Dörthe – NORDKIND https://nordkind.blog Tue, 08 Jan 2019 06:57:12 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.2.4 https://nordkind.blog/wp-content/uploads/2017/04/cropped-favicon-32x32.png Dörthe – NORDKIND https://nordkind.blog 32 32 Die Suche nach dem Arbeitsflow https://nordkind.blog/meinung/die-suche-nach-dem-arbeitsflow Mon, 07 Jan 2019 10:19:18 +0000 https://nordkind.blog/?p=15796 Es ist es so schön, wenn man in einen Flow triftet, Zeit und Hunger vergisst, und gedanklich komplett in einem Thema versinkt. Leider für mich reiner Zufall. Unvorhersehbar. Während meiner Masterthesis hatte ich jedoch gar keine andere Wahl, als trotzdem zu arbeiten. Selbständig und eigenverantwortlich arbeiten ist etwas völlig anderes, als täglich zur Arbeit zu […]

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Es ist es so schön, wenn man in einen Flow triftet, Zeit und Hunger vergisst, und gedanklich komplett in einem Thema versinkt. Leider für mich reiner Zufall. Unvorhersehbar. Während meiner Masterthesis hatte ich jedoch gar keine andere Wahl, als trotzdem zu arbeiten.

Selbständig und eigenverantwortlich arbeiten ist etwas völlig anderes, als täglich zur Arbeit zu gehen. Das kann ich aus Erfahrung sagen, in meinem Volontariat habe ich nämlich neben dem Studium ganz normal bei der Nordsee-Zeitung gearbeitet. Das Schöne an so einem Job ist: Abends hat man Feierabend. Wenn du deine Masterthesis schreibst, hast du nie Feierabend, wenn du ihn dir nicht aktiv frei schaufelst. Und das ist schwieriger, als man zu Beginn vielleicht denkt. Vor allem nach einem unproduktiven Tag.

Eine große Rolle spielt für mich der Ort. Am effektivsten bin ich, wenn um mich herum auch gearbeitet wird. Deshalb liebe ich Bibliotheken. Vor allem die Bremer Uni-Bibliothek hat mir hier in der Region gefallen. Du sitzt mit unzähligen Menschen in einem Raum, es ist mucksmäuschenstill und du hast das dunkle Gefühl, dass dir die anderen auf den Bildschirm schauen. Sodass du nicht anfängst im Internet zu surfen. Außerdem tut es gut, den Arbeitskram aus der eigenen Wohnung auszulagern.

Ich war auch in anderen Bibliotheken, in Hamburg, Kiel, Marburg und in Gießen. Am allerbesten hat mir die Marburger Uni-Bibliothek gefallen – offene Architektur, schöner Ausblick, mein Eduroam hat problemlos funktioniert und ich musste meinen Rucksack nicht einschließen. Doch alle Bibs erfüllen ihren Zweck und sind großartigerweise kostenlos. Man muss nicht mal Student sein, um dort zu arbeiten.

Nicht jeden Tag gleich produktiv

Ich bin nicht jeden Tag gleich produktiv. Das habe ich auch als Angestellte in der Redaktion gemerkt. Dabei habe ich dort gute Routinen. Aber ich bin nun mal ein Mensch und nicht jeden Tag in Topform. Manchmal schaffe ich mehr und manchmal weniger. Wenn ich aber eigenverantwortlich und mit freier Zeiteinteilung an der Masterthesis arbeite, ist es an solchen Tagen richtig schwer einen Schlussstrich zu ziehen. Nicht, weil ich nicht will, sondern weil mein schlechtes Gewissen über meine Unproduktivität so groß ist, Und wenn ich es doch tue, geht es mir nicht gut dabei.

Ich hab dieses Dilemma gelöst, indem ich mir selbst feste Arbeitszeiten gegeben habe. Ich habe jeden Tag zur gleichen Uhrzeit angefangen und etwa zur gleichen Uhrzeit aufgehört: Von 9 bis 14 oder 15 Uhr. Egal, wie viel ich geschafft habe, oder nicht. Nur ganz zum Ende, habe ich mich daran nicht mehr gehalten, Klar, man kann auch mehr als sechs Stunden am Schreibtisch sitzen. Ich hätte auch den kompletten Tag dort verbringen können, aber ich wäre dadurch nicht produktiver gewesen. So ist das jedenfalls bei mir persönlich – das muss jeder bei sich selbst beobachten.

Meine Masterarbeit im Fach Journalismus und Medienwirtschaft habe ich  übrigens abgegeben und bestanden. 🙂

Dörthes Tipps, um in einen Flow zu kommen

 

  1. Jeden Tag das Gleiche. Unsere Gehirne greifen nach jedem Strohhalm, wenn es darum geht, eine angenehmere Beschäftigung zu finden. Deshalb solltet ihr euch so wenig Entscheidungen wie möglich aussetzen. Macht einfach jeden Tag das Gleiche. Dann hinterfragt ihr nicht mehr: Fang ich heute um 8 an oder um 10 Uhr? Geh ich heute in die Bibliothek oder schreibe ich von zu Hause? Ich habe jeden Tag um 9 Uhr angefangen und um 14 oder 15 Uhr Feierabend gemacht. So konnte ich ohne schlechtes Gewissen Feierabend machen. Ohropax haben mir geholfen auch an anderen Orten in den Arbeitsflow zu kommen.
  2. Pausen. Plan Pausen ein! Sonntags habe ich meistens nicht gearbeitet. Wenn du dir mehr vornimmst, als du schaffen kannst, hängst du ganz schnell deinem Zeitplan hinterher. Das ist dann schon zu Beginn demotivierend. Mach deine Zeitpläne realistisch! Der Mensch braucht Erholung, du bist keine Maschine. 😉
  3. Kleine To-Dos. Listen verschaffen dir einen Überblick, was noch zu tun ist. Schreib dort ruhig kleinteilig auf, was du noch erledigen musst. Rechne dir aus, wie viel du pro Tag schaffen musst. Daran kannst du dich dann täglich orientieren.
  4. Schreib irgendwas. Es gibt Tage, da bringt man gehirnmäßig nicht viel zustande. Such dir an so einem Tag ganz banale Aufgaben aus. Literaturliste schreiben, Interviews tippen, Deckblatt machen – auch diese Dinge müssen erledigt werden. Wenn du solche Aufgaben nicht mehr übrig hast: Schreib einfach irgendwas. Schreib ein Kapitel auswendig auf, auch wenn du das später nochmal stark überarbeiten musst. Das mit dem schlechten Gewissen ist nämlich reine Kopfsache. Und es gibt nun mal Tage, da schafft man nichts. Du hast trotzdem deinen Feierabend verdient.
  5. Talk to the people. Sprich mit Leuten über dein Thema. Dadurch kommt die Freude an dem Inhalt deiner Arbeit zurück. Und mit ihr vielleicht auch neue Inspirationen.

Arbeitsplätze für Bremerhavener

1. Mein Favorit: Die Bremer bib

Der Bibliothek der Bremer Universität ist von Bremerhaven aus eine Autostunde entfernt. Für mich persönlich kommt sie also nicht für die tägliche Routine infrage. Aber ich bin zu Beginn, während der Literaturrecherche, oft an einem Samstag oder Sonntag dort hin gefahren. Dort finden Studenten alles was sie brauchen: Ruhe, Literatur und viele andere Studenten, die ihre Köpfe in Bücher und Laptops stecken. Nirgendwo sonst habe ich eine so gute und disziplinierte Arbeitsatmosphäre wahrgenommen. Und das färbt ab. Du kannst dich hier quasi an jedem beliebigen Tag rein setzen und dich von dem Sog der fleißigen Studis mitziehen lassen.

Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Bibliothekstraße
Bremen
Öffnungszeiten:  Montag – Freitag: 8 – 22 Uhr, Samstag: 10 – 18 Uhr

2. Die BücherregaLe der Hochschulbib

In der Bibliothek der Bremerhavener Hochschule gibt es mehrere Plätze, an denen gearbeitet werden kann. Im oberen Bereich gibt es Gruppenarbeitsplätze und zwischen den Regalen stehen an verschiedenen Ecken Tische mit Stühlen und Steckdosen. Also alles, was man zum Arbeiten mit Laptop braucht. Hier kann man sich kostenlos hinsetzen und die Bücherregale sorgen von ganz allein für Arbeitsatmosphäre bei mir. Für mich ging es jedoch nicht ohne Ohropax, weil die Arbeitsplätze nicht komplett ruhig sind.

