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Einfach mal Hallo sagen, einfach mal wählen gehen

Seine harte Reise in eine bessere Zukunft trat Nour Ghrab aus der Not heraus an. Nun lebt der Syrer seit zwei Jahren in Bremerhaven und sieht endlich hoffnungsvoll dem Kommenden entgegen. Der beschwerliche Weg in ein besseres Leben brachte ihn über München in die Seestadt und schließlich in den Fahrstuhl, welcher zwei Menschen aus verschiedenen Welten, mit unterschiedlichen Religionen, zusammenführte.

Der besuchte Deutschkurs half Nour bei der Integration nur wenig, auch seine Angst auf neue, fremde Menschen zuzugehen, war groß. Doch ein „Hallo” öffnete neue Türen und war der Beginn einer besonderen Freundschaft, die unsicheren Leidensgenossen neue Hoffnung gibt und das eigene Verhalten überdenken lässt: Einfach mal machen, einfach mal „Hallo” sagen, einfach mal Mensch sein.

#einflüchtlingvomplanetenmars

Seit 2015 lebt Nour nun in Deutschland und hat in Julius einen neuen besten Freund gefunden. Auch Julius Freundeskreis hat er so gut wie mit übernommen. Die beiden sind seither unzertrennlich. Nour selbst sagt:

„Auf dem Planeten Erde gibt es ein Land namens Syrien. Syrien besteht aus 14 Städten mit 22 Millionen Einwohnern, die alle trotz der Vielfalt der Religionen und des Multikulturalismus friedlich miteinander leben. Was ich erzählen möchte, hat erstmal nichts mit Politik zu tun. Ich möchte nur so viele Menschen wie möglich erreichen und zeigen, dass auch wir einfach nur ‚Menschen’ sind. Wegen des Krieges haben wir alles verloren und viele schlimme Sachen erlebt. Aber trotzdem möchten wir weiter in Ruhe leben.”

Wichtigste Tugend: Menschlichkeit

„Wir wollen nichts nehmen, was nicht für uns ist und wir wollen das Land nicht überrennen, aber die harten Bedingungen zwangen uns zu euch zukommen. Wir wollen nicht durch die Medien als ‚Terroristen’ verurteilt werden. Wir wollen nicht, dass sich die Menschen unsicher in ihrem Land fühlen. Niemand möchte den Terrorismus in seinem eigenen Land empfangen, um seinem Volk Schaden zuzufügen. Wir mussten nach Deutschland kommen, wir haben dem Tod mehrmals ins Gesicht geblickt, mehrmals litten wir unter schweren Bedingungen, wir mussten laufen, schwimmen und sind mit sehr viel Glück mit dem Schlauchboot angekommen. Am Ende möchte ich, dass ihr uns eine Chance gebt, um uns selbst vorstellen zu können, weil wir nicht von dem Planeten Mars sind. Wir sind alle Menschen – Menschlichkeit ist das wichtigste auf diesem Planeten.”

 

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