein kleiner Bereich bei der Domsheide nahe der Weser, der ein wenig anders in Erscheinung tritt, als die meisten anderen Orte dieser Stadt. Als ich hier neulich unterwegs war, fühlte es sich fast ein wenig so an, als wäre ich in Amsterdam – eine meiner liebsten Städte in Europa.

schnuckelige gassen

Alles ist klein und schnuckelig. Die Gassen sind sehr schmal und umgeben von Jahrhunderte alten Gebäuden, dicht an dicht gereiht. Diese platzsparende und charakteristische Bauart ist auch der Namensgeber dieses Ortes: Snoor ist das plattdeutsche Wort für Schnur. Denn wie Perlen an einer Schnur stehen die Häuser hier aneinander gereiht. Eine andere mögliche Bedeutung des Namens geben Fischer, die dort damals lebten und Taue angefertigt haben.

Im Schnoor fahren keine Autos und rings um einen herum stehen kleine Lädchen, in denen man originelle, häufig handgemachte Dinge kaufen kann. Bunte Schaufenster, verkleidete Gastronomen und mittelalterliche Hauseingänge: Ich fühlte mich bei meiner kleinen Erkundungstour beinahe einige Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück versetzt.

Der älteste Stadtteil Bremens

Das kleine Viertel ist der älteste Stadtteil Bremens und fast ausschließlich so erhalten, wie man es im Mittelalter vorgefunden hätte. Hier kann man sowohl Galerien, das vielfältige Kunsthandwerk, als auch leckeres Essen genießen, ganz gleich ob aus spanischer, irischer oder traditionell deutscher Küche. Die sind allerdings – vermutlich wegen der Touristen – ein wenig kostspielig.

Ob ein Besuch in der Bonbon-Manufaktur mit Bonschen im Glas, auf die Gin gekippt wird, um Gin-Tonic-Sirup herzustellen. Ob ein Besuch im Bremer Geschichtenhaus. Oder einfach ein kleiner Abstecher in ein Eiscafé mit einigen besonderen Eissorten – für einen kleinen Nachmittags-Bummel ist hier für jeden etwas dabei.

Mich hat es natürlich ins Eiscafé verschlagen 🙂 (Foto: Lisa)

 

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Deichbrand 2019: Mein Festival der Gegensätze https://nordkind.blog/unser-norden/deichbrand-2019-mein-festival-der-gegensaetzen Tue, 23 Jul 2019 09:53:18 +0000 https://nordkind.blog/?p=20757 Ich weiß nicht, ob ihr es auf Instagram und Facebook schon bemerkt habt, aber dieses Wochenende stand das Deichbrand an. Es ist das größte Mainstreamfestival Norddeutschlands mit ca. 60 000 Besuchern. Ich war da um Fotos von den Menschen auf der Bühne (unter anderem Marsimoto, Cro, Alligatoah, Thirty Seconds to Mars und die Biffy Clyro) […]

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Ich weiß nicht, ob ihr es auf Instagram und Facebook schon bemerkt habt, aber dieses Wochenende stand das Deichbrand an. Es ist das größte Mainstreamfestival Norddeutschlands mit ca. 60 000 Besuchern. Ich war da um Fotos von den Menschen auf der Bühne (unter anderem Marsimoto, Cro, Alligatoah, Thirty Seconds to Mars und die Biffy Clyro) und von den Menschen neben der Bühne zu machen. Dabei sind mir einige Gegensätze aufgefallen.

Laut VS. leise

Ein Festival ist laut, durcheinander, quirlig. Es wird viel gelaufen, gefeiert, getrunken und getanzt. Schon bei der Anreisen erwartet man innerhalb der nächsten Tage eine totale Reizüberflutung – eine bunten Menschenmasse, wilde Bühnenshows und ständig wechselnder Musik. Die Musik auf den Camps lädt auch eher zum weiterfeiern als zum ausruhen ein.

Was jedoch erst bei genauerem Hinsehen auffällt sind die leisen Töne. Die subtilen Zärtlichkeiten, die Pärchen untereinander austauschen und gemeinsam die Zeit genießen. Dabei meine ich nicht einmal wilde Küsse, sondern nur ein Anlehnen, einen Blick oder einen Eskimokuss. Schaut euch nächstes Mal gerne genauer um. Man findet an jeder Ecke ein wenig Liebe.


