Plattdeutsches Wörterbuch: Rammdösig

Foto: Adobe Stock, Montage: Charlene Schnibbe

Manchmal stellst du dich wirklich ein bisschen rammdösig an.“ Den Satz habe ich als Kind öfter von meiner Mutter gehört, wenn es um Mathe-Hausaufgaben ging. Ich fand Mathe immer langweilig. Es hat mir keinen Spaß gemacht und besonders gut war ich darin auch nie. Und als mir meine Mutter früher bei meinen Hausaufgaben helfen wollte, habe ich immer auf Durchzug gestellt. Nicht so nett – ich habe mich allerdings immer sehr gefreut, wenn sie das Wort „rammdösig“ benutzt hat, weil es für mich klingt, als würde man ein erschöpftes Schaf beschreiben und dann ist es wiederum ganz niedlich.

Betäubt oder Dusselig

Im Prinzip kann man das Wort „rammdösig“ aber auf zwei verschiedene Arten benutzen. Entweder man meint damit, dass jemand nicht ganz bei der Sache ist und keinen klaren Gedanken fassen kann. Oder man will sagen, dass sich jemand ein bisschen dumm anstellt. Ich benutze das Wort auf beide Arten ganz gerne. Mich machen zum Beispiel zu warmes Wetter, zu langes Gerede und endlos lange Zugfahrten rammdösig – und in Mathe stelle ich mich oft rammdösig an.

Plattdeutsch (auch: Niederdeutsch, oder in der Eigensprache: Plattdüütsch) ist eine eigenständige Sprache mit vielen Dialekten, die vor allem im nördlichen Deutschland gesprochen wird. Gebräuchlich ist das Plattdeutsche aber auch in den angrenzenden Regionen, sowie im Osten der Niederlande. Ein Einheits- oder Standard-Platt gibt es daher nicht.