Foto: Lili Maffiotte

Speckenbütteler Park: Wenn Bäume wie deine Brüder sind

Es gibt kaum einen Baum, den ich im Speckenbütteler Park noch nicht gesehen oder berührt habe. Zumindest gefühlt bin ich mit jedem per Du. Seit ich in Bremerhaven wohne, laufe ich regelmäßig in der 70 Hektar große Grünanlage herum. Und was soll ich sagen? Ich liebe diesen Park.

Ich hab dort schon meine Runden gedreht, als es noch das Freibad gab. Vielleicht liegt es daran, dass ich kein großer Schwimmer war und bin, aber ich war nie in diesem Freibad. Deshalb hatte ich kein Problem damit, dass es nach mehreren Brandstiftungen 2002 abgerissen wurde. Weg damit! Doch der Aufschrei war groß. Wie es ja so oft der Fall ist, wenn in Bremerhaven größere bauliche Veränderungen anstehen. Ich finde der Park hat nach der Neuausrichtung als Gesundheitspark sehr gewonnen.

Stadtpark Speckenbüttel. (Grafik: Lena Gausmann)

Eine Ode an meine Freunde

Ich mag die Allee der heilenden Bäume mit den schwarzen Steinquadern, auf denen es sich so herrlich sitzen lässt. Oder die Liegewiese, von der aus ich einen der drei Mammutbäume sehen kann. Und ich freue mich, wenn Kinder vor meinen Augen auf dem Spielplatz herumtollen. Ich mag die Wasserfontäne auf dem Teich. Sowie die Finnbahn für Jogger, auch wenn ich sie schon lange nicht mehr benutze. Der Rosengarten ist im Sommer einer meiner Lieblingsplätze. Das sieht meine Nase auch so. Und das Weidenschloß ist der Hammer.

Ich mag es auf einem der Anleger zu sitzen und auf vorbei schwimmende  Schildkröten zu warten. Oder schnappe mir ein Eis und dreh eine Runde in meinem Revier. Auch das Lichterspektakel verzaubert mich jedes Jahr. Manchmal laufe ich nur auf irgendwelchen Pfaden abseits der Mainstream-Routen und freue mich über dicke Baumstämme, die mich mickrig erscheinen lassen. In keinem anderem Park kann ich meinen Gedanken so nachhängen. Wohl auch, weil mir kein Weg mehr unbekannt ist. Ob mir irgendwas fehlt? Nix. Ob es langweilig wird? Never.

A walk in nature walks the soul back home.

Ganz im Gegenteil. Ich mag es, so viel über den Park zu wissen. Den Platz zu kennen, wo einst mal eine Waldbühne stand und wo heute nur noch ein paar Steine daran erinnern. Oder zu wissen, wo das ehemalige Pulvermagazin zu finden ist. Ich freu mich über herumflitzende Eichhörnchen oder das Klopfen von Spechten. Ich verpasse keinen Adventsmarkt im Marschenhaus.

Zu guter letzt noch eine meiner Lieblingsimpressionen – aus der kalten Jahreszeit, die nun bald wieder an die Tür klopft.

Winterimpression. (Foto: Lili Maffiotte)

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