Maybe it’s not about happy ending. Maybe it’s about the story.

Ende gut, alles gut? Wann sind wir so langweilig geworden? Das habe ich mich letztes Wochenende gefragt, als ich die Zugfahrt meines Lebens erlebt habe. Am Bremer Hauptbahnhof schreibe ich noch einem Freund: “Schlimmste Zugfahrt seit Langem. Lauter stinkende, trinkende Werder-Fans” – und diese Hitze. In diesem Moment ahnte ich nicht, dass es noch schlimmer kommen würde.

Höhe Buchholz zieht dann der Himmel plötzlich zu, Regen setzt ein. “Na toll”, denke ich. “Wieder super Wetter in Hamburg.” Kurz vor Harburg dann der Schock: Ein unglaublich lauter Knall – und ein Blitz hell wie das Himmelstor. Eine Sekunde später die Vollbremsung. Panik macht sich im Wagon breit. Nervöses Gerede. Die Menschen sollen einfach ihre Klappe halten. Herzrasen. Ich sinke immer tiefer in meinen Sitz. Kurzer Blickaustausch mit meinem Gegenüber – noch ein verunsicherter Alleinreisender. “Eigentlich alles gut”, rede ich mir ein. Trotzdem dauert es einen Moment, um zu realisieren, was da gerade passiert ist.

Blitzeinschlag in unsere Lok

Während wir noch auf den Gleisen stehen, habe ich wirre Gedanken: Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber das Leben kann unglaublich schnell vorbei sein. Das hat mir dieser Zwischenfall (Zugdurchsage: “Ein Blitzeinschlag in unsere Lok”) noch einmal vor Augen geführt. Was bringt es uns da, auf ein Happy End aus zu sein? Wenn wir gar nicht wissen, wann dieses Ende sein wird? Wir sollten es vielmehr genießen, im Moment zu leben und eine gute, interessante, erfüllende Geschichte zu schreiben, bevor wir unser Buch am Ende hoffentlich mit einem Lächeln vollenden.

2 Comments

  1. Sebastian

    Blitzeinschlag in eine Lok? Das habe ich auch noch nicht gehört… Dafür genug andere haarige Situationen an Land wie auch dem Wasser erlebt. Deshalb lebe ich auch jetzt auf meinem Boot. Ich will das erleben bevor was dazwischen kommt (muss ja nicht der Tod sein…).
    Viele Grüße & weiter so 🙂
    Sebastian

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