Bibliothek an der Hochschule Bremerhaven
Karlsburg 7 (Haus S)
Bremerhaven
Öffnungszeiten:  Montag – Freitag: 9 – 18 Uhr

3. Vielfalt in der Stadtbibliothek

Die Bremerhavener Stadtbibliothek bietet mehrere Plätze mit Steckdosen an, die jeder Besucher kostenlos nutzen darf. Jedoch gibt es keinen Ruheraum, wodurch sich das Arbeiten für mich dort höchstens auf Gruppenarbeiten beschränkt. Selbst mit Ohropax ist es dort für mich zu unruhig. Trotzdem würde ich die Bibliothek einem Café jederzeit vorziehen, weil sie die Grundbedürfnisse erfüllt: Günstige Getränke, Tische mit Steckdosen und eine Toilette. Mir gefällt, dass man an diesem Ort ganz unterschiedliche Menschen trifft. Hier geben Menschen Deutsch-Nachhilfe, Kinder machen Hausaufgaben und Senioren lesen Magazine.

Stadtbibliothek Bremerhaven
Hanse-Carré (Bürgermeister-Smidt-Str. 10)
Bremerhaven
Öffnungszeiten: 
Montag – Freitag: 11 – 18 Uhr, Donnerstag: bis 19 Uhr, Samstag: 11 – 14 Uhr

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Island: Brodelnde Erde und Diamanten auf schwarzem Sand https://nordkind.blog/erleben/island-brodelnde-erde-und-diamanten-auf-schwarzem-sand Thu, 30 Aug 2018 15:12:03 +0000 https://nordkind.blog/?p=15798 Eisblaues Wasser mit darin schwimmenden Gletscherbrocken, dieses Bild ist meine Lieblingserinnerung an meinen dreiwöchigen Island-Trip. Die Gletscherlagune Jökulsárlón liegt an der Südküste und ist atemberaubend schön. Wie Diamanten werden Eisstücke an den schwarzen Sandstrand angespült. Es ist windig, es regnet, aber das stört mich nicht. Bis heute ist dieses Naturspiel das schönste, was ich je […]

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Eisblaues Wasser mit darin schwimmenden Gletscherbrocken, dieses Bild ist meine Lieblingserinnerung an meinen dreiwöchigen Island-Trip. Die Gletscherlagune Jökulsárlón liegt an der Südküste und ist atemberaubend schön. Wie Diamanten werden Eisstücke an den schwarzen Sandstrand angespült. Es ist windig, es regnet, aber das stört mich nicht. Bis heute ist dieses Naturspiel das schönste, was ich je gesehen habe.

Wer nach Island will, sollte sich auf eines einstellen: Verzicht. Kein Mensch kann sich drei Wochen Restaurant-Besuche in einem der teuersten Länder der Welt leisten. Ein Döner kostet 13 Euro, ein Sixpack Bier 20 Euro. Was macht man also? Kofferraum vollpacken mit Instant-Nudeln und Kartoffelpüree. Den Gaskocher kauft ihr auch vor Ort. Nach Island fährt man nicht wegen des Essens. Wenn ihr zeltet oder in einem Camper schlaft, spart ihr noch mehr Geld. Falls ihr vorhabt, in Zimmern zu übernachten, rate ich euch, mindestens sechs Monate vorher zu buchen. Ja, ihr habt richtig gelesen. Island wird nämlich von Touristen überrollt, dazu später mehr. Erstmal zu den schönen Dingen.

Noch nie habe ich auf so engem Raum so viele Naturwunder zu sehen bekommen: Vor allem an der Südküste bollert ein Wasserfall nach dem anderen aus den Bergen und fällt in den schönsten Formen. Mein Favorit war nicht der größte, sondern vermutlich der kleinste Wasserfall. Er heißt Schluchtenbewohner und um ihn zu sehen, sind wir auf Steinen über einen Bachlauf balanciert durch eine Fels-Enge.

Unheimlich und wunderbar echt

Nichts in Island ist sanft. Island ist rau, wild und schroff. Der Sand ist meistens schwarz und der Himmel selten wolkenfrei. Schon mal vom Islandtief gehört!? Im Vergleich zu Islands Küste ist die Nordsee ein harmloses Wässerchen. All das ist so wunderbar besonders. Gegen Felsbrocken und Steilküsten peitschen hohe Wellen. Wohl am unheimlichsten ist mir das an der Paskahellir-Höhle im Osten vorgekommen. Und ernsthaft bedrohlich ist der Reynisfjara-Strand an der Südküste, an dem bereits Menschen gestorben sind, weil sie vermutlich die lebensgefährlichen Wellen und Warnschilder nicht ernst genug genommen haben.

Mein zweitschönstes Erlebnis auf Island war der Besuch einer Gletscherhöhle im Myrdalsjökull. Die Wände, die teilweise mehrere Meter hoch ragten, waren nicht etwa weiß, sondern von Streifen schwarzer Asche durchzogen (Vulkanausbrüche sind #realshit). Sie hatten eine gleichmäßig wellige Oberfläche wie ein ruhiges Meer. Diese Höhle könnt ihr nicht mehr besuchen, dafür aber eine andere. Denn ein Gletscher ist immer in Bewegung, so eine Öffnung kommt und geht. Aber mal unter uns: So ein Trip kostet relativ viel Geld und ein Islandurlaub wird auch ganz ohne solche Touren (Reiten, Rafting in Gletscherflüssen, Paragliding oder mit Schneemobilen auf Gletscher fahren) großartig.

Wir sind die komplette Ringstraße entlanggefahren, beginnend mit der Südküste, außerdem haben wir einen Abstecher in die Westfjorde gemacht und die Halbinsel Snaefellsnes war auch Teil unserer Route. Sehr viele Touristen haben wir an der Südküste getroffen, in der Nähe von Akureyri und auf Snaefellsnes. Besonders froh war ich deshalb, dass wir die komplette Runde inklusive Abstecher gemacht haben, denn besonders alleine waren wir in den Westfjorden, an der Ostküste und im Norden.

Das war die Reiseroute von Dörthe im Frühjahr, die Spots sind ihre persönlichen Tipps. (Grafik: Charlene Schnibbe)

Ein unerfüllter Wunsch

Meine Begleitung und ich waren im April/Mai auf Island. Davon rate ich euch ab. Es war kalt, es hat geschneit und der Boden war an der Nordküste gefroren. Der Vorteil: Man trifft weniger Touristen, ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es im Sommer aussieht. Jedoch hatten wir Schwierigkeiten, Campingplätze zu finden, die geöffnet hatten. (Hier und hier findet ihr Listen, sie sind jedoch nach unserer Erfahrung nicht vollständig und die Preisangaben sind auch nicht immer richtig). Einen großen Wunsch konnte ich mir nicht erfüllen: Den Besuch der Quelle Viti auf dem Vulkan Askja im Vatnajökull-Nationalpark, die Straßen dort hin waren dicht. Der Ort soll magisch sein…

Aber auch die kleinen, heißen Quellen, die man entlang der Route findet, wenn man online recherchiert, sind etwas Besonderes. Und jeder Ort (!) hat ein Bad, zu dem immer auch Becken mit warmem Wasser gehören. Manchmal gibt es auch frei zugängliche Hotpots unter freiem Himmel. Sie werden direkt mit Thermalwärme aufgeheizt. Denkt daran, euch vorher zu duschen. In den isländischen Bädern hängen in den Umkleiden extra Schilder (Badebekleidung dabei ausziehen). Und in den heißen Quellen gehört es einfach aus Respekt dazu. Denn Deo, Cremes und Bakterien verschmutzen das Wasser und die kleinen Quellen haben teilweise kein natürliches Reinigungssystem oder nur wenig Zu- und Abfluss.

Moos- und Vulkanlandschaften

Der Grund, warum ich das so betone ist, dass Island in den vergangenen Jahren einen sehr großen Touristenansturm erfährt. Dieses Problem ist zwar selbst gemacht, weil das Land stark dafür geworben hat, nichtsdestotrotz scheint vor allem die Natur mit den vielen Menschen überfordert zu sein. Ich glaube, die meisten Touristen wollen respektvoll sein und wissen es nur nicht besser. Die Vegetation ist sehr empfindlich auf Island, das Moos braucht beispielsweise fast hundert Jahre zum Wachsen. Also tretet nicht darauf, auch wenn es schön weich und flauschig aussieht.  Eure Fußstapfen würden noch in achtzig Jahren zu sehen sein. Hier ein Beispiel von besonders respektlosen Touristen.

Fahrt nicht einfach von der Straße runter. Erstens habe ich ein Auto gesehen, das auf dem weichen Geröll stecken geblieben ist, und zweitens gilt auch hier: Die mystische Vulkanlandschaft mit dem schwarzen Geröll wird eure hässlichen Reifenspuren wahrscheinlich für immer behalten. Als Deutsche/r erkennt man Steine vielleicht nicht direkt als schützenswerte Natur, auf Island ist es jedoch so. Ich bin mir sicher, dass die nachvollziehbaren Gründe euch bereits überzeugt haben, die Natur zu schützen. Aber noch als kleine Warnung: Die Isländer sind ein kleines Völkchen und gut vernetzt 😉 . Sie haben eine Facebook-Gruppe, in der sie Anekdoten und Fotos von besonders doofen oder rücksichtslosen Touristen teilen (Zelten mitten auf der Straße der Ringroad !?) – in diese Galerie wollt ihr bestimmt nicht aufgenommen werden.