Jung VS. jung geblieben

Zum ersten Mal ist mir aufgefallen von wie vielen Generationen das Deichbrand besucht wird. Es gibt keinerlei Altersgrenze nach unten oder nach oben. Gerade als Fettes Brot spielte, tanzten die Kinder  gemeinsam mit den älteren Generationen. Der einzige Unterschied? Die Kinder trugen einen Gehörschutz.

Miteinander VS. Gegeneinander

Meine Kamera fiel mir nach dem ersten Tag herunter und war kaputt. Eigentlich super ärgerlich, ein riesen finanzieller Schaden und ein unnötiger Unfall. Aber so durfte ich das Miteinander und das untereinander Helfen erleben. Eine weitere Fotografin lieh mir an einem Abend kurzerhand ihre Kamera aus.

Doch als mich die Security mit der ausgeliehenen Kamera wieder ind en Gramen lassen wollte, wurde ich von den Deichbrand Medienleuten wieder verscheucht. Nur dürften jetzt Fotos machen, sagten sie. Von freundlichem Miteinander war in dem Moment plötzlich nichts mehr zu spüren.

Dafür habe ich viele andere schöne Szenen beobachten: Einige Fotografen teilten sich zum Beispiel den Grabenpass, damit jeder ein paar Fotos von den Artist schießen konnte. Es wurde gegenseitig auf das Equipment aufgepasst und niemand stellte sich in das Schussfeld der Anderen. Es war ein fantastisches Miteinander unter den Pressefotografen und nicht einmal im Ansatz ein Konkurrenzkampf um das beste Foto.


Nachhaltigkeit VS. Konsum

Die Nachhaltigkeit und der verzweifelte Versuch die Global Goals noch zu erreichen, steht aktuell im Fokus der jungen Bevölkerung. Friday for Future gibt es nicht ohne Grund.  Gerade deshalb hätte ich von der jüngeren Generation in diesem Jahr mehr Nachhaltigkeit auf dem Festival erwartet. Stattdessen sammelte sich wieder der Müll auf den Camps. Aufgebaute Wohnlandschaften wurden einfach zurück gelassen.

Natürlich kann man in so Ausnahmesituationen, wie einem Festival ein Auge zudrücken, aber auch hier könnte der Plastikkonsum noch einmal deutlich reduziert werden. Auch ist der neu angelegte XXL-Pool sicher eine gute Idee als Erfrischung der Besucher und gerade nach der Hitzewelle im letzen Jahr eine gute Weiterentwicklung.

Aber man sollte sich die Frage stellen, wie sinnvoll die Chlorung von 1,2 Millionen Liter Wasser ist.. Gerade bei einer mittleren Waldbrandgefahr bei uns im Norden und der Grundwasserabsenkung in ganz Deutschland, bis hin zur Aufforderung an die Bevölkerung sensibel mit dem Trinkwasser im Raum Brandenburg und Minden umzugehen.

Zerbrochene Glasflaschen vor dem Gelände erhöhen übrigens die Brandgefahr ebenso, wie noch glimmende Zigarettenstummel. Davon habe ich gleich 3 auf dem Weg zwischen Parkplatz und Festivalgelände ausgetreten. Zwar steht das Deichbrand nicht für Nachhaltigkeit, jedoch würde ich mich freuen, wenn wenigstens ein bisschen auf einen respektvolleren Umgang mit unserer Natur geachtet wird.

Erleben VS. Konservieren

Bereits 1977 schrieb Susan Sontag in ihrem Essay „über Fotografie“, dass Fotos mittlerweile ein Massenprodukt seien und uns den imaginären Besitz der Vergangenheit suggerieren wollen. Auch schrieb sie, dass wir in einer sich schnell wandelnden Welt leben, unsere Gesellschaft immer eine Aufgabe braucht und sie diese in der Fotografie sucht.  Auch ist sie der Meinung, dass wir aus Angst etwas zu verpassen, alles irgendwie konservieren wollen.

