Andrea – NORDKIND https://nordkind.blog Wed, 20 Jun 2018 15:14:12 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.2.4 https://nordkind.blog/wp-content/uploads/2017/04/cropped-favicon-32x32.png Andrea – NORDKIND https://nordkind.blog 32 32 Kunst im Norden: Klönschnack mit Heike Kati Barath https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-kloenschnack-mit-heike-kati-barath https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-kloenschnack-mit-heike-kati-barath#respond Thu, 07 Dec 2017 16:26:12 +0000 http://nordkind.blog/?p=9332 Ich stehe am Bremerhavener Hauptbahnhof und warte auf Kati. Wir haben uns für ein Interview im Kunstmuseum verabredet, wo Kati aktuell einen ganzen Ausstellungsraum mit ihrer Kunst bestückt hat. Der Zug aus Bremen fährt ein. Nach mehreren Versuchen, die jedes Mal durch Herbst-Stürme und den lahmgelegten Bahnverkehr gescheitert sind, treffen wir uns endlich. Neben mir […]

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Ich stehe am Bremerhavener Hauptbahnhof und warte auf Kati. Wir haben uns für ein Interview im Kunstmuseum verabredet, wo Kati aktuell einen ganzen Ausstellungsraum mit ihrer Kunst bestückt hat. Der Zug aus Bremen fährt ein. Nach mehreren Versuchen, die jedes Mal durch Herbst-Stürme und den lahmgelegten Bahnverkehr gescheitert sind, treffen wir uns endlich. Neben mir warten zwei Herren in Kapitäns-Uniform ebenfalls auf ankommende Reisende. Zu Katis Enttäuschung muss ich aufklären, dass nicht jeder Bahnreisende so „seetypisch” in Bremerhaven begrüßt wird.

Persönlich habe ich Kati zum ersten Mal in Berlin kennengelernt, als ich ihre Kunst für die Ausstellung „Nord-West Zeitgenössisch“ in Bremerhaven abgeholt habe. Und auch dieses Treffen war geprägt durch den ersten Sturm im September. Für den Auftrag bis zu 4,5 Meter lange „Bretter“, um die siebzig an der Zahl, zu transportieren, mietete ich einen extra langen Sprinter. Mit der Aussicht auf ordentliches Gewicht für die Rückfahrt fuhr ich mit meiner Kollegin Marie nach Berlin, vom Wind geschüttelt.

Heike Kati Barath (*1966 in Vaihingen/Enz),
lebt und arbeitet in Berlin
seit 2013 Professur für Figurative Malerei an der Hochschule für Künste in Bremen
2008-2012 Lehrauftrag an der Kunstakademie Münster
1991-1998 Studium an der Kunstakademie Münster
1990-1991 Studium an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten in Gent
Mehr zu Kati auf ihrer Homepage

Die Überraschung

Bei Katis Lager angekommen waren Marie und ich sehr überrascht: Aus der vorausgegangenen Konversation waren wir fest davon überzeugt gewesen, bemalte Bretter abzuholen. Schließlich redete Kati immer von DEN BRETTERN. Erwartet haben uns jedoch keine massiven Bretter, sondern Leinwände, bemalt wie Bretter. Behandelt haben wir sie dann sogar tatsächlich fast wie typische Holzbretter. Unverpackt und auf der Ladefläche übereinander gestapelt, fanden sie ihren Weg nach Bremerhaven.

Kati, in den Emails und Telefonaten zur Ausstellungsplanung von „Nord-West Zeitgenössisch“ hast du immer von den „Brettern“ geredet. Vor lauter Organisations-Stress hatte ich mich zunächst gar nicht weiter mit deiner Kunst auseinandergesetzt. Bis zur unserer Ankunft in Berlin bin ich deswegen davon ausgegangen, dass du über „echte“ Bretter sprichst. Vor Ort war ich dann natürlich vollkommen überrascht. Noch überraschter war ich von deinem Umgang mit den Bretterbildern. Ich hatte das Gefühl, dass du die Werke auch wirklich als Bretter behandelst. Wie Baumaterial halt.

Ja, die Funktionen sind schon bretterähnlich. Ich benutze die gemalten Bretterbilder tatsächlich auch als Baumaterial, das ich teilweise sogar säge, um die passende Länge zu bekommen. In der Ausstellung „Mal“ im Osthaus Museum Hagen habe ich aus ihnen einen Brettertunnel gebaut, durch den man hindurchgehen muss, um in die Ausstellung zu gelangen. Dennoch sind es immer noch Malereien und keine Bretter.

Malst du die Bretter immer für ein bestimmtes Projekt?

Ja. Wenn ich zu einer Ausstellung eingeladen werde, male ich extra dafür. Und wenn ich der Meinung bin, dort müssten Bretter mit hinkommen und ich brauche noch welche, dann male ich mir diese. Für die Vorbereitung der Ausstellung in Hagen hatte ich sogar eine richtige Bretterwerkstatt. Meine Assistentin, Yeon-Ji Kim, hat mir beim Bespannen der Keilrahmen und zum ersten Mal auch beim Malen geholfen. Das jemand mit mir malt, hatte ich zuvor noch nie. Das war für uns beide eine sehr interessante und lustige Erfahrung. Denn ihre Bretter sahen tatsächlich ganz anders aus, nicht wie meine und das sollte so nicht sein.

Mir kommt es manchmal so vor wie im Comic, alle haben eine Denkblase über sich schweben, aber niemand spricht das aus, was sie oder er denkt.

Wie gehst du technisch vor, wenn du ein Bretterbild malst? Malst du nach bestimmten Vorlagen oder aus dem Gefühl heraus?

Zuerst überlege ich mir den Farbton des Bretts. Ob es zum Beispiel dunkles Holz, helles oder eher rötliches Holz sein soll. Den Farbton trage ich dann mit Ölfarben auf. Am Ende kommt der Pinselstiel zum Einsatz, mit dem ich die Maserung in die Farbe kratze. Diese variiert von Brett zu Brett. Wie breit oder eng ich die Linien ziehe, hängt von der Breite der Leinwand ab, also wie viel Platz für die Linien da ist. Schlussendlich entstehen die Linien spontan. Diese stammen bei allen Brettern von mir. Auch bei Yeon-Jis Brettern habe ich die Maserung gezogen.

Mich würde brennend interessieren, wie du auf die Idee zu den Brettern gekommen bist? Gab es einen konkreten Anstoß?

Der Anlass zu den Bretterbildern war eine Ausstellung zu meiner Zeit als Meisterschülerin. Damals haben Meisterschüler der Kunstakademie Münster ihre Werke in westfälischen Schlössern präsentiert. Ich war in einem Schloss, das frisch renoviert war und wo es einen massiven Holzfußboden gab, der immens leuchtete. Man kam in den Raum und hat eigentlich nur Holzfußboden gesehen. Ich war total erstaunt und dachte mir, dass dieser Holzfußboden noch mehr Holz als Gegenüber braucht. So entstanden die ersten Bretterbilder, die ich für diese Ausstellung gemalt habe. Dort standen sie, wie hier in Bremerhaven, auch an der Wand.

Du warst beim Aufbau vor Ort in Bremerhaven und hast die Werke selbst im Raum arrangiert. Wie bist du dabei vorgegangen? Gab es ein Konzept?

Ja, es gab eine Idee, wie ich die Bretter aufstellen werde. Ich hatte mir ein Modell von diesem Raum und viele Bretter in verschiedenen Größen gebastelt. So konnte ich im Vorfeld mehrere Möglichkeiten ausprobieren. Die Anordnung der Bretter richtet sich nach den Höhen. Höhere stehen eher hinten, sodass man die kleineren auch sehen kann. Hier im Raum habe ich sie nach ihrer Farbigkeit an der Wand aufgestellt. Das ist ein bisschen wie malen.

Was ihr hier seht, sind keine Bretter. (Foto: Kunstverein Bremerhaven)

Hinter deinen Bretterbildern versteckt sich noch eine weitere Malerei von dir. Ein Porträtbild eines Mädchens mit unheimlich wirkenden roten Augen.

Das fand ich eine schöne Idee für den Raum, dass man auch hier erst mal Bretterstapel sieht und dann denkt „Ok, hier lagert jemand etwas“ und dann gibt es aber noch ein kleines Aquarell zu sehen.

Bei uns im Museum hast du einen Bretterstapel auch fast beiläufig im Treppenhaus positioniert. Nach meinen bisherigen Beobachtungen in der Ausstellung nehmen viele Besucherinnen und Besucher die Bretter dort überhaupt nicht als Kunst war. Die meisten denken, dass wir dort Baumaterial vergessen haben.

Das mag ich an der Arbeit. Mir geht es manchmal ein bisschen auf die Nerven, dass so schnell geguckt wird. Ich male ja zum Beispiel auch sehr großformatige Porträts, die von vielen sehr schnell konsumiert werden. Man geht in den Ausstellungsraum, sieht und erkennt in diesem Fall einen Kopf und geht wieder hinaus und weiter zum nächsten. Das finde ich sehr schade, denn das Betrachten von Malerei braucht einfach Zeit. Mit den Brettern verhält es sich ähnlich. Wenn man nicht richtig hinschaut und beim Vorbeigehen nur die Oberfläche scannt und denkt „Aha. Bretter“, dann hat man halt nur einen Teil der Arbeit mitbekommen. Dann hat man nicht gesehen, dass es sich um Malerei handelt und dann hat man auch etwas verpasst.

Wie viel Aufwand ist denn nötig um sich deinen Bildern zu nähern?

Meinst du jetzt, wie viele Minuten man vor einem Bild stehen sollte? Es freut mich immer, wenn eine Offenheit von den Betrachterinnen und Betrachtern da ist. Ich kann ja nicht einfordern, wie man mit meinen Arbeiten umgehen soll. Ich stehe nicht daneben und kann sagen „Jetzt gucken Sie doch mal richtig“. Mich freut es, wenn Leute genauer hinschauen und etwas entdecken oder wenn mich Besucher und Besucherinnen bei Eröffnungen ansprechen und auch Fragen stellen.

Was gibt es da so für Rückmeldungen?

Die Rückmeldungen sind sehr unterschiedlich. Meine Arbeiten polarisieren. Es gibt Leute, die mögen sie und haben Freude daran oder denken darüber nach. Und es gibt Leute, die damit überhaupt nichts anfangen können, die keinen Zugang zu meiner Arbeit finden. Was ich dann aber mag ist, dass sich meine Bilder in ihren Köpfen festsetzen. Ich denke hier zum Beispiel an die großformatigen Porträts, man bekommt sie nicht so schnell wieder aus dem Kopf, auch wenn man sie nicht mag, erinnert man sich an sie.

Ich finde es schade, wenn von Ausstellungsbesucherinnen und Besuchern angenommen wird, dass Kunst von der eigenen Lebenswelt so weit entfernt sei. Denn Kunst hat mit dem Leben, mit dem Fühlen und Denken zu tun

Im Kunstmuseum hängt deinem Bretterstapel im Treppenhaus ein Werk des Künstlers Harald Falkenhagen gegenüber. Ich muss immer ein wenig Schmunzeln, wenn ich daran vorbeigehe, denn auf seinem Bild steht geschrieben „Das kann ich auch.“ In der Zusammenstellung wirkt es fast wie ein ironischer Kommentar auf deine Bretter.