Wale und Polarlichter

Ich habe längst nicht alles gesehen, Wale und Polarlichter haben sich erfolgreich vor mir versteckt. Doch nicht nur deshalb werde ich auf jeden Fall wiederkommen. Der dreiwöchige Trip war schon mein dritter Islandbesuch. Die ersten beiden Male habe ich mich gar nicht so sehr für das Land interessiert, sondern eine Freundin besucht. Ich kenne sie von meinem Auslandssemester in Norwegen 2011 und so verbinde ich mit Island immer auch diese Freundschaft. Vielleicht liegt mir deshalb so am Herzen, dass jeder, der meinen Text hier liest und nach Island reist, bitte respektvoll mit dem Land umgeht und sich vorher informiert.

Wie klein man sich vorkommt.

Wo soll ich anfangen, wo soll ich aufhören? Über Reisen sprechen war noch nie meins. Man muss das einfach machen und selbst erleben. Ich könnte euch noch von Reykjavik erzählen (da braucht ihr nicht viel Zeit einzuplanen, höchstens mal einen Tag), von gruseligen Schwefelfeldern auf Reykjanes (die stinken übrigens wie faule Eier, so wie das warme Wasser in Island auch in abgeschwächter Form) und wie klein man sich vorkommt, wenn man an der Spitze der Westfjorde an einer mehrere hunderte Meter hohen Steilküste steht und auf das offene Meer blickt. Aber irgendwo muss ich auch mal ein Ende finden. Bei Fragen dürft ihr mir gerne schreiben. Tipps dürft ihr mir auch gerne schicken, denn ich fahre vielleicht schon im Winter wieder nach Island 🙂

Meine Empfehlung für einen Kurztrip: kleiner Roadtrip auf Reykjanes (ein Tag), Golden Circle (ein Tag/ Nachmittag) und, falls noch Zeit bleibt, Snaefellsnes (Ein bis zwei Tage).

Eine Woche Island: Besucht die Südküste bis zur Gletscherlagune Jökulsárlón, dort wartet ein Wow-Moment nach dem anderen auf euch.

Für die komplette Insel empfehle ich zwei bis drei Wochen: Camper mieten und im Sommer immer am Meer entlang fahren.

Meine kleinen Reisetipps:

Fridheimar. Das Restaurant befindet sich mitten im Tomaten-Gewächshaus.
Krossneslaug. Das kleine Schwimmbad ist gefühlt am Ende der Welt.

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Goethe-Camp: Ein Ort für Gründer, Kreative und Freelancer https://nordkind.blog/menschen/goethecamp-ein-ort-fuer-gruender-kreative-und-freelancer Sat, 25 Aug 2018 09:26:14 +0000 https://nordkind.blog/?p=16699 Die schönste Straße in ganz Bremerhaven hat sich Lea Zerbst für ihren Co-Working-Space ausgesucht. Mitten in der Goethestraße, dem Altstadtbezirk, befindet sich seit Juli 2018 das Goethe-Camp, das sie zusammen mit Julia Köhn eröffnet hat. Ein Ort für Ideen, Austausch und gemeinsames Arbeiten. Mitten in Lehe, dem wohl bekanntesten Stadtteil Bremerhavens – jedoch nicht im guten […]

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Die schönste Straße in ganz Bremerhaven hat sich Lea Zerbst für ihren Co-Working-Space ausgesucht. Mitten in der Goethestraße, dem Altstadtbezirk, befindet sich seit Juli 2018 das Goethe-Camp, das sie zusammen mit Julia Köhn eröffnet hat. Ein Ort für Ideen, Austausch und gemeinsames Arbeiten. Mitten in Lehe, dem wohl bekanntesten Stadtteil Bremerhavens – jedoch nicht im guten Sinne. Lea stört das nicht, sie sieht vor allem Potenzial und Chancen. Ich treffe die Bremerhavenerin für ein Interview.

Schaut man sich die Gründerzeitgebäude an, könnte man sich auf den ersten Blick auch im Hamburger Winterhude befinden. Bäume säumen die Straße, Autos dürfen nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Einst muss dieses Viertel geblüht haben. Heute sieht man auf den zweiten Blick: Viele Häuser stehen leer und sind heruntergekommen. Umso heller leuchten Projekte wie das Goethe-Camp. Strahlend weiß ist das Gebäude. Drinnen: Der Raum ist viel schöner eingerichtet, als ich es je könnte, in einer Ecke steht ein gemütliches Sofa und aus einem kleinen Kühlschrank darf man sich Getränke kaufen. Lea und ich setzen uns auf die Terrasse, fast noch schöner, unter die Baumkronen.

Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Co-Working-Space zu eröffnen?
Ich saß im Februar bei einer Veranstaltung der Wunderwerft zusammen mit anderen Gründern, die das Start-Up-Weekend in Bremerhaven organisiert haben. Wir haben über Hindernisse gesprochen und fast alle haben gesagt, ihnen fehlt ein Ort zum Arbeiten. Sie setzen sich entweder zu Hause hin – und da herrscht bei manchen dann Chaos. Oder sie fahren nach Bremen in einen Co-Working-Space. Da sind bei mir alle Alarmglocken angegangen. Ich arbeite für das Start-Up Pielers und wir haben damals auch einen Ort gesucht. Auch, weil ich der Meinung bin, wir sollten uns öffnen und anderen zeigen, dass sich hier was entwickelt und eine neue junge Szene entsteht.

Co-Working einfach erklärt: Du teilst dir ein Büro mit mehreren Leuten. Nur besser. Du bezahlst nämlich nur pro Tag. Und jeden Tag hast du die Chance, dich mit neuen Leuten auszutauschen. Was du daraus machst, liegt ganz bei dir. Co-Working-Spaces findest du mittlerweile fast in jeder Stadt.

Was hast du vorher gemacht? 
Ich bin den ganz klassischen Weg gegangen. Nach der Fachhochschulreife habe ich einen Ausbildung zur Immobilienkauffrau gemacht in einer Bremerhavener Hausverwaltung. Das ist eigentlich stinklangweilig und entspricht überhaupt nicht meinem Naturell. Damals war ich ein richtiger Trauerkloß, jetzt blühe ich mit der Arbeit auf. Ich sehe keinen Sinn darin, mich den ganzen Tag von Mietern am Telefon anschreien zu lassen. Ich finde, morgens gerne zur Arbeit zu gehen, ist wichtiger als das Gehalt. Aber damals hätte ich mir gar nicht zugetraut, selbst etwas zu gründen. Das ist erst später gekommen. Ich habe meinen Job gekündigt und angefangen, an der Hochschule Bremerhaven BWL zu studieren. Mein Praktikum habe ich bei Pielers gemacht, später war ich studentische Mitarbeiterin und heute bin ich Vollzeit angestellt.

Die beiden Gründerinnen Julia (links) und Lea arbeiten selbst gerne im Goethe-Camp. (Foto: Lothar Scheschonka)

Wen möchtet ihr mit dem Goethe-Camp ansprechen?
Gründer, Kreative, Freelancer und Studenten. Wir wollen ein Netzwerk schaffen. Man soll sich hier austauschen, Gleichgesinnte treffen, die auch kollaborativ arbeiten wollen. Dafür bieten wir die nötige Infrastruktur: Wlan, Verpflegung, Seminarräume, Arbeitsplätze und Flexibilität.

Wie finanziert ihr das Goethe-Camp?
Die Wirtschaftsjunioren fördern uns unter anderem. Und wir suchen noch ganz dringend Unterstützung, sonst gibt es uns nächstes Jahr nicht mehr. Denn ich sehe nicht ein, dass ausschließlich Gründer und Selbstständige diesen Space finanzieren. Dann kommt auch keiner, das funktioniert so nicht. Wir sind ein Nonprofit-Projekt, wir wollen nur die Ausgaben decken.

Was gefällt dir an dem Prinzip Co-Working so gut?
Co-Working kann eine Inspirationsquelle sein. Wir leben in einer extrem schnelllebigen Zeit, in der sich Dinge extrem schnell ändern. Und durch Austausch kann man auf dem neuesten Stand bleiben. Ich kann denjenigen, die noch mit Hängeablage und Register arbeiten, garantieren, dass viele Dinge auch schneller und einfacher gehen. Andererseits können wir natürlich auch von den erfahrenen Unternehmern viel lernen.

