Foto: Laura

Lieblingsort: Die Weserfähre

Der Wind weht mir um die Ohren. Möwen fliegen umher, ein paar lassen sich auf den seichten Wellen treiben. Die Sonne glitzert auf dem Wasser. Vor mir liegt Bremerhaven, hinter mir Nordenham: Ich stehe auf der Weserfähre und atme noch einmal tief durch und genieße den Moment, bevor gleich der Berufsalltag beginnt.

Manche Menschen fahren mit dem Auto zur Arbeit, andere mit dem Rad, mit dem Zug oder mit der S-Bahn. Hier im Norden muss man manchmal Gewässer überqueren, um zur Arbeit zu gelangen – zum Beispiel mit der Weserfähre. Sie pendelt jeden Tag zwischen dem Nordenhamer Ortsteil Blexen und Bremerhaven und bringt so zahlreiche Menschen auf die andere Weserseite.

Wenn ich in Bremerhaven arbeite, fahre ich meistens mit dem Auto durch den Wesertunnel, weil es einfach am schnellsten geht. Aber hin und wieder nehme ich mir die Zeit und fahre mit dem Fahrrad und der Fähre. Das sollte ich eigentlich viel öfter tun, denke ich dann immer.

Mit der Fähre aufgewachsen

Mit der Weserfähre bin ich quasi aufgewachsen. Schon als Kind habe ich es geliebt, mit der Fähre nach Bremerhaven zu fahren. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Noch immer genieße ich es, mir für eine gute Viertelstunde – solange dauert die Überfahrt etwa – den Wind um die Nase wehen zu lassen und das Geschehen auf und am Wasser zu beobachten. Dabei kann ich einfach abschalten.

Und je nachdem, um welche Tageszeit man fährt, ist es immer ganz unterschiedlich. Mit ein bisschen Glück kann man abends sogar den Sonnenuntergang von der Fähre aus beobachten. Die Überfahrt mit der Weserfähre ist für mich immer wie ein kurzer Moment Urlaub. Deshalb ist sie einer meiner Lieblingsorte in meiner Heimat.