Mir hat die Kombination auch gut gefallen, denn so etwas höre ich öfter. Oder Aussagen wie: „Das kann meine Tochter auch und die ist erst vier Jahre alt.“ Das ist immer schnell gesagt. Bei solchen Kommentaren, denke ich mir meist „Ja dann mach doch.“ Viele haben nicht vor Augen, welche Arbeit den Bildern vorausgegangen ist. Ich male nicht aus dem Bauch heraus. Hinter meinen Arbeiten steht eine lange Auseinandersetzung und viel Malereizeit.

Gibt es einen Ort, wo du deine Bretter gerne einmal präsentieren würdest? Vielleicht auch gar nicht im Museum?

In einer Ausstellung in der Von der Heydt-Kunsthalle Wuppertal habe ich ein kleines Kino aus den Bretterbildern gebaut. Gerne würde ich etwas Größeres aus ihnen bauen. Vielleicht auch etwas für draußen. Eine größere Hütte aus gemalten Bretterbildern. Das würde mir gefallen. Von außen wären die Bretter zu sehen und im Inneren könnte ich Bilder auf die Leinwände malen. Wie ein eigenes Museum. Einen spezifischen Ort, wo die Hütte stehen könnte, habe ich jetzt nicht vor Augen.

Du gibst deinen Werken keine Titel. Warum?

Bretterbilder zum Beispiel ist der Arbeitstitel beziehungsweise Rufname. In Ausstellungen haben meine Werke keine Titel. Wenn ich einen Titel bei einem Kunstwerk sehe, dann versuche ich automatisch irgendetwas darin zu finden, warum es denn jetzt so heißt. Sehe ich erst das Bild und lese im Anschluss den Titel, entfährt mir oft ein überraschtes „Ach so, aha!“. Das ist manchmal schade, weil ich mir zum Beispiel etwas viel Aufregenderes zu dem Bild überlegt hatte und mein Denken durch den Titel auf irgendetwas anderes eingeschränkt wird. Das möchte ich bei meinen Arbeiten nicht. Aber das entscheidet ja jeder selbst.

Wie würdest du deine Arbeiten mit nur drei Wörtern beschreiben?

Groß, bunt und erkennbar. Das trifft zwar nicht auf alles zu, denn es gibt ja auch kleine Arbeiten. Die Bretter sind jetzt auch nicht bunt, dafür aber lang. Nur drei Wörter sind schwierig, denn es gibt verschiedene Stränge in meiner Arbeit. Neben den Bretterbildern, Porträts, Figuren und Charakteren, gibt es auch noch die gemalten Szenarien aus Brettern wie zum Beispiel die Stege. Relativ neu sind gemalte Skulpturen. Es sind Malereien um die man herumgehen kann, als würde eine Figur vor einem stehen. Mich interessiert Malerei, die sich von der Wand löst und in den Raum hineinstellt – ähnlich wie die Bretter.

Über Kunst zu reden, fällt vielen Menschen schwer, besonders denen die bisher nur wenige oder überhaupt keine Berührungspunkte mit Kunst hatten. Viele trauen sich nicht, denn sie befürchten aufgrund fehlenden Vorwissens etwas Falsches sagen zu können. In meinem Job im Museum versuche ich diesen Personen die Angst vor dem Sprechen über Kunst zu nehmen. Und das ist keine leichte Aufgabe. Noch schwerer würde es mir wohl fallen, das Machen von Kunst zu vermitteln und auch darüber zu sprechen. Wie nimmst du diese Aufgabe in deiner Lehrtätigkeit an der Kunsthochschule wahr? Welche Erfahrungen hast du gemacht?

Ich habe während meines Studiums eigentlich nicht geredet. Wenn es irgendwie ging habe ich es vermieden. Für mich war es nach dem Studium sehr schwer, weil man in Situationen kommt, in denen man etwas sagen muss, denn wenn man nichts sagt, dann wird vielleicht Unsinn über einen geschrieben. In der Hochschule, in der Klasse, können wir das Reden in einem geschützten Raum üben. Hier gibt es die Möglichkeit zu experimentieren, also auszuprobieren, wie will ich über das reden, was ich mache? Dann ist es hinterher einfacher.

Mir kommt es manchmal so vor wie im Comic, alle haben eine Denkblase über sich schweben, aber niemand spricht das aus, was sie oder er denkt. Der ganze Raum ist voll mit Denkblasen. Und ich versuche diese Denkblasen bei meinen Studierenden anzupieksen, sodass sie sich in Wörter verwandeln. Ich finde es auch nicht einfach über meine Arbeiten zu sprechen, es ist für mich immer noch aufregend. Besonders am Anfang meiner Lehrtätigkeit war es sehr ungewohnt für mich zu reden, da ich beim Malen im Atelier einfach überhaupt nicht rede. Aber es ist interessant über Kunst und auch die eigenen Werke zu reden. In einer Ausstellung stellt man sie schließlich öffentlich zur Diskussion. Wenn man nicht über Kunst reden will, könnte man sich auch das Ausstellungsmachen sparen.

Wieso sollten wir also weiter Ausstellungen machen? Und warum sollten vor allem mehr Menschen diese besuchen?

Das Tolle an Museen und Ausstellungen ist ja gerade, dass man etwas sieht, das man noch gar nicht oder in dieser Form noch nie gesehen hat. Und das löst ja etwas in einem aus. Es bleibt ja nicht vorne auf den Augen kleben. Es setzt etwas im Kopf in Bewegung.

Ich finde es schade, wenn von Ausstellungsbesucherinnen und Besuchern angenommen wird, dass Kunst von der eigenen Lebenswelt so weit entfernt sei. Denn Kunst hat mit dem Leben, mit dem Fühlen und Denken zu tun. Ich verstehe diese Mauer oft nicht. Warum freut man sich nicht und denkt „Hey, hier kann ich auch mal ein paar komische Sachen sehen. Das ist doch super“.

 

Überblick

Nord-West Zeitgenössisch:

  • Meisterwerke aus öffentlichen Sammlungen zwischen Jade, Weser und Elbe
  • Mit dabei: Städtische Galerie Delmenhorst, Gerhard-Marcks-Haus Bremen, Kunsthalle Bremen, Museum gegenstandsfreier Kunst Otterndorf, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Städtische Galerie Bremen, Kunsthalle Wilhelmshaven

Ausstellungsdaten:

  • Laufzeit: 8. Oktober 2017 bis 14. Januar 2018
  • Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 11 bis 18 Uhr samstags und sonntags 11 bis 17 Uhr
  • Preise: regulär 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, Familien 10 Euro, dienstags freier Eintritt

Kontakt:

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Kunst im Norden: Geflüchtete gestalten Ausstellung https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-fluechtlinge-gestalten-ausstellung https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-fluechtlinge-gestalten-ausstellung#respond Fri, 10 Nov 2017 14:46:56 +0000 http://nordkind.blog/?p=9202 Grenzzäune,  zerstörte Städte, angespülte Schwimmwesten oder die Sehnsucht nach Familie und Zärtlichkeit. All diese Bilder zeigt eine Ausstellung im Atelier Goethe45. Sie stammen von Menschen, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen. Es Mittwochnachmittag als ich Lissi Jacobsen in dem integrativen Kunstkurs im Atelier Goethe45 in Bremerhaven-Lehe besuche. Nach und nach füllt sich der Raum […]

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Grenzzäune,  zerstörte Städte, angespülte Schwimmwesten oder die Sehnsucht nach Familie und Zärtlichkeit. All diese Bilder zeigt eine Ausstellung im Atelier Goethe45. Sie stammen von Menschen, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen.

Es Mittwochnachmittag als ich Lissi Jacobsen in dem integrativen Kunstkurs im Atelier Goethe45 in Bremerhaven-Lehe besuche. Nach und nach füllt sich der Raum mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Begrüßung untereinander ist herzlich. Einige von ihnen kommen schon seit Kursbeginn ins Atelier, berichtet Lissi. Gemeinsam mit dem Kunstverein rief sie im April 2016 das Projekt für Menschen mit Fluchterfahrung ins Leben. Lissi ist selbst Künstlerin und hat bereits diverse Projekte im Kunstverein unterstützt. Der Kunstkurs im Atelier Goethe45 liegt ihr besonders am Herzen. „Um diesen Menschen ein bisschen Normalität und auch Freude in den Alltag zu bringen, engagiere ich mich ehrenamtlich für solche Projekte.“

Kreative Runde im Atelier Goethe45. (Foto: Kunstverein Bremerhaven)

FREIRAUM IM ATELIER

Das Atelier Goethe45 bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Raum, in dem sie sich in ungezwungener Atmosphäre und mit fachkundiger Hilfestellung künstlerisch ausdrücken können. Der Projektraum wurde bereits vor vier Jahren im Erdgeschoss in der Goethestraße 45 vom Kunstverein gegründet. Neben einem offenen Kunstangebot für die Leher Kinder, nutzten Schulklassen das Atelier als Werkstatt- und Ausstellungsräume.

Wir sitzen an zwei großen Tischen, die mitten im Raum platziert sind. Mit routinierten Handgriffen richtet jeder seinen Arbeitsplatz her. Auf den Tischen sammeln sich Farben, Pinsel und angefangene Kunstwerke. Lissi berichtet mir, dass die Geflüchteten aus bis zu fünf verschiedenen Nationen kommen. Und obwohl nur wenige die deutsche Sprache beherrschen, läuft es mit der Verständigung über Gestik, ein wenig Englisch und gegenseitigen Übersetzungen recht gut. Natürlich wird auch die Kunst als Ausdrucks- und Kommunikationswerkzeug genutzt.

MOMENTAUFNAHMEN

Die Ideen zu den Kunstwerken kommen zumeist von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst. Während Mohammed an einer Staffelei steht und an einer Leinwand arbeitet, erzählt er, dass er seine Motive aus dem Kopf malt. Ein definitives Bild habe er dabei nicht vor Augen. Denn dieses ergebe sich erst im Malprozess. Alver hingehen zeigt mir ein Foto von Mohnblumen auf seinem Smartphone, dass er als Vorlage nutzt. Mit Bleistiftzeichnungen und Acrylfarbe auf Leinwand, Papier oder Aluminium drücken sie in intensiven künstlerischen Auseinandersetzungen persönliche Erlebnisse, Erinnerungen, Träume und Wünsche aus. „Hinter jedem Bild steckt eine Aussage, auch wenn manches zunächst harmlos erschein., so Lissis Wahrnehmung der Werke.

Beim Betrachten bereits fertiger Werke, erzählt Lissi mir, dass es einigen Teilnehmern sehr schwer falle über ihre Motive zu reden. „Hier geht es nicht nur um Bilder, sondern um Menschen, die in ihren Werken von den Erlebnissen und ihren Schicksalen erzählen, denn es gibt Momente im Leben, da steht die Welt für einen Augenblick still und wenn sie sich weiterdreht, ist nichts mehr so wie es einmal war.“

„Jeder Moment im Leben ist ein neuer Aufbruch, ein Ende und ein Anfang, ein Zusammenlaufen der Fäden und ein Auseinandergehen.

