Foto: Talitha

Auf der Suche nach dem magischen Sonnenuntergang

In diesem Sommer war ich so viel unterwegs wie noch nie. Ich habe viel erlebt, neue Orte gesehen und mehr Erfahrungen gesammelt, als ich mir je hätte träumen lassen. Meine Homebase aber ist und bleibt Bremerhaven. Hier wohne ich, hier arbeite ich, hier fällt mir regelmäßig die Decke auf den Kopf, hier fühle ich mich bisweilen eingeengt.

In diesen Momenten hilft es mir, abends eine menschenleere Stelle am Deich aufzusuchen, mir den Wind um die Nase wehen zu lassen und die Sonne zu bewundern. Auch dieses Mal ist es wieder soweit: Ich schnappe meine Schlüssel, packe einen Freund, seine Drohne und meine Kamera ein und fahre los.

Auf dem Weg sehen wir schon, wie sich die Sonne langsam dem Horizont nähert. Doch als wir ankommen, erwartet mich der Deich wie immer: Die Sonne ist hinter den Wolken verschwunden, wir haben Ebbe und einen magischen Sonnenuntergang gibt es wieder nicht. Dafür aber eindrucksvolle Wolkenformationen, die vom Wind über den Himmel gezogen werden.

Während die Drohne durch die Luft fliegt, habe ich Zeit, meinen Lieblingsplatz einmal genauer zu beobachten. In welchen Farben das Gras schillert, wenn der Wind hindurchstreicht. Wie Algen über die Steine wachsen. Und ich lausche den Gänsen, die der untergehenden Sonne entgegenfliegen.

Wir sehen zwar keinen magischen Sonnenuntergang – es ist nass, stürmisch und dunkel – aber wir haben Luft zum Atmen. Während wir still nebeneinander am Deich stehen, schwöre ich mir eines: Ich werde so oft wiederkommen, bis ich einen Sonnenuntergang ohne Wolken erlebe. Wir verbringen zu wenig Zeit am Deich. Es wird Zeit, das zu ändern!

Damit beginnt meine Suche nach dem perfekten Sonnenuntergang und nach positiver Energie.