Warum habt ihr die Goethestraße ausgesucht?
In den Standort haben wir uns einfach verliebt. Das Haus ist ein Traum, wir sind in direkter Nachbarschaft zu dem Kreativhaus Goethe45 und wir haben einen tollen Vermieter, der uns eine dreimonatige Kündigungsfrist einräumt. Das ist nicht die Regel. Wir haben uns auch andere Räume angeschaut, aber oft gilt, dass man sich mit einem Gewerbe mindestens ein Jahr oder sogar fünf Jahre einmieten muss. Ich finde es furchtbar, dass Lehe von Unternehmern und Bremerhavenern so gemieden wird. Die Vorurteile sind nicht berechtigt. Wir wollen Leute herholen.

Ich habe tausend Ideen

Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Ich habe tausend Ideen. Vielleicht werde ich auch noch was Eigenes gründen, da kann ich aber noch nichts Konkretes verraten. Im Goethe-Camp planen wir Veranstaltungen. Im November machen wir zum Beispiel bei der deutschlandweiten Gründerwoche mit und bieten abends in Kooperation mit der BIS Bremerhaven Seminare an für Leute, die ein Start-Up gründen wollen.

Co-Working in Bremerhaven

Goethe-Camp
Goethestraße 50A in Bremerhaven
Telefon: 04743-9559030
Mail: [email protected]

Tagesticket: 8 Euro

Goethe45
Goethestraße 45 in Bremerhaven
Telefon: 0471-4190386
Kontakt über die Facebookseite

Tagesticket: 25 Euro

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Die ultimative To-Do-Liste für Bremerhavener https://nordkind.blog/erleben/die-ultimative-to-do-liste-fuer-bremerhavener Mon, 13 Aug 2018 16:09:08 +0000 https://nordkind.blog/?p=15790 “Du hast noch so viel Zeit”, dachte ich, als ich neu in Bremerhaven war. Und – zack! – sind drei Jahre vorbei und viele Dinge habe ich bis heute nicht gemacht. Ich hab mir zwar Mühe gegeben, die Gegend zu erkunden: die kleinen Häfen, Luneplate, Helgoland und Neuwerk – habe ich alles gemacht. Aber Frisbee-Golf, […]

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“Du hast noch so viel Zeit”, dachte ich, als ich neu in Bremerhaven war. Und – zack! – sind drei Jahre vorbei und viele Dinge habe ich bis heute nicht gemacht. Ich hab mir zwar Mühe gegeben, die Gegend zu erkunden: die kleinen Häfen, Luneplate, Helgoland und Neuwerk – habe ich alles gemacht. Aber Frisbee-Golf, Eislaufen in der Stadthalle und ein Sonnenaufgang am Deich schiebe ich schon lange vor mir her. Warum eigentlich?

Ich habe Freunde, Kollegen und auf Instagram gefragt: Was muss man getan oder gesehen haben, wenn man in Bremerhaven wohnt? Heraus gekommen ist eine schöne, teilweise lustige Liste. Und – OH MEIN GOTT – wusstet ihr, dass man hier an der Nordseeküste manchmal Meeresleuchten sehen kann!? Ich bin sicher, dass hier Neulinge und Einheimische fündig werden. Denn mit den Tipps könnt ihr Bremerhaven und die Umgebung erkunden oder neu kennen lernen.

Hashtag #nordkindliste

Einige der Dinge habe ich schon gemacht und mir persönlich ist die Liste auch zu lang. Deshalb habe ich mir erst mal sieben Punkte herausgesucht, die ich in den nächsten Wochen in Angriff nehmen werde. (Die erkennt ihr daran, dass sie golden sind). Falls ihr euch die Liste vornehmt, verwendet den Hashtag #nordkindliste, so finden wir uns auf Insta gegenseitig wieder.

Willst du mitmachen? Schreib mir!

Natürlich halte ich euch auf dem Laufenden. Aber viel schöner wäre es doch, wenn ihr selbst dabei wärt, oder? Wenn ihr Lust habt, mit mir eine Runde Frisbee-Golf im Bürgerpark zu spielen, schreibt mir und wir finden gemeinsam ein Datum 🙂 Entweder per Email: [email protected] oder mir persönlich auf Instagram.

Grafik: Lena Gausmann

Grafik: Lena Gausmann

Grafik: Lena Gausmann

Jede Insel ist ein Highlight

Für mich gehören auch Wochenendtrips auf die ostfriesischen und nordfriesischen Inseln zu den absoluten Highlights, weil sie nur wenige Autostunden entfernt sind. Aber diese Liste widmet sich den kleinen Abenteuern direkt vor Ort, die man auch noch nach Feierabend erleben kann.

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Warm-Up: Eure Songs für das Deichbrand https://nordkind.blog/unser-norden/warm-up-eure-songs-fuer-das-deichbrand Wed, 18 Jul 2018 10:16:31 +0000 https://nordkind.blog/?p=15794 Gib mir die richtigen Leute und ein wasserdichtes Zelt und ich feiere ein sorgenfreies Festival-Wochenende. Aber wirklich perfekt wird es, wenn man die Lieder vor der Bühne nicht nur tanzen, sondern auch mitsingen kann, oder? Deshalb habe ich euch fürs Deichbrand eine Spotify-Liste zusammen gestellt. Und zwar nicht wahllos, sondern ganz gezielt nach norddeutschen Bands. […]

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Gib mir die richtigen Leute und ein wasserdichtes Zelt und ich feiere ein sorgenfreies Festival-Wochenende. Aber wirklich perfekt wird es, wenn man die Lieder vor der Bühne nicht nur tanzen, sondern auch mitsingen kann, oder? Deshalb habe ich euch fürs Deichbrand eine Spotify-Liste zusammen gestellt. Und zwar nicht wahllos, sondern ganz gezielt nach norddeutschen Bands.

Taucht mit den Fliegenden Fischen von Neonschwarz aus dem Wasser auf, durchbrecht mit Kettcar Deiche oder lasst euch von Chefboss die Welt beim Tanzen zu Füßen legen. Norddeutschland hat großartige Musik zu bieten! Und auf dem Deichbrand treten gleich mehrere dieser Bands live für euch auf. Je zwei Lieder von allen norddeutschen Musikern, die auf dem Deichbrand spielen, findet ihr in unserer Spotify-Liste „Deichbrand Warm-Up“.

Wir tauchen auf, atmen ein, atmen aus, sehen klar
Und haben gemerkt, dass jede Flosse auch ein Flügel ist.Neonschwarz

Die Auswahl ist mir manchmal leichter gefallen und mal schwerer. Ich bin großer Neonschwarz-Fan und liebe die Tracks “Fliegende Fische” und “Hinter Palmen”. Doch erst durch meine Recherche habe ich die Hamburger Band Odeville und die Bremer Versengold für mich entdeckt. Aber Vorsicht beim Boxen aufdrehen: Die Liste ist bunt gemischt, zwischen Hiphop, Elektro und Rock findet ihr zum Beispiel auch die Bremerhavener Metalband Paralyzed 🙂  Dein Lieblingslied fehlt? Schreib es in die Kommentare!

Sie liebt den Bass, der sie befreit
auf dem Dancefloor vergisst sie die Zeit
sie fliegt so hoch, jetzt ist sie frei
es gibt keine Zeit.Chefboss

Norddeutsche Bands auf dem Deichbrand

  • Alligatoah (Langen)
  • Kettcar (Hamburg)
  • Neonschwarz (Hamburg)
  • Turbostaat (Flensburg)
  • Paralyzed (Bremerhaven)
  • Haiyti (Hamburg)
  • Odeville (Hamburg)
  • Beauty & The Beats (Kiel)
  • Küstenklatsch (Hamburg)
  • Fünf Sterne Deluxe (Hamburg)
  • Le Fly (Hamburg)
  • GLORIA (Hamburg)
  • Chefboss (Hamburg)
  • Versengold (Bremen)
  • Superflu (Bremen)
  • Moonbootica (Hamburg)
  • Oliver Huntemann (Hamburg)
  • Digitalism (Hamburg)
  • Neelix (Hamburg)

Leider nichts gefunden habe ich von folgenden Künstlern: Pascal M. und Jamie Loca (DJs aus Oldenburg), Elektrizzl (Bandmitglieder aus Hamburg, Cuxhaven und Lissabon) und Davidé (Hamburg).

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Restaurant Estragon: Ein bisschen Costa-Rica in Cuxhaven https://nordkind.blog/erleben/restaurant-estragon-ein-bisschen-costa-rica-in-cuxhaven Fri, 13 Jul 2018 08:40:14 +0000 https://nordkind.blog/?p=15745 Für einen kurzen Moment haben meine Füße den Boden verlassen. Ein kleines, unscheinbares Glas, gefüllt mit mokkafarbener Creme zwingt mich dazu, meine Augen zu schließen und abzuheben. Der halbgefrorene Eiscappuccino aus dem Cuxhavener Restaurant Estragon ist das leckerste, das ich seit Langem gegessen habe. Weil die Besitzer Nathalie und Julio Solano ihren Laden bald schließen, […]

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Für einen kurzen Moment haben meine Füße den Boden verlassen. Ein kleines, unscheinbares Glas, gefüllt mit mokkafarbener Creme zwingt mich dazu, meine Augen zu schließen und abzuheben. Der halbgefrorene Eiscappuccino aus dem Cuxhavener Restaurant Estragon ist das leckerste, das ich seit Langem gegessen habe. Weil die Besitzer Nathalie und Julio Solano ihren Laden bald schließen, lautet meine dringende Empfehlung: Nehmt euch einen Abend Zeit und ladet eure Liebsten ein.