Unter den Arbeiten fällt mir das Abbild eines Leuchtturms auf. So sind auch Momente präsent, die die Auseinandersetzung mit dem aktuellen Wohnort und dessen Gegebenheiten zeigen. Wieder andere Bilder sind mir sehr vertraut. Es sind Werke, die aus einem Besuch des Kurses im Kunstmuseum Bremerhaven rühren. Vor ungefähr einem Jahr führte ich die Gruppe durch die damalige Ausstellung. Jeder suchte sich ein Kunstwerk aus und skizzierte seinen Favoriten vor Ort. Abbas wählte ein Selbstporträt des Worpsweder Malers Heinrich Vogeler. Joudy entschied sich für unseren Besucherliebling a short moment in time von Norbert Schwontkowski. Und Murat beeindruckte eine Landschaftsdarstellung von Carl Maria Nikolaus Hummel, die er später im Atelier präzise auf eine eigene Leinwand übertrug.

Die Arbeiten, die im Kurs entstanden sind und nun in der Ausstellung im Atelier Goethe45 gezeigt werden, lassen sich nur schwer einer Stilrichtung zuordnen, merkt Lissi an. „Dennoch haben sie einen gemeinsamen Hintergrund, denn sie alle wurden von Menschen gemalt, die ihre Heimat unfreiwillig verlassen haben und jetzt in Bremerhaven leben.“

Das stimmt aber nicht ganz. Denn im Atelier treffe ich auch auf Teilnehmer aus der direkten Nachbarschaft wie Wolf und Darnell, die regelmäßig den Kurs bei Lissi besuchen. Und auch ihre Bilder finden natürlich Eingang in die Ausstellung. Die tolle und insbesondere herzliche Stimmung in dem Projekt zeigt mir, dass Kunst eine der wunderbarsten Begegnungsformen ist, die über Grenzen von Nation, Sprache und Religion hinauswirkt.

FLUCHT – MOMENTE – DANACH

Atelier Goethe45
15. November bis 14. Dezember 2017

Eröffnung am 15. November um 17 Uhr
Öffnungszeiten: dienstags bis donnerstags von 16 bis 18 Uhr

Atelier Goethe45
Goethestraße 45 in Bremerhaven

Kunstkurse:
Integrativer Kunstkurs bei Lissi Jacobsen,
jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr.

„Schere-Stein-Papier-Pinsel” für Kinder von 6 bis 12 Jahren,
Dienstag und Donnerstag von 16 bis 18 Uhr.

Die Teilnahme an den Kursen ist kostenlos.

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Kunst im Norden: Schritt für Schritt durch die neue Ausstellung https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-50-schritte-zur-kunst https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-50-schritte-zur-kunst#respond Fri, 20 Oct 2017 14:09:03 +0000 http://nordkind.blog/?p=8445 Happy Birthday: Das Kunstmuseum Bremerhaven wird zehn Jahre. Um das zu feiern, gibt es eine brandneue Ausstellung in Zusammenarbeit mit Museen und Galerien aus der Region. Ein einmaliges Projekt in Norddeutschland, von dem unsere Kunst-Insiderin Andrea berichtet. Die Mühen der letzten Wochen haben sich gelohnt: Am 7. Oktober eröffnete endlich unsere Jubiläumsausstellung „Nord-West Zeitgenössisch“ im […]

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Happy Birthday: Das Kunstmuseum Bremerhaven wird zehn Jahre. Um das zu feiern, gibt es eine brandneue Ausstellung in Zusammenarbeit mit Museen und Galerien aus der Region. Ein einmaliges Projekt in Norddeutschland, von dem unsere Kunst-Insiderin Andrea berichtet.

Die Mühen der letzten Wochen haben sich gelohnt: Am 7. Oktober eröffnete endlich unsere Jubiläumsausstellung „Nord-West Zeitgenössisch“ im Kunstmuseum. Die wackeren Besucher, die den Weg trotz des Sturmes auf sich genommen hatten, gaben uns viele positive Rückmeldungen zum großen Gemeinschaftsprojekt.

Ein Blick in die neue Ausstellung

Nach all den Beiträgen über den Abschied der alten und der Vorbereitung der neuen Ausstellung, ist es nun an der Zeit, einen Blick auf das Ergebnis zu werfen: Was gibt es an Kunstwerken zu sehen? Die Kolleginnen und Kollegen aus unseren Partnermuseen haben sich nicht lumpen lassen und ordentlich Kunst nach Bremerhaven geschickt.

Jedes Haus hat ein bis zwei Räume im Museum mit seinen Sammlungsstücken ausgestattet. In Zahlen gesprochen sind es über 125 Kunstwerke von 77 verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern. Aber keine Panik, es folgt nun keine kunsthistorische Abhandlung aller Exponate, vielmehr lasse ich den Zufall entscheiden. Nach jeweils fünfzig Schritten durch die Ausstellungsräume gibt es ein kleines Spotlight zu dem Kunstwerk bzw. dem Ort, an dem ich gerade gelandet bin.

BERGES VS. WARHOL

Ein Schritt, zwei Schritte, drei Schritte… Los geht’s mit einer Umrundung der Skulpturen des Bremer Bildhauers Dietrich Heller. Fünfzig Schritte sind mehr als ich dachte.

Werner Berges, Sommermappe I-V, 1972, Landesmuseum für Kunst und Kultur (Foto: © Kunstwerke von Werner Berges, Foto: Kunstverein Bremerhaven)

So lande ich mit meinem fünfzigsten Schritt bereits im zweiten Ausstellungsraum vor einer Reihe von farbintensiven, silhouettenhaften Abbildungen leicht bekleideter Frauen. Der Künstler Werner Berges (*1941) sagt, dass in der Werbung vieles über das Bild der Frau verkauft wird. Recht hat er, finde ich. Man denke an die zahlreichen Werbeplakate mit Frauen in leicht erotischen Posen. Immerhin, Werner Berges (*1941) ist einer der bedeutendsten Pop Art-Künstler in Deutschland. Achtung! Nicht zu verwechseln mit dem amerikanischen Vertreter Andy Warhol, auch wenn ihre beiden Karrieren als Künstler den Anfang in der Gebrauchsgrafik fanden.

KILL BILL

Weiter geht’s in die erste Etage. Bereits im Treppenhaus treffe ich auf einen an der Wand lehnenden „Bretterhaufen“ von Heike Kati Barath. Das gegenüber hängende Werk von Harald Falkenhagen (*1956) mit dem Schriftzug „Das kann ich auch!“ wirkt fast wie ein spöttischer Kommentar. Ich betrete den Raum der Städtischen Galerie Delmenhorst, deren Sammlung vor allem durch die Zeichnung bestimmt wird.

Fünfzig! Ich stehe vor einer Art Zeichenmaschine Marke Eigenbau. An der Wand ist mit Bleistift in Großbuchstaben KILL BILL zu lesen. Im Zeitlupentempo dreht sich das Maschinchen um sich selbst und kritzelt dabei fortlaufend an die Wand. Ganz schön ungehörig im Museum einfach an die Wand zu malen, finde ich. Aus einem einfachen Regalbrett, einem Discokugelmotor, fünf gelb-schwarzen Staedler-Bleistiften und handelsüblichen Kabelbindern kreierte Frederik Foert (*1971) seine absurd scheinende Bastelei. Foert selbst findet übrigens, dass ein Museumsbesuch nicht zu ernst sein darf. Recht hat er, denn auch ich konnte mir ein Schmunzeln bei seinem Werk nicht verkneifen.

EIN SCHWIMMBECKEN IM MUSEUM

Ich verlasse Delmenhorst und betrete durch einen Vorhang einen abgedunkelten Raum. Im Vorbeigehen passiere ich den Film „Otjesd“ (russ. Weggang) des Videokünstlers Clemens von Wedemeyer (*1974) aus der Sammlung der Kunsthalle Bremen.

48, 49, 50: Mitten im Raum der Städtischen Galerie Bremen stellen sich mir Beton und Stahl in den Weg. Zwei ‚Miniatur-Architekturen‘ aus Backstein und glattem Beton, thronend auf Stahlgestellen von Joachim Manz (*1957). Besonders eine der Skulpturen zieht mich in den Bann. Ein Wasserbassin mit schräger Bodenfläche und Bodenmarkierungen wie man sie aus den Schwimmhallen kennt. Der Titel lautet „Wettkampfstätte 1“.

Die strenge architektonische Form und die graue Farbe des Betons haben auf mich eine kühle, fast distanzierende Wirkung. Zum vergnüglichen Plantschen würde ich wahrlich nicht in das Becken hüpfen. Das Wort ‚Kampf‘ beschreibt mein Gefühl beim Anblick schon eher. Keine Leiter führt hinaus. Einen einfachen Weg aus dem Becken scheint es nicht zu geben. Weg vom harten Beton geht mein Rundgang weiter, vorbei an den bunt umhäkelten Objekten von Boris Reihle (*1968), durch die Rauminstallation „Durchbruch durch Schwäche II“ der Künstlerin Alicja Kwade (*1979).

JETZT WIRD’S BLAU

Plötzlich springen mich blaue Wände an. Wie kann das im sonst so weißen Museum passieren? Das Team der Kunsthalle Wilhelmshaven schießt quer und streicht einfach mal unsere Ausstellungswände farbig an. Welch’ Revolution! Mit meinem fünfzigsten Schritt komme ich passenderweise zu „Die letzten 50 Fritten“ von Dieter Krieg.

Zufall oder Schicksal? Jetzt wird auch das Konzept des Raumes deutlich. So steht in großen weißen Lettern an einer Wand DÜSSELDORF, HAMBURG an der nächsten und an einer dritten BERLIN. Dieter Krieg (1937-2005) lehrte an der Düsseldorfer Kunstakademie. Ich drehe mich um, schaue auf BERLIN und entdecke ein Werk des dort lebenden Künstlers Georg Baselitz. Eine wunderbare Zuordnung einiger zeitgenössischer Größen der Kunst und ihrer Wirkungsorte. Die einzige Frage bleibt: warum blau?

BLACK BOX IM WHITE CUBE

Wer beim Betreten des zweiten Stocks nach Figuren und Formen sucht, der sucht vergeblich. Denn gleich den ersten Raum hat das Museum gegenstandsfreier Kunst aus Otterndorf bestückt. Nach einer Runde durch die bunte Welt der Gegenstandslosigkeit, lande ich vor einer von außen unscheinbaren Holzkiste von Markus Huemer (*1968). Der Titel der Arbeit lautet „Black Box“.

Beim genauen Betrachten fällt auf, dass an den Kanten etwas schwarze Farbe erscheint. Diese Beobachtung (plus der Titel) suggeriert uns, dass die Box von innen schwarz bemalt ist. Doch wer weiß, ob dies wirklich der Fall ist? Was sich im Inneren abspielt, bleibt offen. Vergleichbar mit Schrödingers Katze. Solange wir die Kiste nicht öffnen, ist beides gleichermaßen möglich. Wir stehen an der Grenzerfahrung von Sein und Schein. Nebenbei bemerkt, finde ich auch, dass einige Ausstellungstitel von Huemer einen gewissen Einfluss auf die Wahrnehmung ausüben. Oder was denkst du bei Titeln wie „Ich weiß nicht, was mein Galerist denkt, aber ich denke genauso.“, „Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht mit Kunst!“, „Hätte auch wieder ein gutes Bild werden können.“ oder „Weitere 1127 Tage ohne erotischen Blickkontakt.“?

