Plattdeutsches Wörterbuch: Lütter

Foto: Kevin Gent/Unsplash, Montage: Lena Gausmann

Deern, Butscher oder eben Lütte und Lütter – im Plattdeutschen gibt es viele Ausdrücke für kleine Kinder. Wer in Norddeutschland nicht Junge oder Mädchen sagen möchte, hat da das ein oder andere plattdeutsche Wort zur Alternative. Und süß klingen die Ausdrücke ja auch irgendwie.

Bei Mädchen heißt es Lütte, bei Jungen ist es Lütter und bei einer ganzen Schar Kinder sind es halt die Lütten. Wer in Norddeutschland einen Babysitter sucht, fragt deswegen, wer sich um die Lütten kümmert. Oder ich frage meine beste Freundin „Wie geht es den Lütten denn?“, wenn ich wissen möchte, wie es ihren kleinen Neffen geht. Der Ausdruck ist außerdem ein beliebtes Kosewort. Wenn eine norddeutsche Oma nach den Lütten fragt, meint sie damit ihre kleinen Schätze – die Enkelkinder.

Lütt un Lütt

Lütte, Lütter oder die Lütten kommt vom plattdeutschen Adjektiv „lütt“, das schlicht und einfach „klein“ bedeutet und häufig benutzt wird. Es ist aber auch in einigen Ausdrücken und Redensarten zu finden, die beim Kneipenbesuch in Norddeutschland praktisch sind: Da gönnt man sich nämlich einen Lütten (trinkt einen Schnaps) oder bestellt „Lütt un Lütt“ (Bier und Köm (Aquavit)). Bleibt nur die Frage, ob es dann auch schmeckt.

So klingt Es

Plattdeutsch (auch: Niederdeutsch, oder in der Eigensprache: Plattdüütsch) ist eine eigenständige Sprache mit vielen Dialekten, die vor allem im nördlichen Deutschland gesprochen wird. Gebräuchlich ist das Plattdeutsche aber auch in den angrenzenden Regionen, sowie im Osten der Niederlande. Ein Einheits- oder Standard-Platt gibt es daher nicht.

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