Das Estragon wurde mir von einer lieben Kollegin und Cuxhaven-Kennerin empfohlen. Sie hat gesagt: “Dörthe, da gefällt es dir bestimmt.” Sie hat Recht behalten. Jeder Gang war köstlich, bunt und schön angerichtet. Die Besitzerin und Bedienung Nathalie Solano ist sehr freundlich und unkompliziert. Fast will man sie und ihren costa-ricanischen Mann von der Weltreise abhalten, die sie in den nächsten Monaten aus Cuxhaven führen wird.

Die Gerichte sind ein Fest

Meine Begleitung und ich setzen uns an den kleinen Tisch direkt hinterm Fenster – zweifellos die schönsten Plätze. (Wobei die Terrasse bei gutem Wetter auch toll sein muss.) Aus der Küche hört man Nathalie und Julio manchmal auf Englisch sprechen. Sie kommt aus Cuxhaven und er aus Costa-Rica. Was Nathalie auf Tellern nach draußen trägt ist jedes Mal ein Fest. Die Gerichte sind mit Liebe zubereitet, das schmeckt und sieht man. Die Karte ist nicht besonders groß, aber abwechslungsreich.

Zur Vorspeise hatte ich den gratinierten Ziegenkäse mit Walnüssen und buntem Salat in Himbeerdressing – ein Traum. Als Hauptgericht wählte ich Reis mit Chili-Mango-Chutney und Gemüse – bunt und lecker. Eigentlich war dieses Gericht mit in Weißwein gegartem Hähnchen, aber ich bin Vegetarierin und Julio hat es für mich abgewandelt. Zum Dessert nahm ich bayrische Creme mit Rhababerkompott – ein bisschen zu süß für meinen Geschmack, aber auch gut.

Meine Begleitung hatte zur Vorspeise die Tagessuppe: Tomate-Basilikum. Würden wir Noten vergeben, wär das hier eine glatte Eins. Und auch die Hauptspeise “Julios feuriger Fisch-Tomaten-Topf” hält laut meiner Begleitung alles, was sie verspricht. Sie ist scharf und lecker, die Shrimps haben Biss. Obendrauf gibt es frische Avocado und Reis als Beilage. Zum Dessert kommt die Rakete, die mich wohl noch lange an den Besuch denken lassen wird: Halbgefrorener Eiscappuccino mit Espresso-Sahnehaube. Ich bin kein Kaffee-Fan was Desserts angeht, aber dieser Nachtisch war unglaublich.

Ein Lokal zum Wohlfühlen

Von außen sieht das Lokal einladend aber unauffällig aus. Bunte Blumen schmücken die Fensterbänke, die zur kleinen Straße zeigen. Der Gastraum sieht aus, wie in vielen deutschen Lokalen: eine Theke aus dunklem Holz, dunkle Stühle und Holzboden. Ich fühle mich in solch einer Einrichtung viel wohler, als auf schicken Designer-Möbeln. Ich möchte, dass ein Lokal in erster Linie Wert auf das Essen legt. Im Estragon kann ich guten Gewissens sagen, dass das der Fall ist. Schade, dass die beiden das Geschäft Ende Oktober schließen. Aber vielleicht führt ihre Reise sie auch irgendwann wieder zurück nach Cuxhaven.

Für mich bleibt der Abend im Estragon eine sehr schöne Erinnerung. Wir waren vorher am Sahlenburger Strand, sind im Watt spazieren gewesen und hatten die Idee, endlich dieses eine Restaurant auszuprobieren, spontan. Nathalie Solano hat uns in einem lockeren T-Shirt, Schürze und einem einnehmenden Lächeln bedient. Wir haben uns von Anfang an willkommen gefühlt – auch in unseren Strandoutfits.

Überblick

Estragon
Große Hardewiek 4 in Cuxhaven
Telefon: 04721 394808
Öffnungszeiten:  Dienstag bis Samstag von 17.30 Uhr-open end, Küche bis 22 Uhr
www.estragon-cuxhaven.de

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Nach dem Abi-Chaos: Träume leben oder Geld verdienen? https://nordkind.blog/meinung/nach-dem-abi-traeume-leben-oder-geld-verdienen https://nordkind.blog/meinung/nach-dem-abi-traeume-leben-oder-geld-verdienen#respond Wed, 11 Jul 2018 10:42:25 +0000 http://nordkind.blog/?p=13780 Frei und leicht wie eine Feder. So hab ich mich gefühlt in der Zeit zwischen meinen Abiprüfungen und dem Abiball. Es ist eine Zeit des Dazwischen-Seins: Das Schulende ist so nah, dass man sich darum nicht mehr sorgen muss. Und der nächste Abschnitt hat noch nicht begonnen. Es geht nur noch um simple Dinge: Abikleid […]

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Frei und leicht wie eine Feder. So hab ich mich gefühlt in der Zeit zwischen meinen Abiprüfungen und dem Abiball. Es ist eine Zeit des Dazwischen-Seins: Das Schulende ist so nah, dass man sich darum nicht mehr sorgen muss. Und der nächste Abschnitt hat noch nicht begonnen. Es geht nur noch um simple Dinge: Abikleid finden, Partys und Pläne mit Freunden für den Sommer schmieden. Später merkte ich: Die schwierigen Dinge habe ich mir zu einfach gemacht.

Bei mir ist das schon neun Jahre her, aber Rabea, mit der ich telefoniere, steckt mitten drin in dieser Phase. „Der Abiball soll ein unvergesslicher Abend werden“, sagt sie. Seit etwa zwei Wochen ist sie mit allen Prüfungen durch. Die Ergebnisse ihrer schriftlichen Prüfungen liegen zwar noch nicht vor, aber wer macht sich darum schon wirklich Sorgen? Vor ihr liegt nun der Abiball in Bremerhaven, die Abifahrt nach Lloret de Mar und der Abschied von ihren Mitschülern. Wir haben telefoniert, weil ich einen Artikel über verschiedene Abibälle schreibe. Und wenn ich ihre euphorische Stimme höre, komme ich nicht drumherum, auch an meinen eigenen Abiball zu denken. Unvergesslich? Ja, irgendwie schon.

Mein Abi liegt neun Jahre zurück. Ich erinnere mich zwar auch noch an den Abiball und wie wir auf der Bühne zu Peter Fox’ „Der letzte Tag“ getanzt haben. Aber die Zeit verschwimmt in meinen Erinnerungen: Party auf einem Grillplatz im Wald. Bier trinken in der Sonne vor der Schule. Im Autokorso über die Dörfer – irgendjemand hat mitten auf die Landstraße gepinkelt und wurde dabei fotografiert.

Noch nicht bereit für die Welt

Ich erinnere mich aber auch noch an das Gefühl von Druck und noch nicht bereit zu sein für die Welt. Ich hatte damals einen Auslandsaufenthalt in Peru geplant. Mir war also klar, was ich direkt im Anschluss machen würde. Aber danach? Ich wusste nichts. Ich hatte überlegt, Konditorin zu werden. BWL zu studieren. Ich hatte keinen Plan, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt. Und welche davon für mich in Frage kommen.

Erst mal muss ich Geld verdienen, dann kann ich ja immer noch machen, worauf ich Lust habe.

Je näher der Abschluss rückte, desto mehr machte sich in meinem Jahrgang eine ganz konservative Stimmung breit: Meine Mitschüler und ich dachten, wir müssen „vernünftige“ Wege wählen. Karrieren, in denen man etwas verdient. Ich erinner’ mich noch, dass ich oft mit Überzeugung gesagt habe: „Erst mal muss ich Geld verdienen, dann kann ich ja immer noch machen, worauf ich Lust habe.“ Und ähnliche Dinge höre ich nun auch wieder von den Abiturienten, mit denen ich spreche. So als würden plötzlich sämtliche Sicherungen durchbrennen.

Verrückte Dinge ausprobieren

Heute würde ich mir mein 18-jähriges Ich gerne mal vorknöpfen. Ich würde ihr sagen: „Du wirst Wege finden, um Geld zu verdienen. Finde erst mal heraus, was du gerne machst. Und dann mach das!“ Und das würde ich heute gerne jedem Abiturienten sagen. Lieber verrückte Dinge ausprobieren, statt sich in irgendein Korsett zu zwängen. Denn manchmal verbaut man sich Wege selbst, die sich eigentlich schön und groß vor einem ausbreiten.