MIT LIEBE ZUM FAHRRAD

Gerhard Schreiter, Rennfahrer, 1960, Gerhard-Marcks-Haus (Foto: Kunstwerk von Gerhart Schreiter, Foto: Kunstverein Bremerhaven)

Fünfzig Schritte weiter werden bereits wieder Motive erkennbar. „Endlich wieder klassische Kunst“, wird bestimmt so mancher beim Betreten des Raumes mit Werken aus dem Gerhard-Marcks-Haus denken. Als leidenschaftliche Radfahrerin im Alltag sowie im Sport freue ich mich besonders, vor dem Werk „Rennfahrer“ von Gerhart Schreiter (1909-1974) zu stehen.

Ich finde es klasse, wie Schreiter es schafft, eine eigentlich schwere Bronze in eine leichtfüßige, fast schwebende Skulptur zu verwandeln. Aus der Ferne verschmelzen die Körper der Radfahrer zu einer verschlungenen Masse, erst aus der Nähe lassen sich einzelne Figuren ausmachen. Die Fahrradfahrer sind Schreiters Markenzeichen. Für ihn war das Fahrrad „eine der schönsten Erfindungen unserer Zeit, – ein Freund für tausend Situationen.“ Übrigens ist Schreiter kein Unbekannter in Bremerhaven. Am Elbinger Platz installierte er 1968 eine große Skulptur aus Beton und Stahl mit dem Titel „Memento maris“.

KARAOKE ODER WAS?

Die letzten fünfzig Schritte führen mich zu einem Raum, den man im ersten Moment nicht zu betreten wagt. Auf dem Boden liegen zahllose Kabel, zwei große Röhrenfernseher surren leise vor sich hin und bei dem Licht des grellen Baustrahlers muss ich kurz meine Augen zukneifen. Vor mir stehen zwei Mikrofone und einer der besagten klobigen Röhrenfernseher.

Erinnert zunächst an eine Karaoke-Maschine, doch auf dem Bildschirm läuft kein bekannter Songtext ab, sondern ein buntes Linienknäuel zittert leicht hin und her. Aus Neugier spreche ich „Test, Test, Test…1, 2, 3.“ in die Mikros. Das Knäuel weitet sich zeitgleich mit meiner Stimme explosionsartig zu eigenwilligen Liniengebilden aus. Es macht wahrlich Spaß, die Linien im TV-Bild springen zu lassen und mit ihnen zu spielen. Endlich mal interaktiv sein! Das Kunstwerk heißt übrigens „Participation TV Audio“ und stammt von dem Wegbereiter der Video- und Medienkunst Nam June Paik (1932-2006) aus der Sammlung der Kunsthalle Bremen. Zwar würde diese Technik heute wohl kaum noch jemanden vom Sofa reißen, doch für damalige Verhältnisse war die Arbeit revolutionär.

NEUGIERIG GEWORDEN?

Special-Infos gibt es jeden Freitag in Führungen mit den Kuratoren und Kuratorinnen der jeweiligen Museen und Galerien

 

27. Oktober – Dr. Jürgen Fitschen, Kunsthalle Wilhelmshaven
3. November – Dr. Arie Hartog, Gerhard-Marcks-Haus
10. November – Dr. Anna Heinze, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg
17. November – Dr. Kai Kähler, Kunstverein Bremerhaven
24. November – Verena Borgmann, Kunsthalle Bremen

1. Dezember – Dr. Ulrike Schick, Museum gegenstandsfreier Kunst, Otterndorf
8. Dezember – Aneta Palenga, Städtische Galerie Delmenhorst
12. Januar – Dr. Ingmar Lähnemann, Städtische Galerie Bremen

Überblick

Nordwest zeitgenössisch:

  • Meisterwerke aus öffentlichen Sammlungen zwischen Jade, Weser und Elbe
  • Dabei: Städtische Galerie Delmenhorst, Gerhard-Marcks-Haus aus Bremen, Kunsthalle Bremen, Museum gegenstandsfreier Kunst aus Otterndorf, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Städtische Galerie Bremen, Kunsthalle Wilhelmshaven, Kunstverein Bremerhaven

Ausstellungsdaten:

  • Laufzeit: 8. Oktober 2017 bis 14. Januar 2018
  • Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 11 bis 18 Uhr samstags und sonntags 11 bis 17 Uhr
  • Preise: regulär 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, Familien 10 Euro

Kontakt:

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Kunst im Norden: Ist das Kunst oder kann das weg? https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-ist-das-kunst-oder-kann-das-weg https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-ist-das-kunst-oder-kann-das-weg#respond Fri, 29 Sep 2017 14:08:29 +0000 http://nordkind.blog/?p=7539 Happy Birthday: Das Kunstmuseum Bremerhaven wird zehn Jahre. Um das zu feiern, gibt es eine brandneue Ausstellung in Zusammenarbeit mit Museen und Galerien aus der Region. Ein einmaliges Projekt in Norddeutschland, von dem unsere Kunst-Insiderin Andrea berichtet. Ein Blick hinter die Kulissen deckt die Do’s and Dont’s während des turbulenten Ausstellungsumbaus auf. Der Countdown läuft: […]

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Happy Birthday: Das Kunstmuseum Bremerhaven wird zehn Jahre. Um das zu feiern, gibt es eine brandneue Ausstellung in Zusammenarbeit mit Museen und Galerien aus der Region. Ein einmaliges Projekt in Norddeutschland, von dem unsere Kunst-Insiderin Andrea berichtet. Ein Blick hinter die Kulissen deckt die Do’s and Dont’s während des turbulenten Ausstellungsumbaus auf.

Der Countdown läuft: In wenigen Tagen eröffnet endlich unsere lang geplante Ausstellung NordWest Zeitgenössisch. Der Ausstellungsumbau im Kunstmuseum ist in vollem Gange. Für das zehnjährige Jubiläum putzen wir uns und natürlich unser kleines Museum ordentlich heraus. Denn über 60 Künstlerinnen und Künstler stehen mit ihren Werken auf der Gästeliste. Dabei handelt es sich nicht um irgendwen, sondern um eine repräsentative Auswahl zeitgenössischer Kunst aus insgesamt acht Museums- und Galeriesammlungen des Nordwestens.

VON WEGEN BÜROJOB

Für einen perfekten Empfang unserer Gäste packen alle kräftig mit an. Es ist nämlich kein alltägliches Unterfangen, ein Museum nahezu komplett auszuräumen, alle Kunstwerke klima- und sachgerecht einzulagern und einmal frisch zu streichen, um es dann schnell wieder einzuräumen. Und wenn ich sage, dass alle mit anpacken, dann ist das wortwörtlich so gemeint. Wer denkt, dass Museumsdirektor*innen und Kurator*innen sich nur hinter ihrem Schreibtisch verstecken, der hat sich geschnitten. Ich liefere euch die Beweisfotos: Teamarbeit auf allen Ebenen. Auf jeden Fall ein „Do” für alle Schreibtischhocker und Oberbosse.

Wer im Museum arbeitet, erspart sich an so manchen Tagen das Fitnessstudio. Im wahrsten Sinne des Wortes kann Kunst einem auch mal die Puste rauben. So haben uns der Transport und das Auspacken der Betonarbeiten von Joachim Manz einige Muskelkraft und Schweiß gekostet. Achtung Abbruchgefahr! Auch wenn Beton massiv klingt, sind die Werke des Künstlers mit Vorsicht zu behandeln. Don’t: Auch wenn die Kunst massiv wirkt und man Angst hat, sich seine Finger unter kiloweise hartem Beton zu klemmen, ist jedes Kunstwerk mit Vorsicht zu behandeln.

IST DAS KUNST ODER KANN DAS WEG?

Während des Umbaus ging es zum Teil sehr turbulent zu. Insbesondere als drei Teams aus unseren Partnermuseen zugleich im Aufbaustress waren. Da ist Vorsicht geboten! Und das meine ich nicht nur bezogen auf die teils sehr empfindlichen Kunstwerke. Jeder kennt diese Geschichten, in denen Reinigungskräfte oder Museumsmitarbeiter*innen ausversehen ein Kunstwerk „liquidieren”. Wie das passieren kann? Kunst kann schließlich alles sein. So denkt mancher bei einer Zeichnung der Künstlerin Ane Mette Hol, dass es sich um die einfache Verpackung einer Neonröhre handelt, die jemand in der Ecke geparkt hat. Eine gefährliche Täuschung, wenn um die „Neonröhrenverpackung” herum wirkliches Verpackungsmaterial liegt. Auch die Arbeit von Boris Reihle, ein umhäkeltes Bobbycar, steckt zwar in einem gelben Müllsack, ist aber nicht für die Tonne bestimmt. Manchmal ist die Verpackung von Kunstwerken halt ganz simpel, daher oberste Regel: Nichts wegwerfen ohne sich vorher zu vergewissern, dass es sich nicht um Kunst handelt.

HAT WER EIN KUNSTTAXI BESTELLT?

Andrea und Helmut ist kein Transporter zu groß. (Foto: Kunstverein Bremerhaven)

Vor meinen Job im Kunstverein war ich es nur gewohnt, gewöhnliche PKWs zu fahren. Da wir die Kunstwerke für unsere Ausstellung immer persönlich von den Künstlern, Galerien oder Museen abholen, wurde ich ins kalte Wasser geworfen und nehme seitdem nun regelmäßig hinter dem Steuer jeglicher Transporter Platz. Und das macht unheimlich Spaß.  Zwar sind wir viel auf der Autobahn und so manches Mal im Stau, aber dafür werden wir mit spannenden Einblicken in Künstlerateliers und Depots entlohnt. Wer hätte gedacht, dass es Aufzüge extra für Gemälde gibt? Wer mir nicht glaubt, sollte mal an die Tür des Gemälderestaurators im Landesmusems für Kunst und Kulturgeschichte klopfen. Helmut und ich waren jedenfalls beeindruckt. Do: Herausforderungen annehmen!

ZUSEHEN UND LERNEN

Auch einige Künstler*innen begleiteten vor Ort den Aufbau ihrer Werke. Der Bildhauer Dietrich Heller brachte seine Steinskulpturen aus Bremen in den Norden und wuchtete sie höchstpersönlich an den richtigen Platz im Ausstellungsraum. Ebenso reiste die Malerin Heike Kati Barath aus Berlin an, um ihre Sammlung „Bretter” nach dem Transport von Berlin nach Bremerhaven selbst einer Frischekur zu unterziehen. Do: Beobachten, wie die Künstler selbst mit ihren Werken umgehen und sie positionieren. Man lernt immer etwas Neues dazu, was in keiner Ausstellungsbesprechung steht.

TEAMWORK

Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht, mit den Kolleg*innen aus unseren Partnermuseen die Ausstellung zu planen und vor Ort zu realiseren. Ich bin nicht nur von unserem Ergebnis begeistert, sondern auch von der reibungslosen Teamarbeit. Auch die Ausstellungstechniker Karsten aus Delmenhorst und Juri aus Bremerhaven verstanden sich so gut, dass sie sich eine Leiter teilten. Sogar ihre Kleidung scheinen sie abgestimmt zu haben.