Genau das fiehl mir auf dem Deichbrand besonders auf. Anstatt die Musik zu genießen und sich hinterher das After Movie anzuschauen wurde permanent der Fokus auf das eigene Bildmaterial gelegt. So hingen viele Festivalbesucher am Handy und zeichneten Ausschnitte des Auftrittes auf, anstatt die Elektronik im Zelt zu lassen und sich komplett auf Show und Musik einlassen zu können.

Arbeiten VS. Mitfeiern

Ohne die vielen helfenden Hände würde das Deichbrand gar nicht stattfinden können. Seien es nun die Stagehands, Sanitäter, Feuerwehrkräfte, Security, Catering (ganz wichtig!) oder die Polizei. Jeder trägt seinen Teil dazu bei. Doch ist euch mal etwas aufgefallen? Ich empfand es als super witzig die Security im Graben oder die Sanitäter an der Seite der Bühne mittanzen und mitwippen zu sehen. So hat jeder seinen Spaß und überall herrscht gute Laune.

Überwachung VS. Sicherheit

Gerade schrieb ich noch von tanzender Security. Kann man diese dann überhaupt noch erst nehmen und arbeiten sie überhaupt? Ja, kann man! Ich habe selbst erlebt, wie sie innerhalb von Sekunden zwischen Tanzen und mitfeiern, in ihren Arbeitsmodus schalten können und mal eben locker flockig einen ausgewachsenen Menschen über die Wellenbrecher ziehen. Der Spaß hört da auf, wo es gefährlich für einen selber und/oder für andere wird. Wie ich die massive Polizeipräsenz inkl. Kameras dieses Jahr im Infield einschätzen soll, weiß ich selber noch nicht.

Meine Tendenz geht jedoch eher in die Richtung, dass ich mich sicher fühle, wobei ich es anfangs sehr beängstigend und gruselig fand dieses Jahr so viele Einsatzkräfte zu sehen. Lieber einmal etwas zu viel Präsenz, als zu wenig mit einem anschließenden Unfall. Auch das jedes Auto beim Verlassen des Festivals von der Polizei einmal grob angeschaut und im Anschluss gegebenenfalls heraus gewunken wurde, fand ich im ersten Moment etwas zu übertrieben. Dann war ich jedoch froh, dass Menschen, die alkoholisiert oder unter Drogenkonsum ein Fahrzeug bewegen wollten, direkt wieder heraus gezogen wurden.

Alles in allem war das Festival grandios, mit einer phänomenalen Stimmung. Der Vorverkauf für das nächste Jahr startet heute um 17 Uhr.
Vielleicht sehen wir uns 2020 dort?

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Sex sells – auch im Watt? https://nordkind.blog/unser-norden/liebesrausch-im-wattenmeer Sat, 13 Jul 2019 12:26:18 +0000 https://nordkind.blog/?p=20567 Das Wörtchen “Ebbe” möchte im Zusammenhang mit Sex niemand hören. Bei Wattführer Matthias Schulz in Eckwarderhörne sieht das anders aus: Ebbe ist geradezu ein Muss. Wenn die Nordsee einen Strip hinlegt und den schönsten Schlick der Welt entblößt, führt er Wattwanderer ein in das kuriose Sexualleben der tierischen Matschbewohner. “Liebesrausch im Weltnaturerbe Wattenmeer” heißt die […]

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Das Wörtchen “Ebbe” möchte im Zusammenhang mit Sex niemand hören. Bei Wattführer Matthias Schulz in Eckwarderhörne sieht das anders aus: Ebbe ist geradezu ein Muss. Wenn die Nordsee einen Strip hinlegt und den schönsten Schlick der Welt entblößt, führt er Wattwanderer ein in das kuriose Sexualleben der tierischen Matschbewohner.

“Liebesrausch im Weltnaturerbe Wattenmeer” heißt die Wattwanderung, die manch einem Gast die Schamesröte ins Gesicht treibt. Matthias Schulz kommentiert das, was dort unten in der Horizontalen passiert, locker, lustig, immer mit einem deftigen Spruch auf den Lippen. Anspielungen auf das menschliche Sexualverhalten sind sein Spezialgebiet. Nicht umsonst ist die Wanderung FSK 16 – nichts für Kinderohren.

