Fiona – NORDKIND https://nordkind.blog Wed, 05 Dec 2018 13:06:22 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.8 https://nordkind.blog/wp-content/uploads/2017/04/cropped-favicon-32x32.png Fiona – NORDKIND https://nordkind.blog 32 32 Man ist nie zu jung, um den eigenen Weg zu finden https://nordkind.blog/meinung/man-ist-nie-zu-jung-um-den-eigenen-weg-zu-finden Wed, 01 Aug 2018 08:30:40 +0000 https://nordkind.blog/?p=16132 Erst die Schule, dann die große Frage, wohin die Reise geht. Direkt studieren oder eine Ausbildung beginnen? Oder vielleicht vorab mit dem Rucksack durch die Welt? Das sind die Optionen, mit denen sich vermutlich die meisten von uns beschäftigt haben, um herauszufinden, welchen Berufsweg wir einschlagen sollen. So ging es mir auch. Völlig normal, scheinbar […]

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Erst die Schule, dann die große Frage, wohin die Reise geht. Direkt studieren oder eine Ausbildung beginnen? Oder vielleicht vorab mit dem Rucksack durch die Welt? Das sind die Optionen, mit denen sich vermutlich die meisten von uns beschäftigt haben, um herauszufinden, welchen Berufsweg wir einschlagen sollen. So ging es mir auch.

Völlig normal, scheinbar alternativlos. Schließlich lehrte uns das die Schule all die Jahre: Wir bereiten dich auf dein Studium oder deine Ausbildung vor, dieses oder diese wiederum macht dich bereit für das wahre Berufsleben. Mittelwege sind nicht vorgesehen.

Nun stehe ich hier, bin 20 Jahre alt, selbstständig mit einem Café, einem Lädchen und bin Mutter eines bald zweijährigen Sohnes. Ich fühle mich wohl, angekommen und beruflich gefestigt. Und ich bin sehr froh, mich gegen meinen Kopf und für meinen Bauch entschieden zu haben.

Ich habe selten reingepasst

Wie alles begann: Im Grunde hatte ich eine ganz normale Schullaufbahn: Grundschule, Gymnasium und dann Oberstufe mit dem Ziel Abitur. So richtig reingepasst habe ich aber selten. Denn ich wollte mich schon früh auf bestimmte Themenfelder konzentrieren. Andere Bereiche haben mich nur oberflächlich interessiert. Bereits als Kind hatte ich eine berufliche Richtung vor Augen, die zwar verschiedene Berufe enthielt, allesamt waren sie aber immer frei, kreativ und selbst organisiert. Lernen auf Vorrat gelang mir nie so richtig gut, projektorientiert lernte ich am liebsten.

Als ich zwölf Jahre alt war, wollte ich mein erstes Projekt auf die Beine stellen. Ich plante ein Benefizkonzert mit drei Musikacts, um zum einen die Bremerhavener Musikszene zu erfrischen und um in dem Zuge Spenden für ein Projekt von UNICEF zu sammeln. Es entstand ein wirklich schöner Abend, welcher der Auftakt für meine kleine Veranstaltungsreihe „Bluedrop“ war, mit der ich die folgenden vier Jahre Konzerte organisierte.

„Konzentrier dich lieber auf die Schule“

Mit diesem Projekt begannen zunehmend die Konflikte in der Schule. „Wir finden es ganz toll, dass du dich so engagierst, dennoch solltest du es lieber ruhen lassen und damit bis nach der Schule warten. Jetzt musst du dich erst mal hierauf konzentrieren, damit auch aus deiner beruflichen Zukunft etwas werden kann“, klangen die Stimmen vieler Lehrer, die mich lieber mit vollem Einsatz in der Schule gesehen hätten.

Ich lernte stetig neue, inspirierende Menschen kennen.

Zu diesem Zeitpunkt war der Zug bei mir aber wohl schon abgefahren. Bei der Konzertplanung lernte ich auf ganz entspannte Weise verschiedene Dinge und ich befasste mich mit Themen, bei denen ich im Unterricht nur auf Durchzug gestellt hätte. Ich lernte stetig neue, inspirierende Menschen kennen. Und da in diesem Umfeld niemand mein Alter wusste, wurde ich ganz neutral als meine Person wahrgenommen.

Je näher das Schulende rückte, desto geringer wurde auch meine Motivation, am Unterricht bestimmter Fächer teilzunehmen und mich für eine gute Benotung durchzupauken. Ich hatte einfach kein Ziel mehr, zu dem mir das Abitur verholfen hätte. Ich suchte und suchte, doch kein Studium und keine Ausbildung schienen mir passend. Meine Interessen waren zu vielfältig und mein Tatendrang zu groß. So groß, dass ich beschloss, die Schule ein Jahr eher und nur mit der Fachhochschulreife abzuschließen, um einfach mal zu sehen, was sich ergibt. Das war so befreiend!

Der Druck war raus, ich konnte mich in alle Richtungen umsehen und alles auf mich zukommen lassen. Ich machte ein praktisches Jahr im Kulturbereich, das ich für den Erwerb der Fachhochschulreife benötigte. Die Zeit nutzte ich vor allem auch, um in meinem Wunsch, ein Café in Bremerhaven zu eröffnen, konkreter zu werden und die ersten Pläne zu schmieden. Herausgekommen ist das Findus, welches nun schon seinen zweiten Geburtstag feiert.