Ich freue mich schon sehr auf die große Eröffnung am Samstag, den 7. Oktober 2017, und bin gespannt auf euer Feedback zu unserem Ergebnis.

 

KÜNSTLER – NORDWEST ZEITGENÖSSISCH

Dietrich Heller, Gerhart Schreiter, Clemens von Wedemeyer, Nam June Paik, Kirsten Brünjes, Boris Reihle, Joachim Manz, Andree Korpys / Markus Löffler, Cordula Schmidt, Anna Solecka, Gabriele Regiert, Astrid Nippoldt, Constantin Jaxy, Sonja Alhäuser, Heike Kati Barath, Daniel Behrend, Astrid Brandt, Frederik Foert, Harald Falckenhagen, Gabriela Oberkofler, Arthur Fitger, Jan Schmidt, Ane Mette Hol, Thomas Rentmeister, Noriko Yamamoto, Olrik Kohlhoff, Christian Haake, Thomas Kapielski, Franz Burkhardt, Olav Christopher Jenssen, Ina Weber, Günter Grass, Elvira Bach, Strawalde, Rainer Fetting, Kurt Mühlenhaupt, Georg Baselitz, Dieter Krieg, Ludger Gerdes, Sigmar Polke, Joseph Beuys (mit Michael Buthe, Theo Lambertin, Rune Mields, Miraida, Ulrike Rosenbach), Hanne Dabroven, Hubert Kiecol, Christian Ludwig Attersee, Maria Lassnig, Arnulf Rainer, Dieter Roth, Jean Messagier, Robin Page, Bruno Erdmann, Pia Fries, Bernard Frize, Johannes Gecelli, Markus Huemer, Christian Kintz, Gary Kuehn, Oliver Lanz, Robert Mangold, Jan Meyer-Rogge, Gerold Miller, Bridget Riley, Martijn Schuppers, Paul Schwer, Mark Sheinkman, Elisabeth Sonneck, Malte Sphor, Klaus Staudt, James Turrell,  Georges Vantongerloo, Gerhard Wittner, Peter Zimmermann, Raimund Girke, Werner Berges,  Jan Voss, Gregor Schneider, Alicja Kwade, Norbert Schwontkowski

Überblick

Nord-West zeitgenössisch:

  • Meisterwerke aus öffentlichen Sammlungen zwischen Jade, Weser und Elbe
  • Mit dabei: Städtische Galerie Delmenhorst, Gerhard-Marcks-Haus Bremen, Kunsthalle Bremen, Museum gegenstandsfreier Kunst Otterndorf, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Städtische Galerie Bremen, Kunsthalle Wilhelmshaven

Ausstellungsdaten:

  • Laufzeit: 8. Oktober 2017 bis 14. Januar 2018
  • Eröffnung: 7. Oktober 2017, 16 Uhr, Haus T, Hochschule Bremerhaven, anschließend Besuch des Museums
  • Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 11 bis 18 Uhr samstags und sonntags 11 bis 17 Uhr
  • Preise: regulär 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, Familien 10 Euro, dienstags freier Eintritt

Kontakt:

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Kunst im Norden: Zwischen Bausünde und Meisterwerk https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-zwischen-bausuende-und-meisterwerk https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-zwischen-bausuende-und-meisterwerk#comments Tue, 12 Sep 2017 16:54:05 +0000 http://nordkind.blog/?p=6175 Happy Birthday: Das Kunstmuseum Bremerhaven wird 10 Jahre. Um das zu feiern, gibt es eine brandneue Ausstellung in Zusammenarbeit mit Museen und Galerien aus der Region. Ein einmaliges Projekt in Norddeutschland, von dem unsere Kunst-Insiderin Andrea berichtet. Nach der „Alles geht raus”-Party herrscht aber erst mal Leere im Museum. Wer es nicht ohne Kunst aushält, […]

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Happy Birthday: Das Kunstmuseum Bremerhaven wird 10 Jahre. Um das zu feiern, gibt es eine brandneue Ausstellung in Zusammenarbeit mit Museen und Galerien aus der Region. Ein einmaliges Projekt in Norddeutschland, von dem unsere Kunst-Insiderin Andrea berichtet.

Nach der „Alles geht raus”-Party herrscht aber erst mal Leere im Museum. Wer es nicht ohne Kunst aushält, geht am besten direkt in die gegenüberliegende Kunsthalle. Dort wartet eine ganz besondere Ausstellung, die eigens für Bremerhaven konzipiert wurde.

Der erste Blick kann täuschen

Eine Ausstellung extra für Bremerhaven? Klar doch. Und worum geht es? Drei mal dürft ihr raten: Um die Weser? Nein. Um den Hafen? Nein. Um die Schifffahrt? Nein. Alles weit gefehlt! Im Mittelpunkt steht das 1977 entstandene Columbus-Center mit seinen drei Wohntürmen, 555 privaten Appartements, und 70 Geschäften. Für die einen ist das Columbus Center eine Bausünde, für die anderen ein architektonisches Meisterwerk.

Ich erinnere mich noch gut an meine erste Begegnung mit diesem Koloss. Ein Tagestrip führte mich vor sieben Jahren zum ersten Mal nach Bremerhaven: Vom Bahnhof aus näherte ich mich zu Fuß der Innenstadt. Beim Überqueren der Kennedy-Brücke wunderte ich mich über diese drei in die Jahre gekommen Hochhäuser, die die Silhouette der Stadt prägen. Schön anzusehen ist das Columbus-Center wirklich nicht, das dachte ich mir sofort.

Einen ähnlichen Eindruck hatte auch die Künstlerin Birte Endrejat bei ihren bisherigen Besuchen in Bremerhaven. Vorweg kann ich aber verraten: sowohl Birtes als auch meine Wahrnehmung über das Columbus-Center haben sich um 180 Grad gedreht.

WER IST BIRTE UND WARUM DAS COLUMBUS-CENTER?

Birte ist studierte Künstlerin, Mitte dreißig und lebt seit 2009 in Berlin. Das Besondere an ihrer Kunst: Sie ist ortsbezogen. Das heißt zum einen, dass Birte unmittelbar vor Ort arbeitet, und zum anderen, dass ihre Arbeit meist auch nur an diesem Ort ausgestellt werden kann.

Für ihre Ausstellung „Aktivitätszonen” betrieb sie Feldforschungen in und um das Columbus-Center. Ihre Motivation dahinter: ein Wunsch nach Korrektur der eigenen Wahrnehmung. Denn die war bisher wie folgt: „Den als Verbindung zum Wasser geplanten Gebäudekomplex empfinde ich bei jedem Besuch der Stadt als Trennlinie. Die angestrebte Verbindung bleibt aus meiner Sicht nur den Anwohner_innen durch deren Ausblick vorbehalten.“ Denn eigentlich war das Columbus-Center als Bindeglied zwischen der Stadt und dem Wasser gedacht. Versucht man von der Innenstadt aus auf den Hafen oder die Weser zu blicken, stehen die Türme aber eher im Weg.

Birte Endrejat

(*1979)

 

2004-2012
Studium Freie Kunst, Hochschule für Künste Bremen bei Katharina Hinsberg und Yuji Takeoka (Meisterschülerin)
2008-2012
Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes
2010
Advanced Course in Visual Arts, Fondazione Antonio Ratti, Como, Italien, Gastprofessor Hans Haacke
seit 2008
Mitbegründerin des Künsterkollektivs mark

WER HAT DEN SCHÖNSTEN AUSBLICK?

Das sollte sich nun ändern: In einem Brief bat Birte die Bewohner des Columbus-Centers darum, ihr ein Foto des persönlichen Ausblicks aus der Wohnung und vom Balkon zu zuschicken. Bei der Aktion spielte ich die Postbotin. Und schon hier hat mein Wahrnehmungswandel begonnen.

Seit gut zwei Jahren lebe und arbeite ich mittlerweile in Bremerhaven. So einige Male bin ich schon durch die Einkaufspassage in der Oberen Bürger geschlendert. Aber eine Sache ist mir dabei nie aufgefallen: die sechs Aufgänge mit ihren unzähligen Briefkästen. Bisher brachte ich das Columbus-Center nur mit Shopping und Imbiss-Buden in Verbindung. An die Vielzahl der Menschen in den Wohntürmen über mir, dachte ich nie.

BIRTE ENDREJAT
AKTIVITÄTSZONEN
Kunsthalle Bremerhaven
10.9. – 22.10.2017
Di.-Fr., 11-18 Uhr, Sa.-So., 11-17 Uhr

Schlussendlich landeten mehr als zweihundert digitale als auch analoge Fotos bei Birte, teils sogar mit persönlichen Notizen. Beim Betrachten der Fotos merkt man einen gewissen Stolz der Bewohner auf ihr Zuhause. Den Blick auf den Sonnenuntergang über der Weser zum Beispiel teilen sie nur zu gern. Insgesamt achtzig der eingesendeten Ausblicke gibt es jetzt für alle in der Kunsthalle zu sehen. Mit dem Charme der Vergangenheit präsentiert Birte die heutigen Bilder dort im Karussell eines alten Diaprojektors.

GEGENWART TRIFFT VERGANGENHEIT

Beim Durchqueren von Birtes Ausstellung fühle ich mich immer wieder zwischen den Zeiten hin- und her geworfen. Nicht nur die Technik des Diaprojektors überlagert das moderne Digitalbild. Sondern auch der Faltplan mit dem ich die Kunsthalle erkunden soll.

Foto: Kunstverein Bremerhaven

Auf dem Boden vor mir erstreckt sich eine riesige Kreidezeichnung mit mysteriösen Dreiecken, Kreisen und Linien. Mein Plan zeigt mir jedoch etwas vollkommen anderes: die rechteckigen Umrisse des Ausstellungsraums und ein paar Nummern. In der Legende liest man dazu: „22: Mit einer Hand ein schwer bepacktes Fahrrad schieben.“ Oder: „7: Sich geschickt in den offenen Spalt einer automatischen Drehtür hineinquetschen.“

In ihrer künstlerischen Arbeit interessiert sich Birte vor allem für die Beziehung zwischen Raum und Mensch. Wie handeln und bewegen sich Menschen in einem so durchgeplanten Raum? Inwieweit hängt das Verhalten dieser mit den Vorgaben und der Geschichte des Ortes bzw. Gebäudes zusammen?

Die Informationen hinter den Zahlen sind Beobachtungen, die sie dieses Jahr auf dem Gelände zwischen dem Columbus-Center und der Weser gemacht hat. Die Bodenzeichnung entpuppt sich als nie realisierter Plan aus den Siebzigern, entdeckt bei Recherchen im Stadtarchiv. Birte präsentiert uns in ihrer Kombination reale Handlungen auf einem nie realisierten Boden. Visionen treffen auf Tatsachen.

