Foto: Lisa

Kleine Zeitreise: Ein Besuch im Bremer Schnoor

Ich lebe nun schon seit neun Monaten in Bremen. Trotzdem muss zugeben, dass ich mir noch gar nicht so viel angeschaut habe, von den Dingen, die man eben so kennen sollte. Darunter fiel bis vor Kurzem auch das Schnoorviertel. Das habe ich nun geändert.

Der Schnoor ist ein kleiner Bereich bei der Domsheide nahe der Weser, der ein wenig anders in Erscheinung tritt, als die meisten anderen Orte dieser Stadt. Als ich hier neulich unterwegs war, fühlte es sich fast ein wenig so an, als wäre ich in Amsterdam – eine meiner liebsten Städte in Europa.

schnuckelige gassen

Alles ist klein und schnuckelig. Die Gassen sind sehr schmal und umgeben von Jahrhunderte alten Gebäuden, dicht an dicht gereiht. Diese platzsparende und charakteristische Bauart ist auch der Namensgeber dieses Ortes: Snoor ist das plattdeutsche Wort für Schnur. Denn wie Perlen an einer Schnur stehen die Häuser hier aneinander gereiht. Eine andere mögliche Bedeutung des Namens geben Fischer, die dort damals lebten und Taue angefertigt haben.

Im Schnoor fahren keine Autos und rings um einen herum stehen kleine Lädchen, in denen man originelle, häufig handgemachte Dinge kaufen kann. Bunte Schaufenster, verkleidete Gastronomen und mittelalterliche Hauseingänge: Ich fühlte mich bei meiner kleinen Erkundungstour beinahe einige Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück versetzt.

Der älteste Stadtteil Bremens

Das kleine Viertel ist der älteste Stadtteil Bremens und fast ausschließlich so erhalten, wie man es im Mittelalter vorgefunden hätte. Hier kann man sowohl Galerien, das vielfältige Kunsthandwerk, als auch leckeres Essen genießen, ganz gleich ob aus spanischer, irischer oder traditionell deutscher Küche. Die sind allerdings – vermutlich wegen der Touristen – ein wenig kostspielig.

Ob ein Besuch in der Bonbon-Manufaktur mit Bonschen im Glas, auf die Gin gekippt wird, um Gin-Tonic-Sirup herzustellen. Ob ein Besuch im Bremer Geschichtenhaus. Oder einfach ein kleiner Abstecher in ein Eiscafé mit einigen besonderen Eissorten – für einen kleinen Nachmittags-Bummel ist hier für jeden etwas dabei.

Mich hat es natürlich ins Eiscafé verschlagen 🙂 (Foto: Lisa)