Beachies, die sogenannten Wattsocken, sind das Fuß-Bekleidungs-Accessoire der Wahl. (Foto: Hartmann)

Dieses Mal wird es besonders intim, denn nur Karolin und Freund Oliver aus Sachsen machen sich mit Schulz auf in das Abenteuer zu dritt. Ungewöhnlich ist: Karolin meldete das Paar für diese Spezial-Wattwanderung an. „Normalerweise buchen Männer die Tour und müssen ihre Frauen überreden“, erzählt Schulz. Karolin aber macht sich selbstsicher in Wattsocken, den sogenannten Beachies, hinter dem Wattführer auf den Weg in den kühlen Schlick. Olli hingegen streckt erst mal vorsichtig den großen Zeh vor. „Igitt! Wie sich das anfühlt, sag ich jetzt lieber nicht“, ruft er mit charmant sächsischem Dialekt seiner Freundin hinterher. Er denkt ja wohl nicht schon jetzt an etwas Unanständiges…

Tod und Obdachlosigkeit

Nach nur wenigen Metern bleibt Matthias Schulz das erste Mal stehen und lenkt den Blick des Paares vom Horizont vor die eigenen Füße. Gleich die ersten Hauptdarsteller spielen ein brandgefährliches Liebesspiel. Das könnte vor allem den Herren der Schöpfung, wenn nicht das Leben, dann aber das Häuschen kosten. Schulz setzt Karolin einen kleinen Einsiedlerkrebs auf die Hand, während Olli lieber mit Abstand das zwei Zentimeter große Tier anschaut. So ein Krebs hat es wirklich nicht leicht: Um die Auserwählte zu beglücken, muss Herr Einsiedlerkrebs das von ihm unrechtmäßig besetzte Schneckenhaus verlassen. Ist Herr Einsiedlerkrebs allerdings gut bestückt, kann er gemütlich zuhause bleiben. Die weniger gut ausgestatteten Krebs-Herren schauen gleich doppelt in die Röhre. Nicht nur sind die Hausbesetzer ohne die gestohlene Hütte ungeschützt, „mit Pech haut in der Zeit auch noch ein anderer mit dem Haus ab“, erklärt Schulz. Recht so, mag der eine oder andere jetzt denken. Doch Tod und Obdachlosigkeit nehmen sie für die schnelle Nummer in Kauf. Ohne Zweifel ist die Penislänge hier „ausnahmsweise“ mal von entscheidender Wichtigkeit und als Haus- und Lebensversicherung zu verstehen. Den Größten von allen hat übrigens der Blauwal – mit einer Länge von bis zu drei Metern und einem Durchmesser von 30 Zentimetern kennt er solche Probleme nicht.

Mit der Mistgabel befördert Schulz allerlei Verstecktes zu Tage. (Foto: Hartmann)

Ausdauersport

Karolin reicht die Theorie nicht. Drei Einsiedlerkrebse setzt sie zueinander, sechs Augenpaare starren erwartungsvoll auf die kleinen Schneckenhäuser. Doch aus dem arrangierten Tête-à-Tête wird nichts. Die drei stoben auseinander. „War´s das schon?“, fragt Olli in die Runde. „Das fragt meine Frau auch immer“, erwidert Schulz trocken. Matthias Schulz zieht die Forke aus dem Boden, stapft weiter durch den kühlen Schlamm voraus. Er lässt das lachende Paar hinter sich. Mit dieser Frage werden sich allerdings wohl einige Herren herumplagen müssen. Australische Wissenschaftler stellten nämlich in einer Studie fest, dass der Liebesakt beim Menschen durchschnittlich gerade einmal 5,4 Minuten dauert. Kleiner Hinweis: An den Frauen liegt es nicht. Die Stabheuschrecke lebt da das genaue Gegenteil. Sie ist Rekordhalter und schafft sagenhafte zehn Wochen. Ob das besonders erstrebenswert ist, sei mal dahingestellt.