KREIDE UNTERM SCHUH

Birtes Beobachtungen gehen noch weiter. Sie gehen direkt zu uns, den Betrachtern, zurück. Wie Bewegen wir uns eigentlich in der Kunsthalle? Eine Mischung aus Rügener- und Champagnerkreide deckt das auf. Denn die Linien der Zeichnung, über die wir in der Ausstellung laufen, sind nicht beständig. Mit den Schuhen verteilen die Besucher nach und nach die Kreide über den Ausstellungsraum – und ich auch in mein Büro. Über den Ausstellungszeitraum werden Strecken erkennbar. Die Kreide unter unseren Schuhen verrät, wo wir lang gegangen sind, ob andere uns gefolgt sind oder ob wie neue Wege eingeschlagen haben.

In ihrer Kunst fügt Birte den Orten, die sie untersucht, nichts Weiteres hinzu. Sie versucht stattdessen das ins Bewusstsein zu rufen, was unserer Wahrnehmung oft entgeht und meist unsichtbar bleibt. Aktiv werden heißt die Devise. Also weg mit den Scheuklappen und den eingefahrenen Seh- und Verhaltensweisen! Schärft eurer Bewusstsein für euch und eure Umgebung! Folgt ihr der vorgegeben Choreographie des Raums oder tanzt ihr aus der Reihe?

 

Überblick

Nordwest zeitgenössisch:

  • Meisterwerke aus öffentlichen Sammlungen zwischen Jade, Weser und Elbe
  • Dabei: Städtische Galerie Delmenhorst, Gerhard-Marcks-Haus Bremen, Kunsthalle Bremen, Museum gegenstandsfreier Kunst Otterndorf, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Städtische Galerie Bremen, Kunsthalle Wilhelmshaven

Ausstellungsdaten:

  • Laufzeit: 8. Oktober 2017 bis 14. Januar 2018
  • Eröffnung: 7. Oktober 2017, 16 Uhr, Haus T, Hochschule Bremerhaven, anschließend Besuch des Museums
  • Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 11 bis 18 Uhr samstags und sonntags 11 bis 17 Uhr
  • Preise: regulär 6 Euro, ermäßigt 4 Euro (Schüler, Studenten, Auszubildende, Gruppen ab 6 Personen pro Person), Familien 10 Euro (Eltern mit ihren Kindern bis zum Alter von 18 Jahren), Schultarif 2 Euro, freier Eintritt für Begleitpersonen und Lehrpersonal von Schulklassen und Kindergartengruppen sowie für Mitglieder des Kunstvereins Bremerhaven von 1886 e.V. oder von Kunstvereinen, die dem ADKV angehören, ICOM und für Kinder bis zum schulpflichtigen Alter, dienstags freier Eintritt, Gruppenführungen nach Anmeldung 50 Euro

Kontakt:

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Kunst im Norden: Vom kühlen Museum zur heißen Party-Location https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-vom-kuehlen-museum-zur-heissen-party-location https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-vom-kuehlen-museum-zur-heissen-party-location#respond Fri, 01 Sep 2017 10:37:16 +0000 http://nordkind.blog/?p=5695 Das Who’s Who der norddeutschen Kunstszene kommt nach Bremerhaven: Denn zum 10-jährigen Geburtstag des Kunstmuseums gibt es von Oktober bis Mitte Januar eine brandneue Ausstellung in Zusammenarbeit mit Museen und Galerien aus der Region. Unsere Kunst-Insiderin Andrea berichtet von diesem einmaligen Projekt. Heute blickt sie hinter die Vorbereitungen der Ausräumparty, die den großen Ausstellungsumbau einläutet.  Wer steckt hinter der ganzen […]

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Das Who’s Who der norddeutschen Kunstszene kommt nach Bremerhaven: Denn zum 10-jährigen Geburtstag des Kunstmuseums gibt es von Oktober bis Mitte Januar eine brandneue Ausstellung in Zusammenarbeit mit Museen und Galerien aus der Region. Unsere Kunst-Insiderin Andrea berichtet von diesem einmaligen Projekt. Heute blickt sie hinter die Vorbereitungen der Ausräumparty, die den großen Ausstellungsumbau einläutet.  Wer steckt hinter der ganzen Arbeit? Und was muss man tun, um aus einem kühlen Museum eine heiße Party-Location zu machen?

Großer Wow-Effekt mit kleiner Manpower: Noch vor der eigentlichen Party möchte ich meinem Team im Kunstverein ein großes Lob aussprechen. Ohne die fleißigen Hände wäre das Museum heute noch immer ein Museum und kein Party-Paradies. Und die Anzahl der Hände, die mit anpacken, ist wirklich überschaubar, dafür aber mit umso mehr Engagement dabei. Ich bin der Meinung, dass die Besitzer dieser fleißigen Hände daher nicht nur hinter den Kulissen verschwinden, sondern auch mal die Bühne erobern sollten. Danke für euren Einsatz!

Wer braucht Designer-Stühle, wenn man Paletten haben kann?

Es ist nie verkehrt ein Mitglied im Verein zu haben, das Herrscher über ganze Berge von Euro-Paletten ist und dann noch dazu bereit ist, einige von diesen für unseren ambitionierten Möbelbau zur Verfügung zu stellen. Die Paletten brauchten wir nämlich, um eine entspannte Lounge-Atmosphäre in der sonst doch eher unterkühlten Eingangshalle zu zaubern. Do it Yourself sage ich nur. Durch die Kissen ist es sogar richtig kuschelig geworden.

Möbel sind natürlich nicht alles: Wer zu kühlen Drinks einlädt, muss sie auch besorgen. Mit dem Opel Corsa unserer Mitarbeiterin Susanne, ging es zum Großmarkt. Ein echtes Abenteuer: 25 Melonen, 16 Kilo Limetten, 30 Flaschen Sekt, 5 Kilo Zucker, literweise Hochprozentiges und noch so manch anderer Party-Artikel stapeleten sich auf unseren Einkaufswagen. Größer und größer wurden die Stapel. Dabei immer die Panik in unseren Nacken: „Wird das auch reichen?”. Und noch mehr Panik: „Passt das wirklich alles ins Auto?”.

Gemeinsam mit Susanne habe ich übrigens schon das eine oder andere Event im Kunstverein geschmissen: Von After-Work über Kunst-Frühstück und Waffelbacken bis hin zum Quiz-Abend war alles dabei. Mit dieser Party katapultieren wir uns allerdings aus dem komfortablen zwanzig Gäste Bereich in ungeahnte Höhen. Die Resonanz auf die Ankündigung ist enorm. Und wir ahnen, dass es heute Abend voll sein wird!

DU UND DEIN LIEBLINGSKUNSTWERK

Gestern dann der Tag vor der Party: Die Aufregung stieg. Damit heute alles ein Erfolg wird, gab es für alle Mitarbeiter ein kurzes Briefing. Für unsere Fotoaktion durfte jeder mal die Kamera und die witzigen Accessoires durchprobieren.

Während der Party werden Josephine, Marie oder Michelle mit der Kamera auf euch warten. Schnappt euch dann einfach Brille oder Schnurbart und werft euch vor eurem Lieblingskunstwerk in Pose. Und „Cheeeeeese!”.

Alles geht raus!
Party im Kunstmuseum
Freitag, 1.9.2017 von 18-24 Uhr
Kunstmuseum Bremerhaven, Karlsburg 1
Eintritt frei

Eine spezielle Überraschung haben wir im Erdgeschoss des Museums installiert. Ich darf und will nicht zuviel verraten – nur so viel: es wird bunt.

Never change a winning team

Wie gesagt bin ich sehr stolz darauf, was wir mit unserer kleinen Manpower alles im Kunstverein erreichen können. Jeder aus unserem Team verdient es deswegen, an dieser Stelle namentlich genannt zu werden;

Nora: Zum Feiern braucht man viel Platz. Da ist Kunst manchmal im Weg. Aber keine Sorge! Dank Nora sind die Werke fachgerecht verstaut und gesichert.

Juri: Unser Allround-Handwerker Juri vollbringt jedes Mal wahre Wunder. Eine DIY-Bar aus Europaletten? „Kein Problem!“. Ein Satz, den ich eigentlich bei all meinen Konstruktionsanfragen von Juri zu hören bekomme.

Antje: Einen kühlen Kopf im absoluten Chaos braucht jedes Team: Unser Kopf heißt Antje und managt das Geschehen hinter unserer DIY-Bar.

Susanne: Susanne, die Frau mit pfiffigen Ideen und einem erstklassigem Geschmack, ist ein Garant für eine gute Party. Ich empfehle ihre Getränkekreationen!

Die weiteren Unterstützer: Und am besten lässt sich ein Drink doch im Sitzen genießen. Um aus dem kahlen Foyer des Museums eine trendy Lounge zu zaubern, haben u.a. Astrid, Petra, Rainer und Thomas kräftig mit angepackt. Und auch der Boss persönlich hat das eine oder andere Sitzmöbel durch das Museum geschleppt.

 

Überblick

Nordwest zeitgenössisch:

  • Meisterwerke aus öffentlichen Sammlungen zwischen Jade, Weser und Elbe
  • Dabei: Städtische Galerie Delmenhorst, Gerhard-Marcks-Haus Bremen, Kunsthalle Bremen, Museum gegenstandsfreier Kunst Otterndorf, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Städtische Galerie Bremen, Kunsthalle Wilhelmshaven

Ausstellungsdaten:

  • Laufzeit: 8. Oktober 2017 bis 14. Januar 2018
  • Eröffnung: 7. Oktober 2017, 16 Uhr, Haus T, Hochschule Bremerhaven, anschließend Besuch des Museums
  • Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 11 bis 18 Uhr samstags und sonntags 11 bis 17 Uhr
  • Preise: (ab 1. September 2017): regulär 6 Euro, ermäßigt 4 Euro (Schüler, Studenten, Auszubildende, Gruppen ab 6 Personen pro Person), Familien 10 Euro (Eltern mit ihren Kindern bis zum Alter von 18 Jahren), Schultarif 2 Euro, freier Eintritt für Begleitpersonen und Lehrpersonal von Schulklassen und Kindergartengruppen sowie für Mitglieder des Kunstvereins Bremerhaven von 1886 e.V. oder von Kunstvereinen, die dem ADKV angehören, ICOM und für Kinder bis zum schulpflichtigen Alter, dienstags freier Eintritt, Gruppenführungen nach Anmeldung 50 Euro

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Kunst im Norden: Am Anfang war die Party https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-am-anfang-war-die-party https://nordkind.blog/erleben/kunst-im-norden-am-anfang-war-die-party#respond Mon, 28 Aug 2017 15:08:01 +0000 http://nordkind.blog/?p=5536 Das Who’s Who der norddeutschen Kunstszene kommt nach Bremerhaven: Denn zum 10-jährigen Geburtstag des Kunstmuseums gibt es von Oktober bis Mitte Januar eine brandneue Ausstellung in Zusammenarbeit mit Museen und Galerien aus der Region. Unsere Kunst-Insiderin Andrea berichtet von diesem einmaligen Projekt. Bevor es losgeht, soll aber erst einmal richtig gefeiert werden. Schwarzlicht und Drinks inklusive. Kunst und Party sind zwei Dinge, die hervorragend zusammenpassen. […]

Der Beitrag Kunst im Norden: Am Anfang war die Party erschien zuerst auf NORDKIND.

