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Sind drei eine zu viel? Omas Weisheit von der Freundschaft

Meine Oma hat mir als ich klein war häufig erzählt, dass man nur eine beste Freundin haben kann. Weil bei drei immer eine zu viel sei. Und Freundschaft nicht immer einfach ist. Daraufhin habe ich jedes Mal nur stur den Kopf geschüttelt, ich hatte nämlich zwei beste Freundinnen. Heute ist meine Oma zwar nicht mehr da, aber an ihre Worte erinnere ich mich gut und erst letztens ist mir bewusst geworden, wie recht sie hatte.

Wir können uns gar nicht streiten oder unsere Freundschaft beenden. Wir wissen viel zu viel voneinander!”, so scherzte ich noch vor nicht all zu langer Zeit mit meiner besten Freundin. Heute gehen wir getrennte Wege. Die Aussage wirkte damals wie ein harmloser Scherz oder wie ein typischer lustiger Facebookspruch. Trotzdem befindet sich hinter der Aussage mehr, als mir wahrscheinlich lieb ist.

In einer Freundschaft rede ich über meine Gefühle, meinen Schwarm und lästere auch gerne mal was das Zeug hält. Brechen Freundschaften jedoch auseinander – und das nicht im Guten – drohen alle großen und kleinen Geheimnisse an die Öffentlichkeit zu geraten.

Ohne mit meiner Freundin je drüber gesprochen zu haben, erwähnte nie jemand von uns alte Geheimnisse gegenüber anderen Leuten. Auch jetzt nicht. Es hat etwas von einem geheimen Deal. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als ihr blind zu vertrauen.

Es erfordert viel Mut, sich seinen Freunden zu stellen. J.K. Rowling

In einer Freundschaft gibt es Höhen und Tiefen, die, wie ich finde, aber auch dazugehören. Denn in schlechteren Zeiten und vor allem in der Zeit danach, schätzt man erst wirklich, was man an einer innigen Freundschaft hatte oder eben was nicht.

Wie viel gibst du preis?

Freunde sind wichtig. Denn wenn einem etwas auf der Seele liegt, belastet das den ganzen Alltag. Nur wenigen gelingt es, sich in solchen Stresssituationen auf andere Dinge zu fokussieren. Anderen hingegen gelingt es, eine Mauer um sich bauen, keiner darf durch sie hindurchsehen. Zum eigenen Schaden. Denn es  liegt in unserer Natur, dass wir uns austauschen wollen. Ich finde, man sollte sich Menschen anvertrauen, Probleme und Gedanken von der Seele reden, sich aber bewusst sein, wie viel man von sich erzählt. Man muss die richtige Balance finden und das ist gar nicht so leicht.

GEben und Nehmen

Freundschaft bedeutet aber ein ganz weites Stück auch, Opfer zu bringen. Sie funktioniert wie jede Art von Beziehung nicht einseitig. Geben und Nehmen müssen ausgeglichen sein. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich mich bei Problemen mit meiner Freundin immer ausgetauscht habe und wir gemeinsam auf eine Lösung gekommen sind. Freundschaft lässt zu, nach Auswegen für Probleme zu suchen.

Oma hatte recht

Im Hinterkopf bleibt mir bis heute meine Oma, denn sie hatte mit allem Recht. Meine zwei damaligen Freundinnen, sind jetzt beste Freundinnen – ich bin raus. Freundschaft ist nicht immer einfach. Man verliert Freunde, das Leben geht weiter und man wächst daran. Man darf nur nie sich selbst verlieren.

Freundschaft ist ein großes Thema und jeder hat eine andere Sicht darauf. Ich habe euch von meiner erzählt – wie ist eure Meinung?

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