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Weihnachten: Das Fest der (Selbst)liebe

Weihnachtszeit: Besinnlichkeit, Familie, Liebe und Zufriedenheit. Das ist es doch, was man sich unter diesem großen Begriff vorstellt. Leider ist es aber so, dass die Vorstellung nicht immer, oder sogar recht selten mit der Realität einhergeht. Bei mir persönlich ist es jedes Jahr ähnlich: Von meiner kindlichen Erinnerung angetrieben, habe ich viel zu hohe Erwartungen an den Dezember. Ich möchte etliche Weihnachtsfilme schauen, Plätzchen backen, mehrmals auf den Weihnachtsmarkt gehen, viel Zeit mit meinen Liebsten verbringen, endlich frühzeitig Deko aufstelle, Geschenke besorgen und und und…. Doch kurz vor Weihnachten stelle ich dann erschrocken fest, dass die Adventszeit an mir vorbeigerauscht ist und ich verfluche mich und mein chaotisches Zeitmanagement.

Doch geht es in der Weihnachtszeit nicht um etwas ganz anderes? Es ist das Fest der Liebe, sagt man doch so schön… Aber Liebe fängt bei Selbstliebe an. Beginnen wir doch also genau da. Das tun, was uns selbst gut tut, weil wir es verdammt nochmal verdient haben. Passend zu diesem Thema habe ich für den Kanal Vloggen auf Deutsch ein Video gedreht, in dem ich einiges visualisiere, was wir häufiger in unseren Alltag integrieren sollten. Ich möchte diese Punkte nun aber auch hier einmal ansprechen:

  • Tanzen: Bis vor kurzem habe ich Tanzen immer mit Feiern gehen verbunden, aber es kann so viel mehr sein. Einfach mal den Frust rauslassen, die Anlage ganz laut drehen und wie verrückt tanzen und mitsingen.
  • Innehalten: Egal wo man gerade ist, einfach mal innehalten und tief durchatmen. Das klärt oft die Sicht und bringt einen neuen Fokus. Wer Interesse hat, kann auch mal Atemübungen ausprobieren.
  • Bewegung: Jeder sagt es, viele ignorieren es. Unser Körper braucht Bewegung, egal ob es nur ein Spaziergang oder – mein persönlicher Favorit– Yoga ist. Es ist die perfekte Möglichkeit, um überschüssige Energie loszuwerden, oder aber zu sich selbst zu kommen.
  • Meditation: Der Begriff ist für Viele abschreckend, aber einmal drauf eingelassen, und man wird tatsächlich etwas wiederbekommen, was für den geringen Aufwand, einfach atemberaubend sein kann.
  • Noch so kleine Momente mit den Liebsten: Hier und da einmal die Prioritäten abwägen und etwas für ein wohltuendes Gespräch schweifen lassen, ist nicht nur notwendig, sondern einfacher in den Alltag zu integrieren, als wir zu wissen glauben.
  • Leckeres Essen: Wir vergessen häufig, wie wichtig Essen und die Qualität davon sein kann. Genieße deine Mahlzeit doch mal ohne Ablenkung, schmecke und rieche sie und wertschätze die Energie und Kraft, die sie dir geben kann.

Manchmal tut ein Tee einfach nur gut. (Foto: Carolyn V/Unsplash)

  • Ganz viel Tee (oder ein anderes Getränk): Der erste Hinweis auf Dehydrierung ist nicht Durst, sondern Müdigkeit. Das und Vitamin-D-Mangel kann gerade im Winter ein ausschlaggebender Faktor für dein Wohlbefinden sein.
  • Motivation: Gerade daran mangelt es den Meisten, sobald die dunkle Jahreszeit näher rückt. Aber bist du am nächsten Tag weniger müde, wenn du nach der Arbeit nur kaputt auf das Sofa fällst? Ich weiß, wie verlockend es sein kann, aber manchmal müssen wir einfach raus: Frische Luft atmen, Menschen treffen, mit sich selbst allein sein, die Natur genießen… Wenn man die Zähne zusammenbeißt und sich immer wieder überwindet, wird es nach und nach zur Routine und spätestens dann kommt die Motivation von ganz allein.

Okay, zugegeben, eine gescheiterte zu große Weihnachts-To-Do-Liste voller hoher Erwartungen mit einer anderen To-Do-Liste auszutauschen, mag etwas widersprüchlich klingen. Was ich mit diesem Beitrag aber aussagen möchte ist, nicht nur im Moment zu leben, sondern den Moment so zu nehmen, wie er ist. Du bist da, wo du gerade sein sollst. Du bist genug. Und du bist, gerade mit deinen ganzen Macken, zum Beispiel dem missglückten Zeitmanagement, wunderschön, genau so wie du bist. Ganz schön kitschig, was? Ja. Aber, falls diese Dinge länger keiner zu dir gesagt hat, und vor allem, falls du selbst diese Dinge lange nicht zu dir gesagt hast, wurde es langsam mal Zeit.