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Das Who’s Who der norddeutschen Kunstszene kommt nach Bremerhaven: Denn zum 10-jährigen Geburtstag des Kunstmuseums gibt es von Oktober bis Mitte Januar eine brandneue Ausstellung in Zusammenarbeit mit Museen und Galerien aus der Region. Unsere Kunst-Insiderin Andrea berichtet von diesem einmaligen Projekt. Bevor es losgeht, soll aber erst einmal richtig gefeiert werden. Schwarzlicht und Drinks inklusive.

Kunst und Party sind zwei Dinge, die hervorragend zusammenpassen. Genauso wie Erdbeeren und Rucola. Es sind aber auch zwei Dinge, die genauso selten zusammenkommen. Wie Erdbeeren und Rucola eben. Als mir diese Aussage vor einigen Wochen im Internet begegnete, hüpfte mein Kunstliebhaberherz und küsste die Party-Queen in mir. Recht hat der Mensch, der sich diesen treffenden Vergleich ausgedacht hat! Mehr als Recht hat er!

Nagelneu ist das Konzept, Kunstgenuss mit Clubatmosphäre zu verbinden, nicht: Die SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT zum Beispiel, veranstaltet seit Jahren das Format „Schirn at Night“. Sehr erfolgreich wohlgemerkt. Wieso nicht auch mal im Norden die Kunst feiern, dachte ich mir. Gründe genug gibt es eh. Und mit dem geplanten Projekt „Nordwest zeitgenössisch”, bei dem sich Museen aus der Region bei uns im Museum präsentieren, ist noch ein weiterer hinzugekommen. 

Die Zutaten für ein gelungenes Meeting von Kunst und Party 

Hier mein Rezeptentwurf für eine köstliche Kombination von Kunst und Party in Bremerhaven:

Die Idee: Auch mal den größten Kunstmuffel ins Museum locken und ihm zeigen, dass es in Museen nicht immer leise, bedächtig und langweilig sein muss. Wer es nicht glauben will, kann sich selbst überzeugen und ist herzlich zur Party eingeladen.

Die Location: Ein großer Würfel mitten in Bremerhaven, direkt zwischen Stadttheater und CineMotion Kino. Seit gut zwei Jahren führt mich mein täglicher Arbeitsweg in diesen kompakten Würfel aus dunklen Klinkern, an dem mit leuchtend roten Lettern das Wort „KUNST“ prangt. Sein Inneres ist für so manchen Passanten anscheinend noch immer ein Mysterium. Zeit, dieses Rätsel zu lösen und mit einer Party Licht ins Dunkel zu bringen. Im wahrsten Sinne (siehe unten).

Der Anlass: Wie gesagt, ein Ausstellungswechsel zum 10-jährigen Geburtstag des Kunstmuseums. Seit der Eröffnung 2007 zeigen wir dort Kunstwerke aus der vereinseigenen Sammlung. Für das Jubiläum im Oktober soll allerdings frischer Wind her, und zwar durch eine komplett neue Ausstellung. Das bedeutet, dass die Kunstwerke der bestehenden Dauerausstellung ins Depot umziehen müssen.

Alles geht raus!
Party im Kunstmuseum
Freitag, 1.9.2017 von 18-24 Uhr
Kunstmuseum Bremerhaven, Karlsburg 1
Eintritt frei

Das gewisse Extra: Die Idee einer Umbauparty flatterte in Anbetracht der Dinge, die da kommen, schnell ins Haus. Bevor unser Team das Museum für mehrere Wochen schließt, die Ärmel hochkrempelt und in den Umbau der Ausstellung startet, soll noch einmal richtig gefeiert werden: Unter dem Motto „Alles geht raus“ habe ich gemeinsam mit Susanne, der Partymaus unseres Vereins, einen Abend mit Lounge, kühlen Getränken und heißen Beats organisiert. Im ersten leeren Raum des Museums wartet außerdem eine besondere Überraschung. So wie der süße Geschmack der Erdbeere hervorragend zusammenpasst mit der Bitterkeit des Rucola, vereinen wir an diesem Abend Dunkelheit, leuchtende Farben und Eure Kreativität. Ihr dürft gespannt sein. Ich bin es selbst.

Sieben auf einen Streich

Die Gästeliste für unser Projekt steht bereits fest: Sieben Museen und Ausstellungshäuser aus dem norddeutschen Raum stöberten in ihren Depots und füllen das Kunstmuseum mit ausgewählten Werken aus ihren Sammlungen. Vom 8. Oktober 2017 bis 14. Januar 2018 inszenieren wir gemeinsam mit ihnen die Ausstellung „Nordwest zeitgenössisch“.

Überblick

Nordwest zeitgenössisch:

  • Meisterwerke aus öffentlichen Sammlungen zwischen Jade, Weser und Elbe
  • Dabei: Städtische Galerie Delmenhorst, Gerhard-Marcks-Haus Bremen, Kunsthalle Bremen, Museum gegenstandsfreier Kunst Otterndorf, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Städtische Galerie Bremen, Kunsthalle Wilhelmshaven

Ausstellungsdaten:

  • Laufzeit: 8. Oktober 2017 bis 14. Januar 2018
  • Eröffnung: 7. Oktober 2017, 16 Uhr, Haus T, Hochschule Bremerhaven, anschließend Besuch des Museums
  • Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 11 bis 18 Uhr samstags und sonntags 11 bis 17 Uhr
  • Preise: (ab 1. September 2017): regulär 6 Euro, ermäßigt 4 Euro (Schüler, Studenten, Auszubildende, Gruppen ab 6 Personen pro Person), Familien 10 Euro (Eltern mit ihren Kindern bis zum Alter von 18 Jahren), Schultarif 2 Euro, freier Eintritt für Begleitpersonen und Lehrpersonal von Schulklassen und Kindergartengruppen sowie für Mitglieder des Kunstvereins Bremerhaven von 1886 e.V. oder von Kunstvereinen, die dem ADKV angehören, ICOM und für Kinder bis zum schulpflichtigen Alter, dienstags freier Eintritt, Gruppenführungen nach Anmeldung 50 Euro

Kontakt:

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Mein Weg in die Kunstszene https://nordkind.blog/meinung/mein-weg-in-die-kunstszene https://nordkind.blog/meinung/mein-weg-in-die-kunstszene#respond Thu, 20 Jul 2017 11:55:01 +0000 http://nordkind.blog/?p=4065 „Heute geht’s ins Museum” – Dieser Satz löst wohl bei einem nicht unerheblichen Bruchteil der Bevölkerung nur ein müdes Gähnen aus. Im Gegensatz dazu verrät der Blick auf meinen persönlichen Lebenslauf mein kontinuierliches Streben in Richtung Kunst- und Museumswelt. Ermüdungserscheinungen auf dem Weg dorthin nicht ausgeschlossen. Wohl jedem bekannt sind die standardisierten Berufstests, die man […]

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„Heute geht’s ins Museum” – Dieser Satz löst wohl bei einem nicht unerheblichen Bruchteil der Bevölkerung nur ein müdes Gähnen aus. Im Gegensatz dazu verrät der Blick auf meinen persönlichen Lebenslauf mein kontinuierliches Streben in Richtung Kunst- und Museumswelt. Ermüdungserscheinungen auf dem Weg dorthin nicht ausgeschlossen.

Wohl jedem bekannt sind die standardisierten Berufstests, die man während der Findungsphase in seiner Schulzeit ausgefüllt hat, um vom Computer den für sich passenden Job vorgeschlagen zu bekommen. Laut des damaligen Algorithmus waren zum Beispiel Justizvollzugsangestellte, Industrieelektronikerin oder auch Lehrerin Berufe, die meinen Interessen entsprachen. Hoffentlich war der Algorithmus damals noch in einer Testphase. Heute führt mich mein Arbeitsweg zum Glück nicht hinter Gittern oder in eine Lehranstalt, sondern ins Kunstmuseum.

Der rote Faden in meinem Lebenslauf

Wieso der Berufstest meine Passion für künstlerische und kreative Tätigkeiten nicht erkannt hat, bleibt mir ein Rätsel. Bereits in meiner Jugend habe ich gerne modelliert, gezeichnet, gemalt, und auch Kurse der örtlichen Kunstschule besucht. Zur einer ernsthaften Auseinandersetzung mit Kunst kam es jedoch erst dank eines engagierten Lehrers in der gymnasialen Oberstufe. An dieser Stelle ein großes Lob an diese Art inspirierende Lehrkräfte. Er stellte Fragen, die mir ungewohnt waren, die meinen Blick auf Kunst herausforderten und die den Anfang des roten Fadens in meinem Lebenslauf bilden sollten. Angefangen vom Kunst-Leistungskurs in der Schule, über Praktika und Freiwilligendienste in Ausstellungshäusern bis hin zum Masterstudium „Museum und Ausstellung” und schließlich ein Volontariat im Kunstverein – die rote Linie läuft bisher ohne Unterbrechung direkt zum Traumjob in der Kunstwelt.

Mein Traumjob: Nicht immer einfach

Auf den ersten Blick erscheint Kuratorin ein cooler Job mit Glamour-Faktor zu sein. Die Medien berichten von schicken Vernissagen und erfolgreichen Ausstellungen. Man lernt interessante Künstlerinnen und Künstler kennen, besucht Galerien, trifft sich auf Messen und Events. Der zweite Blick erlaubt erste Zweifel am vermeintlichen Traumjob. In der gegenwärtigen Wirtschaftslage werden die Etats für Kunst und Kultur überall gekürzt. Teils herrschen prekäre Arbeitsverhältnisse im Kunstbereich.

Die wenigen Jobs sind extrem umkämpft. Oft handelt es sich dabei sogar nur um projektbefristete Ausschreibungen. Die Bezahlung ist erfahrungsgemäß dürftig. Viele üben mehrere Jobs aus um ihrer Berufung nachgehen zu können. Leide ich also an Realitätsverdrängung? Auch mein aktueller Job ist befristet. Zukunftssorgen und der Wunsch nach einer abgesicherten Existenz sind meine ständigen Begleiter. Hätte ich damals den Empfehlungen des Berufstests folgen sollen?

Warum ich dennoch an der richtigen Stelle bin

Zweifel auf meinem Berufsweg in die Kunstwelt sind mir nicht neu. Seitens der Familie, Freunde und Bekannten, die bisher nur wenige Berührungspunkte mit Kunst und Museumsarbeit hatten, herrschte oftmals Unverständnis über meine Studienwahl. Die häufigste Frage, die wahrscheinlich die meisten Geisteswissenschaftler zu hören bekommen, lautet: „Und was kannst du dann damit machen?” Meine Antwort: „Die Möglichkeiten sind breit gestreut. Die Kunstwelt bietet vielfältige Tätigkeiten, zum Beispiel in Museen, Galerien, Auktionshäusern oder auch in Banken und Unternehmen mit Kunstsammlungen.”

Die Fragezeichen in den Augen meines Gegenübers bleiben. Ebenso wuchs das große Fragezeichen hinter meinem möglichen Traumjob. Nur eines war mir klar: „Meine Berufung liegt im Museum.” Nur wo genau – als Kuratorin, in der Inventarisierung, als Registrarin, Restauratorin oder Sammlungsassistentin, im Dokumentationszentrum, als Ausstellungsgestalterin, im Museumspädagogischen Dienst, als Leiterin der Bibliothek/Mediathek, im Marketing und Fundraising oder der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit?