Zum Schluss blieb das Gute

Und alles funktionierte. Bei Weitem nicht alles geschmeidig, aber zum Schluss blieb das Gute. Anders als meine Lehrer behaupteten, habe ich den Satz des Pythagoras nie gebraucht, genau so wenig wie ein auswendig gelerntes Periodensystem und in Aktien habe ich auch nicht investiert. Die vielen Wissenslücken, die mir zum Beispiel bei der Gründung und Führung des Cafés begegneten, ließen sich durch liebe Mitmenschen und gezielte Recherche füllen. Durch Fehler und Probleme lernte ich am allermeisten und ich denke, dass meine Wissenslücken mir immer wieder auch ein Vorteil waren. Sie verhalfen mir zu mehr Kreativität und positivem Denken.

Das Café Findus feiert in diesem Jahr bereits seinen zweiten Geburtstag. (Foto: Shanice Allerheiligen)

Trotz der überwiegend guten Erfahrungen ließ mich der Gedanke zu einem „handfesten Abschluss“ bis vor Kurzem nicht ganz los. Ich kann doch schließlich nicht einfach ein Leben ohne Ausbildung leben, dachte ich. Ich fühlte mich regelrecht verpflichtet, diesen Weg früher oder später zu gehen. Erst jetzt, wo ich wirklich meinen beruflichen Grundstein gelegt habe und mich angekommen fühle, kann ich diesen Gedanken langsam ablegen. Bisher habe ich eigentlich stets mit einem großen Rückschlag gerechnet, der mir zeigt, dass ich doch einfach zu jung und naiv bin und man in meinem Alter eben noch nicht so weit ist, um selbstständig zu sein, geschweige denn um eine Familie zu gründen. Nun weiß ich aber: Es geht.

verpflichtet sind wir nur uns selbst

Die Eigenschaften, die man für diese Dinge mitbringen sollte, sind nicht am Alter oder an einem Zeugnis festzumachen. Ich denke, viel eher ist es die Motivation und ein Ziel, das von Herzen kommt. Es lohnt sich, sich von diesem Pflichtgedanken freizumachen. Verpflichtet sind wir nämlich nur uns selbst.

Ich bin noch lange, lange nicht fertig mit dem Lernen und bin mir auch nicht sicher, ob ich das je sein möchte. Ein Projekt muss nicht von Anfang an perfekt sein, wenn du es mit dir wachsen lässt, wächst gleichzeitig auch die Authentizität. Was genau bei mir nun so wächst, erzähle ich euch in meinem nächsten Blogbeitrag. 🙂

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Heimat neu entdeckt: Butschern in Rechtenfleth https://nordkind.blog/unser-norden/heimat-neu-entdeckt-butschern-in-rechtenfleth https://nordkind.blog/unser-norden/heimat-neu-entdeckt-butschern-in-rechtenfleth#respond Sun, 17 Jun 2018 08:09:30 +0000 https://nordkind.blog/?p=14826 Fahrrad, Zelt und Sonne – viel mehr braucht man nicht für eine schöne Auszeit! Dieser Ausflugstipp nach Rechtenfleth ist ein bewährtes Familienrezept für Sommertage an der Weser.  Rechtenfleth. Das ist ein Ort, mit dem ich mich sehr verbunden fühle und an den ich immer wieder gerne zurückfahre. Denn dorthin unternahm ich mit 4 Jahren meine […]

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Fahrrad, Zelt und Sonne – viel mehr braucht man nicht für eine schöne Auszeit! Dieser Ausflugstipp nach Rechtenfleth ist ein bewährtes Familienrezept für Sommertage an der Weser. 

Rechtenfleth. Das ist ein Ort, mit dem ich mich sehr verbunden fühle und an den ich immer wieder gerne zurückfahre. Denn dorthin unternahm ich mit 4 Jahren meine erste Radtour, was der Anstoß einer langen Familientradition war. Ein wirklich kleiner und unspektakulärer Ort, den man von Bremerhaven aus wunderbar mit dem Rad erreichen kann, um dann dort auf dem Campingplatz direkt zwischen Weserdeich und Weserstrand die Zelte aufzuschlagen.

Merlin gehört zur Familie und ist auf Ausflügen immer dabei. (Foto: Fiona Brinker)

Rund 25 Kilometer Strecke sind es von Bremerhaven Mitte aus zu radeln, verfahren kann man sich nicht, denn es geht immer nur am Deich entlang. Gerade wenn die Beine beginnen schwerer zu werden und die Sonne auf dem Kopf zu warm wird, landet man in Dedesdorf, der perfekte Platz um, sich im Schatten an der Weserperle eine Pause zu gönnen. Nach der Abkühlung fährt man noch etwa 30 Minuten, dann ist das unscheinbare Ziel erreicht.

Sandburgen bauen und Ruhe genießen

Die Highlights des Rechtenflether Campingplatzes sind der große maritime Spielplatz und der kleine Sandstrand. Außer einer typischen Pommesbude und den Sanitäranlagen gibt es auch nicht mehr. Völlig egal, wir wollen ja eh nur Sandburgen bauen und die Ruhe genießen.

Neulich waren wir das erste Mal seit vielen Jahren wieder da, verändert hat sich dort wenig. Bei mir aber umso mehr. Früher plantschte ich als kleines Nordkind durch das Wasser, nahm mit meinen Freunden bei Ebbe ein Bad im Watt und butscherte über den Platz.

Fionas Sohn Adam butschert am Weserstrand.

Ein waschechtes Nordkind

Nun stapft mein Sohn durch den Wesersand und erfreut sich an den Wellen, die die dicken Frachter hinter sich herziehen und die unserer Strandmuschel immer näher kommen. Er ist auf einem guten Weg, auch ein waschechtes Nordkind zu werden! 😉

 

Campingplatz Rechtenfleth

Öffnungszeiten: 1. April – 15. Oktober

Campinganlagen Rechtenfleth und Sandstedt
Zum Weserblick
27628 Sandstedt

Preis für Zelt + zwei Erwachsene:
ab 14 Euro

 

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