Der Wattführer

Matthias Schulz bei der Arbeit – Er ist der Erklärbär für alles, was im Wattenmeer passiert. (Foto: Hartmann)

Der Wattführer ist groß und breit – im Grunde ein Bär von Mann – trägt Brille und einen Zwei- bis Drei-Tage-Bart. Niemand, mit dem man in der Fantasie auf den ersten Blick im Schlick über Sex sprechen wollte. Doch der freundliche Gesichtsausdruck täuscht nur kurz über den Schalk im Nacken hinweg. Ein paar Meter weiter sticht Matthias Schulz die Mistgabel schwungvoll in den Boden. Mit ihr befördert er einen der wohl berühmtesten Watt-Bewohner ans Tageslicht: „Das hier sind 20 Zentimeter oder acht Grad Wassertemperatur“, sagt er mit einem ungefähr zehn Zentimeter großen Exemplar auf der Hand. 20 Zentimeter. Sorry, aber. Nein.

Kinderstube: Klo

In einem „U“ unterhalb der Wattoberfläche lebt er, der Wattwurm. Die eine Hälfte dient als Wohnung, die andere als Toilette und Kinderstube. Ziemlich eigentümliche Raumaufteilung. Der auf der einen Seite angesaugte und nach Nährstoffen gefilterte Sand wird in der zweiten Wohnungshälfte ausgeschieden. Ist sie voll, wird einmal ordentlich gespült. Das Prinzip ist bekannt. Der Wurmkot verziert seit jeher als Spaghettihaufen die Weiten des Watts.

Der Wattwurm ist wohl der bekannteste Wattbewohner – zumindest seine Häufchen hat jeder schon einmal gesehen. (Foto: Hartmann)

Das Männchen gibt neben Kot auch Spermien an die Oberfläche ab. Die gelangen in das Klo der Wurmdame, die erregt ihre Eizellen dazulegt. Bis zum Larvenstadium bleibt der Nachwuchs, wo er ist. Danach zieht er hinaus in die Welt. Wieder einmal stellt sich die Frage nach der Mutterschaft nicht. Wer der Vater ist, liegt jedoch, wie beim Menschen hin und wieder auch, im Dunkeln. „Mama, wer ist unser Papa?‘ ‚Weiß ich nicht. Frag die Nachbarn!“, höre man hier und da in hitzigen Vaterschaftsdebatten, erzählt Schulz.

Olli steht den ganzen Krabbelviechern aus dem Watt eher skeptisch gegenüber. Doch dem Wattwurm kommt auch er recht nah. (Foto: Hartmann)

Die Zahl der menschlichen Kuckuckskinder ist übrigens jahrelang viel zu hoch eingeschätzt worden. Metastudien haben ergeben, dass maximal zwei Prozent der Väter weltweit ein Kuckuckskind aufziehen. Diejenigen, die zweifeln und einen Vaterschaftstest veranlassen, liegen aber in 25 bis 30 Prozent der Fälle richtig. Der Zugang zu Labortests ist für Wattwürmer denkbar schlecht. Daher bleibt am Ende doch nur der Weg zum Nachbarn.

Sex sells?

Vor über 20 Jahren machte Matthias Schulz sein Hobby zum Beruf. Seitdem ist der staatlich geprüfte Wattführer von Februar bis November fast jeden Tag mit Leidenschaft im niedersächsischen Nationalpark Wattenmeer unterwegs, bei Wind und Wetter, egal, ob 38 Grad in der Sonne oder Regen von der Seite. Sexualunterricht im Watt ist für ihn trotz jahrelanger Erfahrung Neuland – auch wenn der Jadebusen eigentlich dazu einlädt. Auf der gegenüberliegenden Seite wird in diesem Jahr ebenfalls bei „Watt ohne Tabus“ oder „Frühlingsgefühle im Wattenmeer“ das frivole Leben der Schlickbewohner gefeiert. Das kann doch kein Zufall sein! Ist es auch nicht. Zum Jubiläum anlässlich von zehn Jahren UNESCO-Welterbe Wattenmeer sollte es in der Region Nordsee dieses Jahr ein ganz besonderes Thema geben. Doch ob die alte Marketingweisheit „Sex sells“ auch im schwarzgrauen Wattenmeer gilt? Finanziell lohne sich diese besondere Tour nicht, aber sie mache ihm großen Spaß, erzählt Schulz. Und ganz nebenbei rückten Lebewesen in den Fokus der Urlauber, die zwischen den Stars der Nordseeküste, wie kuschelige Kegelrobbenbabys und Krabbenbrötchen, in der Öffentlichkeit eher den Kürzeren ziehen.