Damals hab ich das nicht so klar gesehen. Und letztendlich habe ich eine Zwischenlösung gewählt: ein Germanistikstudium mit Nebenfach Spanisch. Keine Herzensentscheidung, keine Vernunft, sondern einfach der Weg der geringsten Widerstände. Trotzdem geht es mir heute gut. Vielleicht ist das ein Argument dafür, dass es ganz egal ist, welchen ersten Schritt man macht. Irgendwann findet man wohl seinen Weg.

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Dein Nachbar: In der Alten Bürger zu Hause https://nordkind.blog/menschen/dein-nachbar-in-der-alten-buerger-zu-hause https://nordkind.blog/menschen/dein-nachbar-in-der-alten-buerger-zu-hause#respond Thu, 21 Jun 2018 10:08:19 +0000 https://nordkind.blog/?p=15202 Es geht um Nachbarschaft, Menschen und vor allem um die kleinen Geschichten. Ann-Kristin Hitzemann möchte mit ihrem Magazin diejenigen erreichen, die sich in der Alten Bürger in Bremerhaven zu Hause fühlen. Schon das Design verrät, worum es geht. Die Titelseite hat ein kleines Guckloch, dahinter steht: „Dein Nachbar“. So heißt ihr Herzensprojekt, das sie für […]

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Es geht um Nachbarschaft, Menschen und vor allem um die kleinen Geschichten. Ann-Kristin Hitzemann möchte mit ihrem Magazin diejenigen erreichen, die sich in der Alten Bürger in Bremerhaven zu Hause fühlen. Schon das Design verrät, worum es geht. Die Titelseite hat ein kleines Guckloch, dahinter steht: „Dein Nachbar“. So heißt ihr Herzensprojekt, das sie für ihre Bachelorarbeit im Studiengang Digitale Medienproduktion konzipiert und veröffentlicht hat. Die erste Ausgabe kam so gut an, dass sie nun an einer zweiten arbeitet, die im Oktober erscheinen wird.

Ann-Kristin, unter all den Möglichkeiten, die du für eine Bachelorarbeit hattest, wie bist du auf  ein Nachbarschafts-Magazin gekommen?

Ich wollte etwas erschaffen, das bleibt und nicht nach meiner Abgabe auf meinem Computer vergammelt. Und das Ergebnis sollte etwas sein, das die Leute gerne anschauen und in die Hand nehmen – es sollte gut aussehen. Da kam ganz viel zusammen. Die Alte Bürger ist mein direktes Umfeld. Das war für mich naheliegend. Ich kenne aber ganz gruselige Stadtteil-Zeitschriften. Die haben zwar wichtige Informationen, aber das Design ist nicht schön und sie sind vollgestopft mit Anzeigen. Ich wollte etwas Neues und Eigenes. Und das Format Nachbarschaftsmagazin gibt es noch nicht.

Was ist bei „Dein Nachbar“ anders?

Ich möchte mit dem ansprechenden Aussehen den Leser neugierig auf den Inhalt machen. Und wenn er die Geschichten im Magazin liest, lernt er seine Nachbarn kennen. Dafür will ich das Design nutzen. Deshalb findet man auch viele kleine Spielereien, die man erst auf den zweiten Blick sieht, wie das Guckloch auf der Titelseite. Hast du die Seitenzahlen schon gesehen? Das sind die Hausnummern der Alten Bürger auf der ungeraden Seite.

Ich kenne dich vor allem von dem Doku-Film „Das Leben, you know“, den du mit anderen Studenten an der Hochschule Bremerhaven produziert hast. Wie kommt es, dass du nichts mit Video gemacht hast?

Ich habe mit Film eigentlich gar nichts am Hut. Mein Schwerpunkt war schon immer Grafikdesign. Ich habe vor dem Studium eine Ausbildung zur Mediengestalterin Digital und Print gemacht. Das mit dem Film kam im dritten Semester zustande damals wurde kein Grafikmodul angeboten, das fand ich total schade. Ich habe dann „Dokumentarfilm“ gewählt, weil mich reale Geschichten interessieren. Und in dem Team habe ich das Gleiche gemacht, wie jetzt auch: die Projektleitung.

Ich habe nie infrage gestellt, dass ich das mache, was mir Freude bringt. Das war unbewusst.

Wie bist du zum Grafikdesign gekommen?

Ich habe mir eigentlich nie Gedanken gemacht, mit welchem Job man viel Geld verdienen kann, sondern ich habe einfach geguckt: Was mache ich gern? Und das war gestalten und kreativ sein. Ich wusste schon sehr früh, was mir liegt. Zum Glück! Ich habe nie infrage gestellt, dass ich das mache, was mir Freude bringt. Das war unbewusst.

Und wie bist du in Bremerhaven gelandet?

Durch das Studium. Ich war vorher ein Jahr in den USA in Wyoming, am “Arsch der Welt” 😉 . Aber das war so cool, das war das beste Jahr meines Lebens. Da habe ich das College besucht und Studentenluft geschnuppert. Der Studiengang an der Hochschule Bremerhaven hat mir gefallen. Die Stadt war mir egal. Dass Bremerhaven so einen schlechten Ruf hat, habe ich erst später erfahren. Mein Eindruck war von Anfang an schön, maritim und viele nette Leute. Ich hatte erst ein bisschen Fernweh, zurück nach Amerika. Aber später bin ich in eine WG in der Alten Bürger gezogen und das wurde alles gut mit der Zeit.

Was bedeutet Nachbarschaft für dich?

Dass ich grob die Umstände weiß, unter denen meine Nachbarn leben. Das heißt noch nicht mal, dass ich den Namen der Person kennen muss. Aber ich weiß vielleicht, dass das eine junge Familie ist, wo der Vater um 5 Uhr aufstehen muss. Das heißt, dass ich da nicht bis nachts um 12 Uhr Party mache. Und die kleinen Dinge des Alltags: Dass man mal ein Paket annimmt oder mal Blumen gießt. Das klingt vielleicht spießig, aber es macht das Wohnen angenehmer. Halt nicht so, wie in einer großen Stadt, wo man sich nicht kennt.

Bremerhaven kommt dir nicht wie eine große Stadt vor?

Ich habe das Magazin ja nur für die Nachbarschaft Alte Bürger gemacht. Und hier gibt es zwar Hochhäuser wie in einer Großstadt. Aber irgendwas ist hier anders, ich kann nicht genau sagen, was. Es fühlt sich nicht wie eine Großstadt an, nein.

Ist dir Nachbarschaft schon immer wichtig gewesen?

Ja, ich bin so aufgewachsen. Ich komme aus der Nähe einer Kleinstadt. In meiner Straße standen Einfamilienhäuser. Ich wusste, wer da wohnt, ich kannte quasi die Telefonnummern auswendig.

Ann-Kristin Hitzemann ist freiberufliche Grafikerin. 2017 hat sie an der Hochschule Bremerhaven den Bachelor Digitale Medienproduktion abgeschlossen. Sie wohnt in der Alten Bürger und fühlt sich hier Zuhause.

Ann-Kristin Hitzemann ist Grafikerin. 2017 hat sie an der Hochschule Bremerhaven den Bachelor Digitale Medienproduktion abgeschlossen. Sie wohnt in der Alten Bürger und fühlt sich hier zu Hause. (Foto: Ann-Kristin Hitzemann)

Wie hast du die Themen gefunden?

Ganz unterschiedlich. Ich hatte immer einen kreativen Ansatz. Ich finde, man kann Geschichten auch zeigen, man muss sie nicht immer aufschreiben. Und das müssen nicht immer die High-Class-Fotos sein – überhaupt nicht. Deshalb habe ich zum Beispiel Ann-Ca eine Einwegkamera gegeben. Da geht es nicht um „High Quality“ sondern nur um das Motiv und um ihren Blickwinkel.

Wer ist deine Redaktion?

Ich treffe mich mit einer Gruppe zum Planen und Rubriken entwickeln. Das sind vor allem Freunde und Bekannte von mir. Der Plan für die nächste Ausgabe steht jetzt schon. Wir überlegen uns, zu wem welche Rubrik passen könnte und sprechen die Menschen dann an (und ein paar Gute haben schon zugesagt 🙂 ). Die Geschichten sind also von den Nachbarn für die Nachbarn. Wir in der Planungsgruppe sind keine Redakteure, sondern organisieren das nur.

Kannst du schon etwas aus der nächsten Ausgabe verraten?

Es wird lecker! Ich will nicht zu viel verraten, aber für die Titelstory haben wir dieses Mal wieder jemand total Tolles.

Das Magazin ist für den Leser kostenfrei, wie finanzierst du das?

Die Quartiersmeisterei fördert das Projekt, die Gelder stammen aus EU-Mitteln. Außerdem hat die Druckerei Müllerditzen uns netterweise einen Rabatt gegeben, weil sie das Projekt so toll fanden. Mir ist es wichtig, dass es kostenfrei bleibt. Denn für jemanden, der nicht weiß, was in dem Magazin drin steht, sind auch schon wenige Euro viel Geld.