Was passiert, wenn man loslässt? Es gehen Türen auf, wenn man nicht damit rechnet.

Laut der Karriereberaterin Svenja Hofert sollten wir uns nicht darauf versteifen, den perfekten Arbeitsplatz zu suchen. Ihr Tipp: „Wissen Sie, was passiert, wenn man loslässt? Es gehen Türen auf. Aber nur, wenn man nicht damit rechnet.” Ich werde weiter an dem roten Faden in meinem Lebenslauf festhalten, denn heute weiß ich was ich will: als Ausstellungskuratorin arbeiten. Der steinige Weg dorthin und die Unsicherheiten für die Zukunft werden entlohnt. Ausstellungen zu machen, gibt einem die Freiheit und Chance sich genau mit den Inhalten zu beschäftigen, die man persönlich spannend findet und seine Haltung in die Öffentlichkeit zu tragen.

Insbesondere der Facettenreichtum macht den Beruf für mich attraktiv. Sind die Konzepte und Texte geschrieben, heißt es auch mal „Ade, Schreibtisch”. Anpacken ist die Devise: Ich mag es sehr den Ausstellungsaufbau zu begleiten, Kunstwerke aus- und einzupacken und Präsentationsformate zu testen. Den Rat des „Loslassens” behalte ich jedoch im Hinterkopf. Es gibt ja auch noch viele andere Berufe in der Kunst- und Museumswelt. Geduld und Flexibilität sind wohl von jedem gefordert auf dem Weg zum passenden Job.

Ausstellungskurator/in

 

• Entwirft Wechselausstellungsprojekte und leitet deren Realisierung unter der Verantwortung des Direktors/der Direktorin und in Zusammenarbeit mit den Kuratoren.
• Gegebenenfalls Beteiligung an Dauerausstellungen.
• Bearbeitet das wissenschaftliche Konzept und bewertet die Gestaltungsvorschläge für die Ausstellungen.
• Arbeitet mit dem Leiter/der Leiterin Museumspädagogik und Vermittlung
zusammen, um die Ausstellung dem Publikum zugänglich zu machen und
wirkungsvoll zu vermitteln.
• Trägt zur Herstellung von begleitenden Publikationen und zu Werbemaßnahmen für die zu verantwortenden Projekte in seinem/ihrem Verantwortungsbereich bei.

 

Ausbildung
Abgeschlossenes Hochschulstudium, Master, in einem sammlungsrelevanten Wissenschaftsbereich.

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Art Basel 2017: Totale Reizüberflutung im Kunstolymp https://nordkind.blog/erleben/art-basel-2017-totale-reizueberflutung-im-kunstolymp https://nordkind.blog/erleben/art-basel-2017-totale-reizueberflutung-im-kunstolymp#respond Thu, 29 Jun 2017 12:28:46 +0000 http://nordkind.blog/?p=3238 Kunst in allen Varianten, wohin das Auge reicht. Einen Kunstfan wie mich bringen bereits die reinen Fakten der Art Basel zum hyperventilieren: 291 Galerien aus 35 Ländern präsentieren auf 27.500 Quadratmetern über 4000 Künstlerinnen und Künstler. Die 48. Ausgabe der weltweit bedeutendsten Messe für moderne und zeitgenössische Kunst fand vom 13. bis 18. Juni statt […]

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Kunst in allen Varianten, wohin das Auge reicht. Einen Kunstfan wie mich bringen bereits die reinen Fakten der Art Basel zum hyperventilieren: 291 Galerien aus 35 Ländern präsentieren auf 27.500 Quadratmetern über 4000 Künstlerinnen und Künstler.

Die 48. Ausgabe der weltweit bedeutendsten Messe für moderne und zeitgenössische Kunst fand vom 13. bis 18. Juni statt und lockte in nur sechs Tagen um die 95.000 Besucher in die Stadt im Dreiländereck. Dieses Jahr war ich beim Zusammentreffen der Kunst-High-Society zum ersten Mal mit von der Partie. Und ich hatte das Glück, mit dem erlesenen Kreis der Kunstfreunde die Messe bereits zu den „private days” vor der Vernissage besuchen zu dürfen.

Die Art Basel in ihrer gesamten Erscheinung in einem so kurzen Text zu umreißen fällt schwer. Dennoch kommt mir ein Wort in den Sinn, um einen persönlichen Eindruck des Messespektakels wiederzugeben: Maßlos! Zunächst ließ allein die Dichte und Qualität der hier gezeigten Werke meinen Puls in die Höhe schnellen. Beim Durchkämmen des ästhetischen Labyrinths der Messestände in Halle 2 begegnete ich von Großmeistern der Moderne wie Braque, Miró oder Picasso bis hin zu zeitgenössische Trendsettern wie Neo Rauch, Wolfgang Tillmanns oder Anne Imhof – alles was Rang und Namen hat. Auch die Wiedersehensfreude war groß. So jubelte ich heimlich, wenn Werke eines Künstlers in Sicht kamen, welcher bereits in Bremerhaven zu sehen war. Und dieser Jubel war nicht selten. Paloma Varga Weisz, Stephan Balkenhol, Manfred Pernice oder auch Franz Erhard Walther sind keine Unbekannten im Norden.

Taumel im Kunstrausch

Beim Betreten der Halle 1 verfiel dann wohl so mancher in einen Kunstrausch. Im Unlimited Sektor der Art Basel präsentierten die Galerien auf 16.000 Quadratmeter insgesamt 76 teils spektakuläre Großinstallationen.

Galleria Continua, Hauser & Wirth, Subodh Gupta (Foto: Art Basel)

Gigantisch war die Arbeit „Cooking the World” mit einer 45-minütigen Koch- und Essperformance des indischen Künstlers Subodh Gupta. Im Inneren seiner Installation – von aus von der Decke hängenden Kochutensilien – erwartete die Besucher eine Art indisches Restaurant, in dem das Essen quasi vom Künstler vorbereitet und vom Betrachter konsumiert wird. Das Ritual sich an einem Tisch zu versammeln und ein Essen zu teilen, deutet für mich auf Inklusion und Akzeptanz innerhalb einer Gemeinschaft hin. Eine kleine Geste mit großer Nachwirkung in Zeiten, die geprägt sind von Vertreibung, Intoleranz und Entfremdung. Das Essen war zwar gratis, doch leider waren alle Plätze bereits ausgebucht und ich kam nicht in den Genuss, eines kostenlosen indischen Mahls inmitten von Kunst. Schade, bei Preisen von 6 Franken für einen Kaffee in der Schweiz.

Vom Restaurant führte mich mein Weg weiter in eine Schlecker-Filiale. Ja, ich bin immer noch auf der Art Basel. Doch während man bei Subodh Gupta Genüsse und Gemeinschaft erfährt, wird man in der Installation „Leck” des Künstlerkollektivs FORT mit leergeräumten, teils schmutzigen Regalreihen, kalten Neonröhren, einem nackten Zigarettenkäfig und einer alten Registrierkasse konfrontiert. Obwohl mir die Einrichtung der ehemaligen Drogeriekette Schlecker vertraut ist, weckt die kahle Ladeneinrichtung ein Unwohlsein in mir. Dieses Symbol des wirtschaftlichen Niedergangs wirkt so surreal in einer Umgebung, in der sich die Reichsten der Reichen mit Statussymbolen ausstatten.

Ein Kunstwerk brachte mich schließlich erst zum Stutzen und beim Blick auf den Titel zum Schmunzeln. Einsam in einem White Cube stand ein bunt geschmückter Weihnachtsbaum des Künstlers Philippe Parreno mit dem Titel „Fraught Times: For Eleven Months of the Year it’s an Artwork and in December it’s Christmas (July)”. Abhängig vom Raum, der Zeit und der Situation wird Parrenos Objekt als Kunst oder als dekorativer Weihnachtsbaum wahrgenommen.

Von der Kunst zur Sozialstudie

Ermüdet vom Kunstbetrachten schweift meine Aufmerksamkeit immer wieder zu den Menschen um mich herum. Warum sind sie hier? Wer von ihnen ist Galerist, Kunstexperte, Künstler, Sammler oder Laie? Einige von ihnen sind auffallend gut, teils exzentrisch gekleidet. Von chic bis lässig ist jeder Kleidungsstil vertreten. Das Unwissen um die Hintergründe und Motivation der anderen Messebesucher, lässt Platz für Fantasien. In meinem Kopfkino male ich mir Geschichten aus von aufstrebenden Kunststars, ehrgeizigen Galeristen und träumenden Kunststudenten.

Für den Otto Normalverbraucher ist Basel während der Messewoche ein Kunstwunderland. Für Händler, Galeristen und Sammler ist es ein Kunsthandelplatz. So manchen Besuchern werden die Preise vieler Kunstwerke maßlos erscheinen. Die Geiz-ist-geil-Mentalität gilt hier jedoch nicht. Wer sich mit einem Werk von der Art Basel ausstatten möchte, muss auch dementsprechend tief in die Tasche greifen. Insgesamt sind umgerechnet 4.5 Billionen US-Dollar an Kunstwerten vertreten. Ganz klar, die Art Basel ist kommerziell und mir wird wieder bewusst, wie einflussreich die ökonomische Seite der Kunst ist. So herrscht auch auf dem Kunstolymp eine strenge Hierarchie. Nicht jeder kann einfach so mitmischen: Eine Zulassungsjury entscheidet, welche Galerien auf der Messe ausstellen dürfen. Zudem spiegelt die Platzierung in der Halle die Relevanz der Galerie am Markt wieder.

Basel ist mir als Museums-Junkie auf Anhieb sympathisch. 40 Museen auf gerade mal 37 Quadratkilometern. Und als wäre das nicht schon genug, verwandelt sich die Stadt während der Messewoche in ein riesiges Kunstfestival. Museen veranstalten spezielle Events, zeigen spektakuläre Ausstellungen und Satellitenmessen wie Liste, Scope oder Volta geben der jungen Galerieszene eine Plattform. Künstlerische Interventionen zwischen der Wettstein- und der Mittleren Brücke erobern den öffentlichen Raum der Altstadt.

Auszeit im Kühlen Nass

Zur Abkühlung von dem ganzen Kunstgewirbel ist ein Sprung in den Rhein genau das Richtige. Beim Museum Tinguely wage ich meinen ersten Badeversuch. Dank dem „Wickelfisch”, einem bunten wasserdichten Beutel, lassen sich Kleider und Schuhe trocken mittransportieren. Fast 1,5 Kilometer lasse ich mich von der Strömung des Flusses tragen, bevor ich den bunten Strom an Menschen und Wickelfischen verlasse und wieder erfrischt ans Ufer steige.

VENI, VEDI, AMAVI – Ich kam, ich sah, ich liebte! Zweifellos habe ich viele Attraktionen aufgrund mangelnder Zeit und Ausdauer verpasst. Doch das besondere Flair der Messe und die einzigartige Atmosphäre der Stadt haben mich mitgerissen. Die Art Basel im Sommer 2018 steht schon jetzt fest in meinem Kalender.

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