Mit dem Kinderkescher ist Matthias Schulz auf der Suche nach allem, was im Watt kreucht und fleucht. (Foto: Hartmann)

Doppelläufige Pistole

So wie die Strandkrabbe, die gleich mit zwei Geschlechtsteilen beeindruckt. „Ich bin in zwei Minuten wieder da“, sagt Schulz und zieht eine Weile den Kinderkescher über den Boden der von der Sonne aufgewärmten,

Karolin inspiziert die männliche Strandkrabben-Leiche. Männlich? Das erkennt man daran, dass die Bauchplatte spitz zuläuft. (Foto: Hartmann)

knöcheltiefen Salzwasser-Pfütze – auf der Suche nach mehr oder weniger lebendigem Anschauungsmaterial.. „Ich hab da mal zwei Leichen organisiert“, sagt er mit zwei leblosen Krebstieren zwischen den Fingern. „Die Männchen sind spitz. Die Frauen eher rund“, kommentiert er verschmitzt die Bauchklappen, die die Geschlechtsorgane verbergen.

 

Gleich zwei Geschlechtsteile hat die Strandkrabbe. Doch man muss schon genau hinsehen, um sie auch zu finden. (Foto: Hartmann)

„Kommt mir bekannt vor“, wirft Olli murmelnd ein, „gebärfreudiges Becken und so.“ Schulz klappt die spitz zulaufende Panzerplatte des Männchens auf und entblößt die doppelläufige Pistole. „Das ist aber nicht einer für die Woche und einer fürs Wochenende“, erklärt er und lacht. Bis sie aber zum Einsatz kommen, ist Schwerstarbeit angesagt. Für zwei bis drei Wochen trägt das Krabbenmännchen das Weibchen in Missionarsstellung mit sich herum, bis sie sich gehäutet hat und entsprechend weich ist. Vorbildliches Engagement! Mit dem kostenlosen Work-Out schützt er sie zudem vor Angriffen. Die Strandkrabbe schleppt aber nicht nur seine Auserwählte durch das Watt.

Penis-Championsleague

Wo sich die zwittrige Seepocke einmal niederlässt, da bleibt sie auch. Der kleine Schmarotzer richtet sich gerne auf der Strandkrabbe in Gruppen häuslich ein und genießt Shuttle-Service durch die Nordsee. Einmal angedockt, kann sich das kleine Krebstier allerdings nicht mehr bewegen. Was auch die monströse Ausstattung der Seepocke erklärt – der Penis erreicht das Achtfache der eigenen Körpergröße. Relativ dazu spielt sie im Tierreich damit in der Penis-Championsleague. Aber wen wundert das, wenn der Rüssel bis ins Haus des Nachbarn reichen muss. Der deutsche Durchschnittspenis hingegen ist „nur“ 14,52 Zentimeter lang, gerade einmal 8,02 Prozent im Verhältnis zur durchschnittlichen Körpergröße von 1,80 Metern. Damit landen sie im weltweiten Ranking auf Platz 41 – wohl eher Regionalliga-würdig.

Bewusstsein schaffen

Neben dem Spaß an der Sache hat diese ungewöhnliche Führung aber auch einen ernsten Hintergrund. Das empfindliche Ökosystem Wattenmeer ist fein austariert, auf jedes noch so kleine Lebewesen kommt es an. Optimale Lebensbedingungen und damit auch optimale Bedingungen für die Fortpflanzung sind wichtig, damit auch weiterhin alle Rädchen ineinandergreifen können. Auf einer Fläche von 1100 Quadratmetern über drei Staaten verteilt, mit mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten und 10 bis 12 Millionen Zugvögeln ist das Wattenmeer ein einmaliger Lebensraum, ein Sinnbild der Biodiversität, das leicht durch Menschenhand zerstört werden kann. „Eine Ölkatastrophe und das war’s“, sagt Schulz, der bemüht ist, Bewusstsein für die Einzigartigkeit des Wattenmeers zu schaffen.