 

Dein Nachbar

Ein Nachbarschaftsmagazin für die Alte Bürger in Bremerhaven.

Nächster Erscheinungstermin: Oktober 2018
Aktuelle Infos findest du auf der Facebook-Seite

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Erdbeerzeit: So essen wir die roten Früchte am liebsten https://nordkind.blog/erleben/erdbeerzeit-so-essen-wir-die-roten-fruechte-am-liebsten https://nordkind.blog/erleben/erdbeerzeit-so-essen-wir-die-roten-fruechte-am-liebsten#respond Wed, 13 Jun 2018 10:40:15 +0000 https://nordkind.blog/?p=14649   Süß, saftig und hübsch anzusehen. Wir lieben Erdbeeren! Zur Zeit wachsen sie wieder munter auf den Feldern. Man kann sie zum Getränk mixen, als Kuchen backen, zu Marmelade kochen oder frisch und pur snacken. Und das beste: Man kann sie sogar selbst ernten. Die Nordkinder stellen ihre Lieblingsrezepte vor.  Sophia: Milchreis Daniel: Erdbeer-Crumble Kristin: […]

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Süß, saftig und hübsch anzusehen. Wir lieben Erdbeeren! Zur Zeit wachsen sie wieder munter auf den Feldern. Man kann sie zum Getränk mixen, als Kuchen backen, zu Marmelade kochen oder frisch und pur snacken. Und das beste: Man kann sie sogar selbst ernten. Die Nordkinder stellen ihre Lieblingsrezepte vor. 

Sophia: Milchreis

Für mich ist Milchreis mit Erdbeeren das perfekte Sommer-Essen. Natürlich immer streng nach Muttis Rezept zubereitet. Was ihren Milchreis so unschlagbar lecker macht, ist die Soße aus einem Ei, etwa 100 Milliliter Schlagsahne und einem Päckchen Vanillzucker (auf 250 Gramm Reis ungekocht). Die Soße wird an den Reis gegeben, kurz bevor er weichgekocht ist und noch einen leicht festen Kern hat. Dazu gibt es dann die geputzten und gezuckerten Erdbeeren.

So isst Sophia ihre Erdbeeren am liebsten: mit Milchreis nach Muttis Rezept. So isst Sophia ihre Erdbeeren am liebsten: mit Milchreis nach Muttis Rezept.

Daniel: Erdbeer-Crumble

Mal im England-Urlaub im Süden Cornwalls neugierig bei meiner Frau genascht und vollkommen von diesem „Streuselkuchen ohne Boden“ überrascht worden. Ganz genau so bin ich auf den herrlich fruchtig-sauren Geschmack gekommen. Wie ich so bin, habe ich Zuhause gleich versucht es ähnlich hinzubekommen und dabei mein eigenes Rezept zu diesem typisch britischen Klassiker kreiert. Einfach nur himmlisch schmeckt es mit geschlagener Sahne oder einer Kugel Vanilleeis dazu.

Die Zutaten: 40 Gramm Pekannüsse, 40 Gramm kernige Haferflocken, 80 Gramm Mehl, 1 Prise Salz, 75 Gramm brauner Zucker, 1 Messerspitze Vanillemark, 60 Gramm kalte Butter, 600 Gramm Erdbeeren.

Die Zubereitung: Die Pekannüsse in einem Standmixer/einer Küchenmaschine fein „hacken”. Danach die Haferflocken, das Mehl, das Salz, die Butter in kleinen Stückchen, den Großteil des Zuckers sowie das Vanillemark zugeben und zu einer recht glatten Masse verkneten. Nun die Erdbeeren waschen, trocken tupfen, vierteln und in einer Auflaufform verteilen. Den restlichen Zucker gleichmäßig darüber rieseln lassen. Aus der im Mixer entstandenen Masse jetzt Stück für Stück mit den Fingern kleine Streusel formen und flächendeckend auf die Erdbeeren legen. Die Auflaufform kommt nun bei 200 °C bei Ober-/Unterhitze in den vorgeheizten Backofen. Nach ungefähr 30 bis 35 Minuten Backzeit und 5 Minuten Abkühlzeit voller ungeduldiger Vorfreude kann der Genuss des Erdbeer-Crumbles dann eeeeendlich beginnen.

Kristin: Erdbeermilch

Mein Lieblingsrezept mit Erdbeeren geht auf früheste Kindheitserinnerungen zurück. Denn sobald die ersten Erdbeeren – ob im eigenen Garten oder beim örtlichen Landwirt auf dem Feld – reif wurden, gab es bei uns Erdbeermilch. Ganz einfach in der Zubereitung, aber auch einfach lecker.

Für zwei Portionen Erdbeermilch braucht man circa 400 Gramm Erdbeeren, 2 Esslöffel Zucker (nach Geschmack) und 500 Milliliter Milch.

Die Zubereitung: Die Erdbeeren werden geputzt, gewaschen und in kleine Stücke geschnitten. Danach werden die Erdbeeren in einer Schlüssel – je nach Vorliebe – mit ein bis zwei Esslöffeln Zucker bestreut und mit einer Gabel zerdrückt. Es muss genügend Erdbeersaft austreten, damit die Milch nachher auch nach Erdbeere schmeckt und schön rosa wird. Kleine Erdbeerstücke in der Milch sind aber in Ordnung.

Die zerdrückten Erdbeeren mit Zucker werden dann noch mit rund 500 Millilitern Milch aufgegossen, umgerührt, fertig. In kleine Schüsseln füllen, löffeln und genießen. Guten Appetit!

Dörthe: Erdbeeren mit MInze

Es gibt Kombinationen, die sind unschlagbar. Dazu gehört ganz oben auf meiner Liste Erdbeere mit Minze (oder Erdbeere mit Basilikum). Ich liebe beides. Gekrönt wird das Dessert nur von Quark oder Sahne. Saftig, leicht, sommerlich und süß. Besser geht es bei warmem Wetter gar nicht, wenn ihr mich fragt.

Die Zubereitung: Erdbeeren waschen und vierteln. Ein paar Blätter Minze und Basilikum klein schneiden. Dazu ein paar Löffel Quark, alles verrühren, sich mit einer Schale davon in den Garten setzen und genießen. Fertig 🙂 Wer es süßer mag, streut noch ein bisschen Zucker drüber.

Steffi: Marmelade

Erdbeer-Marmelade ist der Klassiker schlechthin und gehört – zumindest für mich – zu jedem ausgiebigen Sonntagsfrühstück dazu. Das Beste daran: Man macht sich einmal in Jahr daran, Marmelade zu kochen, und hat das ganze Jahr etwas davon. Und ein leckeres Geschenk ist Erdbeer-Marmelade auch noch.

Foto: Stefanie Jürgensen

Die Zubereitung: Man braucht nicht viel mehr als Gelierzucker und Früchte. Ich nehme meistens einen Gelierzucker im Verhältnis 1:3. Das heißt auf 500 Gramm Zucker kommen 1500 Gramm gewaschene und klein geschnittene Früchte. Dann alles zusammen einkochen, in Gläser füllen und auf dem Kopf abkühlen lassen. Ich verfeinere meine Marmelade gerne mit dem Mark einer Vanilleschote und einem Schuss Zitronensaft. Übrigens schmecken auch die Mischung Erdbeer-Rhabarber und Erdbeer-Apfel super. Für die Rhabarber-Mischung die Hälfte der Erdbeeren ersetzen, für die Apfel-Mischung ein Drittel. Wichtig ist: Den Apfel schälen und den Rhabarber vor dem klein schneiden abziehen.

 

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Die Vision: Ein kleines Bullerbü in Bremerhaven https://nordkind.blog/menschen/die-vision-ein-kleines-bullerbue-in-bremerhaven https://nordkind.blog/menschen/die-vision-ein-kleines-bullerbue-in-bremerhaven#respond Fri, 11 May 2018 13:22:06 +0000 http://nordkind.blog/?p=13572 Anne Bink und Fiona Brinker finden in Bremerhaven nicht alles, was sie sich wünschen. Zum Beispiel fair und nachhaltig produzierte Produkte. Oder Anlaufstellen für alternative Familien. Deshalb wollen sie das Gesicht der Stadt selbst mitgestalten. Sie planen einen Laden in der Alten Bürger, er soll Glückswinkel heißen. Dafür suchen sie Unterstützer auf Startnext. Sie wissen, was […]

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Anne Bink und Fiona Brinker finden in Bremerhaven nicht alles, was sie sich wünschen. Zum Beispiel fair und nachhaltig produzierte Produkte. Oder Anlaufstellen für alternative Familien. Deshalb wollen sie das Gesicht der Stadt selbst mitgestalten. Sie planen einen Laden in der Alten Bürger, er soll Glückswinkel heißen. Dafür suchen sie Unterstützer auf Startnext. Sie wissen, was sie tun: Anne arbeitet bereits als Familiencoach und Fiona führt mit ihrem Mann das Findus. Ich habe mich mit den beiden getroffen und über ihre Visionen, Motivation und Wünsche gesprochen.

