Die beiden Betreiberinnen des Glückswinkels in Bremerhaven, Die Geschäftsinhaberinnen Annemarie Bink (links) und Fiona Brinker. Foto: Hartmann

DIESER LADEN KOMMT OHNE PLASTIK AUS (MIT PODCAST)

Nachhaltigkeit als oberstes Gebot: Seit einem Jahr gibt es den Glückswinkel in der „Alten Bürger“ in Bremerhaven. Nun erweitern die Besitzerinnen Annemarie Bink (30) und Fiona Brinker (21) ihr Angebot: Ab sofort gibt es neben nachhaltiger Kosmetik und fair gehandelten Kindersachen unverpackte Lebensmittel.

GEBRAUCHTE VORRATSGLÄSER SIND KOSTENLOS

Das Prinzip ist einfach. Mit Einmach-Glas, Dose oder Beuteln gehts zum Glückswinkel. Abfüllen, bezahlen, fertig. Entsprechende Behälter gibt es auch im Laden zu kaufen. Gebrauchte Vorratsgläser sind kostenlos und können gespült im Laden abgegeben werden. „Klar, dafür könnten wir auch Geld nehmen. Aber Nachhaltigkeit ist für uns entscheidender als der Umsatz“, sagt Fiona.

Lebensmittel in herkömmlichen Supermärkten einzukaufen, ohne Plastikmüll zu produzieren, ist fast unmöglich. Meist sind Bulgur, Nudeln und Gummibärchen in Verpackungen eingeschweißt. „Oft entsprechen die Mengen auch nicht den Anforderungen der Kunden und sie produzieren Plastikmüll, weil sie keine Alternative haben“, sagt Fiona. Obst und Gemüse zu verkaufen planen sie nicht. „Das bekommen die Leute unverpackt auf dem Wochenmarkt.“

CROWDFUNDING ERFOLGREICH

Um ihr Angebot auf lose Lebensmittel auszuweiten, haben die Unternehmerinnen eine Crowdfunding-Kampagne über die Online-Plattform „startnext“ ins Leben gerufen. 7740 Euro kamen von 130 Unterstützern zusammen, die sie in die Abfüll-Behälter aus Glas und das nötige Ladenequipment investiert haben. Durch die Gruppenfinanzierung mussten sie weder Schulden machen noch müssen sie nun Schulden begleichen. In einer Wunschliste dürfen Kunden eintragen, welche Lebensmittel sie sich wünschen. Die Inhaberinnen wollen das Angebot Schritt für Schritt erweitern. Spül- und Waschmittel fehlen aktuell noch, sind aber schon in Planung. „Wir wollen, dass unsere Kunden ihre Vorschläge einbringen“, sagen sie.

MEHR NACHHALTIGKEIT IN BREMERHAVEN

Annemarie ist Optikerin und seit der Geburt ihres ersten Kindes als Tragetuchberaterin selbstständig. Fiona hat sich nach ihrem Abitur mit dem Restaurant Findus selbstständig gemacht. „Als wir beschlossen, den Glückswinkel zu eröffnen, kannten wir uns noch gar nicht so gut“, erinnert sich Annemarie. Doch sie teilten eine Idee: Mehr Nachhaltigkeit nach Bremerhaven bringen. „Alles, was wir hier nicht gefunden haben und im Internet bestellten, wollten wir hier im Laden vereinen“, sagt Fiona.

 

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Über Lisa Klein

Aufgewachsen ist Lisa am Rand der Allgäuer Alpen. Lieber in der Welt unterwegs als zuhause. Flucht nach Kanada, Hessen, England und in die Niederlande. Nach fast zehn Jahren Odyssee im Norden Deutschlands gestrandet.

Die beiden Betreiberinnen des Glückswinkels in Bremerhaven, Die Geschäftsinhaberinnen Annemarie Bink (links) und Fiona Brinker. Foto: Hartmann

Dieser Laden kommt ohne Plastik aus (mit Podcast)

Nachhaltigkeit als oberstes Gebot: Seit einem Jahr gibt es den Glückswinkel in der „Alten Bürger“ in Bremerhaven. Nun erweitern die Besitzerinnen Annemarie Bink (30) und Fiona Brinker (21) ihr Angebot: Ab sofort gibt es neben nachhaltiger Kosmetik und fair gehandelten Kindersachen unverpackte Lebensmittel.

Gebrauchte Vorratsgläser sind kostenlos

Das Prinzip ist einfach. Mit Einmach-Glas, Dose oder Beuteln gehts zum Glückswinkel. Abfüllen, bezahlen, fertig. Entsprechende Behälter gibt es auch im Laden zu kaufen. Gebrauchte Vorratsgläser sind kostenlos und können gespült im Laden abgegeben werden. „Klar, dafür könnten wir auch Geld nehmen. Aber Nachhaltigkeit ist für uns entscheidender als der Umsatz“, sagt Fiona.

Lebensmittel in herkömmlichen Supermärkten einzukaufen, ohne Plastikmüll zu produzieren, ist fast unmöglich. Meist sind Bulgur, Nudeln und Gummibärchen in Verpackungen eingeschweißt. „Oft entsprechen die Mengen auch nicht den Anforderungen der Kunden und sie produzieren Plastikmüll, weil sie keine Alternative haben“, sagt Fiona. Obst und Gemüse zu verkaufen planen sie nicht. „Das bekommen die Leute unverpackt auf dem Wochenmarkt.“

Crowdfunding erfolgreich

Um ihr Angebot auf lose Lebensmittel auszuweiten, haben die Unternehmerinnen eine Crowdfunding-Kampagne über die Online-Plattform „startnext“ ins Leben gerufen. 7740 Euro kamen von 130 Unterstützern zusammen, die sie in die Abfüll-Behälter aus Glas und das nötige Ladenequipment investiert haben. Durch die Gruppenfinanzierung mussten sie weder Schulden machen noch müssen sie nun Schulden begleichen. In einer Wunschliste dürfen Kunden eintragen, welche Lebensmittel sie sich wünschen. Die Inhaberinnen wollen das Angebot Schritt für Schritt erweitern. Spül- und Waschmittel fehlen aktuell noch, sind aber schon in Planung. „Wir wollen, dass unsere Kunden ihre Vorschläge einbringen“, sagen sie.

Mehr Nachhaltigkeit in Bremerhaven

Annemarie ist Optikerin und seit der Geburt ihres ersten Kindes als Tragetuchberaterin selbstständig. Fiona hat sich nach ihrem Abitur mit dem Restaurant Findus selbstständig gemacht. „Als wir beschlossen, den Glückswinkel zu eröffnen, kannten wir uns noch gar nicht so gut“, erinnert sich Annemarie. Doch sie teilten eine Idee: Mehr Nachhaltigkeit nach Bremerhaven bringen. „Alles, was wir hier nicht gefunden haben und im Internet bestellten, wollten wir hier im Laden vereinen“, sagt Fiona.