Ruhiges Nachspiel

Obwohl es hier die meisten Tiere ziemlich skurril treiben, hat im Watt kein Tier wirklich Spaß an Sex. Das behauptet zumindest Schulz. Es gehe ausschließlich um Fortpflanzung, erklärt er: „Zumindest habe ich hier die letzten 21 Jahre keine Kondome gefunden. Also nicht von Tieren.“ Das Nachspiel ist gewohnt ruhig, ein bisschen Kuscheln und Smalltalk.

Gemeinsam erkunden Karolin und Olli die Watt-Welt unter ihren Füßen. (Foto: Hartmann)

Auf dem Rückweg ist schon von weitem das rote Leuchtfeuer zu sehen, an dem vor knapp zwei Stunden die Tour begann. Doch kaum einer sieht hin, auch das Paar aus Sachsen nicht. „Am Anfang schauen die Wanderer immer in die Ferne, auf dem Rückweg fixieren die meisten den Boden“, beschreibt Matthias Schulz das Phänomen. Das faszinierende Leben im Watt findet eben dort unten statt.

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Plattdeutsches Wörterbuch: Plünnen https://nordkind.blog/unser-norden/plattdeutsches-woerterbuch-pluennen Tue, 09 Jul 2019 14:03:16 +0000 https://nordkind.blog/?p=20609 Räum deine Plünnen hier weg!” Oder: “Lass nicht überall deinen Plünnen-Kram liegen!” Diese Sätze bekam ich als Kind und Jugendliche regelmäßig zu hören, wenn ich meine Klamotten irgendwo in der Wohnung liegengelassen hatte. Meine Mutter regte sich jedes Mal darüber auf. Heute tut sie das nicht mehr, schließlich habe ich eine eigene Wohnung. Trotzdem klingen […]

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Foto: Adobe Stock, Montage: Charlene Schnibbe

Räum deine Plünnen hier weg!” Oder: “Lass nicht überall deinen Plünnen-Kram liegen!” Diese Sätze bekam ich als Kind und Jugendliche regelmäßig zu hören, wenn ich meine Klamotten irgendwo in der Wohnung liegengelassen hatte. Meine Mutter regte sich jedes Mal darüber auf. Heute tut sie das nicht mehr, schließlich habe ich eine eigene Wohnung. Trotzdem klingen mir diese Sätze noch heute in den Ohren – wenn mal wieder meine Kleidung überall rumfliegt und ich mich selbst über meine Unordnung aufrege.

Und schon herrscht wieder Chaos

Ich war noch nie ein Ordnungs-Freak. Ich liebe es zwar, meine Wohnung in einem aufgeräumten Zustand vorzufinden. Aber dieser Zustand hält bei mir nie lange an. Kaum habe ich mich versehen, herrscht wieder das Chaos. Und jedes Mal frage ich mich, wie ich das geschafft habe.

Besonders schlimm ist das mit meinen Klamotten. Ich versuche zwar immer, meine Shirts, Hosen und Kleider unter Kontrolle zu halten, aber irgendwie klappt es nie so recht. Mein Schreibtischstuhl ist ständig mit meinen Klamotten überhäuft. Zu Uni-Zeiten war es meine Couch in meinem WG-Zimmer und als ich noch bei meinen Eltern wohnte, war es ein Holzstuhl vor meinem Kleiderschrank. Und dann liegt noch hier und da etwas herum.

Das plattdeutsche Wort Plünnen bedeutet nichts anderes als Klamotten, oft in einer etwas abwertenden Bedeutung. So benutzte meine Mutter das Wort immer, wenn sie genervt von mir und meinem Klamotten-Chaos war.

Plattdeutsch (auch: Niederdeutsch, oder in der Eigensprache: Plattdüütsch) ist eine eigenständige Sprache mit vielen Dialekten, die vor allem im nördlichen Deutschland gesprochen werden. Gebräuchlich ist das Plattdeutsche aber auch in den angrenzenden Regionen, sowie im Osten der Niederlande. Ein Einheits- oder Standard-Platt gibt es daher nicht.

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