Warum soll der Laden Glückswinkel heißen?

Fiona: Winkel sagt man ja plattdeutsch zu Geschäft. Aber man verbindet mit einem Winkel heute auch ein heimeliges Plätzchen. Und so soll der Glückswinkel später auch sein: Ein Ort, an den man gerne geht.

Wie soll das Geschäft aussehen?

Anne: Der Glückswinkel soll ein Lädchen werden, in dem wir
plastikfrei, fair und nachhaltig produzierte Dinge verkaufen: Von Kleidung, Interieur, und Alltagsprodukten bis hin zu Spielzeug und Postkarten. Er soll aber auch ein Familientreffpunkt werden. Wir haben dort einen Kursraum, eine kleine Teeküche, eine Spielecke für Kinder und einen kleinen Garten. Hier in Bremerhaven gibt es kaum Orte für Familien oder für Mamas, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, an dem sie sich unter der Woche treffen können, während die Kinder spielen. Wir wollen quasi das Dorf in die Stadt holen und ein Betreuungs- und Hilfsnetzwerk bilden. Man sagt immer, das Bremer Viertel oder die Neustadt sind so toll und hier gibt es das nicht. Wir wollen das jetzt ändern.

Der Glückswinkel soll ein Treffpunkt für Familien werden, deshalb wird es auch eine Spielecke geben. (Foto: Glückswinkel)

Was passiert in dem Kursraum?

Fiona: Unsere Produkte geben ja schon Themen vor: Nachhaltigkeit, Familie, regional. Das wollen wir auch auf den Kursraum übertragen. Anne zum Beispiel bietet Trageberatung (Tragetücher für Kleinkinder) und Familienkurse an. Wir haben auch schon Ideen für Workshops und Infoabende zu nachhaltigen Themen. Aber man kann den Raum auch einfach mieten.

Anne: Stopfkurse haben wir als Angebot schon im Hinterkopf in Kooperation mit der Firma Räubersachen. Die vermieten Wolle- und Seidesachen für Kinder. Und wenn Kinder damit rumrutschen, kommen da manchmal Löcher rein. Und Räubersachen bietet Kurse an, wie man das ganz kreativ flicken kann. Zum Beispiel wird aus einem gestopften Loch ein Marienkäfer oder ein Storch.

Das Startnext-Projekt war erfolgreich!

Der Glückswinkel ist mittlerweile in die Bürgermeister-Smidt-Straße 194 eingezogen. Die Öffnungszeiten sind mittwochs von 14 bis 18 Uhr und von Donnerstag bis Samstag von 10 bis 15 Uhr.

Was ist das Hilfsnetzwerk von dem ihr gesprochen habt?

Fiona: Gerade mit Kind hat man den Wunsch, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. In Bremerhaven gibt es nur eine klassische Kita-Betreuung und Tagesmütter. Für Familien gibt es nur wenige Möglichkeiten, zusammen zu kommen. Gerade für – ich sage mal – alternative Familien. Wir wollen einen Ort dafür schaffen. Und wir würden gern ein Betreuungsnetzwerk aufbauen. Unser Sohn Adam soll erst mal nicht in die Kita gehen. Unser Wunsch ist, dass wir ein Netzwerk aufbauen und wir ihn dann zu Freunden geben können, die er gut kennt. Dieser Idee wollen wir im Glückswinkel ein Zuhause geben.

Ich finde, solche Läden bilden das Gesicht einer Stadt. Die großen Ketten gibt es überall, die haben keinen Charakter.

Warum braucht Bremerhaven euer Lädchen?

Fiona: Ich finde, solche Läden bilden das Gesicht einer Stadt. Die großen Ketten gibt es überall, die haben keinen Charakter. Die Bremerhavener Fußgängerzone hat gar keinen Charme. Wenn ich eine andere Stadt besuche, schaue ich mir die kleinen Geschäfte an – da stehen Menschen dahinter und nicht große Konzerne. Außerdem gibt es solche Produkte, wie wir sie anbieten wollen, hier gar nicht. Wenn man besondere Dinge möchte, muss man sie im Internet bestellen und da geht die Nachhaltigkeit auch wieder flöten. Es gibt zwar Reformhäuser, aber die haben kein großes Sortiment im Nonfood-Bereich.

Anne: Die Alte Bürger bekommt mit dem Glückswinkel außerdem ein Tagesgeschäft, um noch attraktiver zu werden. Ein bisschen haben wir hier das Bremer Viertel in klein: die Lage ist schön, die Straße kreativ und persönlich.

 

Anne arbeitet als Familien- und Elterncoach. Sie bietet zum Beispiel Tragekurse an. So haben sich Fiona und Anne auch kennengelernt. Fiona hat mir dem Findus bereits einen Plan verwirklicht, mit dem Glückswinkel soll das zweite Herzensprojekt entstehen.

Was fehlt Bremerhaven eurer Meinung nach noch?

Fiona: Orte mit Gesicht. Ich freue mich über alle Orte, die entstehen, weil Menschen dahinter stehen und das aus ihrem Herzen tun. Solche Orte wie Goethe45 oder Rockcenter… Selbst, wenn ich gar nicht auf Konzerte im Rockcenter gehen würde, bin ich einfach froh, dass es da ist, weil das die Stadt einfach ein bisschen markanter macht. Ich wünsche mir noch mehr kleine Lädchen zum Bummeln. Und ich würde mich auch total freuen über eine größere Konzertlocation, noch eine Nummer größer als das Rockcenter.

Anne: Die Stadt könnte auch familienfreundlicher werden.

Fiona: Mir fällt da auch noch mehr ein: eine freie Schule, ein Waldkindergarten…

Habt ihr noch weitere Pläne für die Alte Bürger?

Fiona: Nicht in so einem großen Rahmen, aber im kleinen Rahmen schon. Neulich hatten wir einen Flohmarkt und das war total schön. So was würde ich gerne stärken. Zum Beispiel besteht schon länger die Idee mit Jens Rillke zusammen, ein Nachbarschaftsfrühstück hier auf der Straße oder auf dem Waldemar-Becké-Platz zu machen.

Anne: Ich glaube, die Alte Bürger hat viel Potenzial. Ich bin ein Fan vom Viertel in Bremen und das ist hier das Kleinformat davon.

Wieso wollt ihr den Glückswinkel mit Crowdfunding realisieren?

Fiona: Beim Crowdfunding steht dieser Gemeinschaftsgedanke im Vordergrund. Jeder kann geben, so viel er möchte und später kann man sagen, das haben Menschen ermöglicht und nicht eine Bank ohne Gesicht. Das finde ich total schön. Wir sind dadurch außerdem viel freier und haben keine Schulden.

Anne: Und jeder kann Teil der Entstehung sein und seine Ideen einbringen. Wir sind dafür offen. In den Kursraum kann sich auch jeder einbringen. Wenn jemand zum Beispiel einen Yogakurs anbieten möchte, ist das toll.

Foto: Dörthe Schmidt

Und ihr geht eine Kooperation ein mit der Keramikwerkstatt, dort soll der Glückswinkel entstehen.

Fiona: Ja, solche Modelle sehe ich generell für Bremerhaven total. Zum Beispiel das Findus ist gleichzeitig ein Café und eine Galerie – beide Seiten profitieren davon. Alleine ist gründen total viel Arbeit. Wenn man sich zusammen tut hat man mehr Zeit und mehr Ideen. Und weil Bremerhaven von Haus aus nicht die größte Kaufstärke hat, muss man hier kreativer ran gehen. Man kann hier nun mal nicht einen Laden neben dem anderen eröffnen.

Welche Arbeit steht an, bevor ihr eröffnen könnt?

Anne: Wir müssen die Keramikwerkstatt kindersicher machen, der Durchbruch von dem Laden in die Räume dahinter und dort müssen wir viel renovieren und einrichten. Die Liste ist lang.

Was sind eure Zukunftspläne mit dem Glückswinkel?

Anne: Wir wollen den Verkauf von nachhaltigen Produkten ausbauen und irgendwann auch unverpackte Lebensmittel anbieten. Wir wollen ein Netzwerk für Familien schaffen und ein Treffpunkt werden. Der Glückswinkel soll ein Ort werden, an dem sich die Menschen gerne aufhalten. Wir haben so einen Bullerbü-Gedanken im Hinterkopf und freuen uns über jeden, der sich mit seinen Ideen einbringen möchte.

Glückswinkel auf Startnext

Hier könnt ihr das Projekt unterstützen und euch noch weiter darüber informieren: www.startnext.com/deinglueckswinkel 

Hier gehts zur Homepage vom Glückswinkel.

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