Plattdeutsches Wörterbuch: Puschen

Foto: Adobe Stock, Montage: Lena Gausmann

Welche Frau kennt das Problem nicht? Ständig sind die Füße kalt. Da hilft selbst das warme Wetter wie in den vergangenen Tagen manchmal nicht. Doch während im Rest von Deutschland zu Hausschuhen oder Pantoffeln gegriffen wird, sind es bei uns im Norden „Puschen“. Ein Wort, das in meinen Ohren schon nach warm und kuschelig klingt, und immer wieder für Diskussionsstoff sorgt.

Denn so ungern ich es sage: „Puschen“ ist nicht allein ein norddeutscher Begriff, sondern ist zum Beispiel auch in Ostwestfalen geläufig. Dafür spricht auch die Herkunft von dem deutschen Wort „Babuschen“ und dem französischen „Babouche“.  Trotzdem gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen den norddeutschen und den westfälischen „Puschen“: Denn während wir im Norden unsere „Puuuuuschen“ anziehen, sind es im Süden Niedersachsens und im Norden Nordrhein-Westfalens eher die „Puschen“ mit einem kurzen „u“.

Genau das sorgt bei meinen Besuchen in Ostwestfalen immer wieder für Diskussionen über die richtige Aussprache. Lang? Kurz? Oder wie jetzt? Wenn Ihr mich fragt, ist es ganz einfach: Hier oben gehört das „u“ lang.

In die puschen kommen

Wer in Norddeutschland übrigens träge ist und es nicht schafft, sich aufzuraffen, der kommt nicht in die Puschen. „Komm in die Puschen“, habe ich als Kind und richtiger Morgenmuffel so einige Male von meiner Mutter zu hören bekommen und bedeutet so viel wie „Los, beeil dich“. Eine weitere norddeutsche Redensart mit fast der gleichen Bedeutung ist übrigens „Komm in die Pötte“.

Plattdeutsch (auch: Niederdeutsch, oder in der Eigensprache: Plattdüütsch) ist eine eigenständige Sprache mit vielen Dialekten, die vor allem im nördlichen Deutschland gesprochen wird. Gebräuchlich ist das Plattdeutsche aber auch in den angrenzenden Regionen, sowie im Osten der Niederlande. Ein Einheits- oder Standard-Platt gibt es daher nicht.

 

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