Wind, Meer und Weite gibts nur draußen.

Foto: Dörthe Schmidt

Packt eure Freunde ein: 3 Wochenendtrips im Norden

Whatsapp ist nett. Aber bleibende Erinnerungen entstehen  nur, wenn man zusammen etwas erlebt. Ich glaube, Freundschaften brauchen sogar gemeinsame Abenteuer. Deshalb hab ich hier 3 norddeutsche Outdoortrips für Qualitytime mit euren Besten – Low-Budget versteht sich. (Und für die einsamen Wölfe unter euch, ganz ehrlich: Die Tipps eignen sich auch für eine Auszeit ganz allein.)

1. Zelten Helgoland

Warum Helgoland? Weil: Badestrand, Robben und ganz viel Meer. Plus: Das Inselfeeling ist unschlagbar. Man hat das Gefühl, ganz weit weg von allem zu sein.

So kommt ihr hin: Die Fähre von der Reederei Cassen Eils fährt von Mai bis September ab Bremerhaven. Ab Cuxhaven fährt sie rund ums Jahr. Eine Karte kostet  Hin- und Zurück 49 Euro. Hier gehts zur Reederei.

Nehmt die Fähre am Freitagmorgen und schippert nach Helgoland (Achtung, es könnte starken Seegang geben, also schluckt im Zweifel im Vorhinein eine Tablette.) Das Schiff legt nicht direkt an der Insel an, deshalb bringen euch kleine Boote an Land.

Die Crew-Mitglieder helfen euch in die Boote und fragen vorher, ob ihr nach Helgoland oder auf die Düne wollt – das ist eine kleine Insel, die gefühlt fast nur aus Strand besteht. Und dort befindet sich auch der Zeltplatz. (Zelten ist nichts für dich? Auf der Düne gibt’s auch hübsche kleine Ferienwohnungen und auf Helgoland gibt’s Zimmer.)

Robben beobachten und baden

Tag 1: Den ersten Tag könnt ihr euch auf der Düne einrichten, spazieren gehen, Robben beobachten und abends ein Bierchen am Strand trinken – und denkt daran, im kleinen Supermarkt, Brötchen für den Morgen vorzubestellen.

Tag 2: Am Samstag könnt ihr euch gemütlich die Insel Helgoland ansehen und dort etwas Essen. Veggie-Empfehlung: Die Bunte Kuh. Dort gibt’s vegan und vor allem ist es lecker. Kleine Boote, die zwischen Düne und Helgoland fahren, bringen euch Hin- und Zurück.

Tag 3: Spätestens den Sonntag solltet ihr dazu nutzen, um euch mit Croissant und Kaffee an den Strand zu setzen.

 

2. Fahrradtour an der ELbe

Dieser Trip bietet Entspannung und Norddeutschland-Feeling pur. Noch nie hab ich so viele Schafe gesehen, wie auf dem Radweg an der Elbe. Man radelt direkt durch ihre Weiden hindurch. Und die Tiere sind tiefenentspannt, ich verspreche euch, das färbt ab.

Die Tour beginnt, wo ihr wollt. Ich empfehle jedoch Cuxhaven, weil ihr da gut mit dem Zug hin kommt. Der Radweg ist in der Stadt gut ausgeschildert – und schwer ist es nicht, denn ihr müsst einfach immer das Wasser links von euch lassen.

Tag 1: Ihr startet in Cuxhaven Richtung Otterndorf, euer Ziel ist Wischhafen. Diese Strecke ist etwa 50 Kilometer lang, das heißt ihr seid bei gemütlichem Tempo und mit Pausen nach vier/fünf Stunden da.  Sucht euch in Wischhafen einen Campingplatz (oder ein Zimmer), es gibt mehrere. Ich hab auf dem Campingplatz am Leuchtturm gezeltet – das war sehr nett mit Zeltplatz direkt an einem kleinen Teich.

Tag 2: Heute geht’s erst mal aufs Schiff. Ihr radelt zum Fähranleger Wischhafen und überquert die Elbe (3,50 Euro pro Person mit Rad). In Glücksstadt habt ihr dann die Wahl: Wollt ihr nach Hamburg? Oder ans offene Meer?

Normalerweise würde ich euch sofort das offene Meer empfehlen, weil ich den Radweg schon selbst gefahren bin und er traumhaft schön ist: Norddeutschland pur – man fährt meistens vor dem Deich direkt an der Elbe an den Schafen vorbei. Und unterwegs gibt es den ein oder anderen kleinen Sandabschnitt, um Pause zu machen und die Füße ins Wasser zu halten.

Das große Aber: Die Fähre Brunsbüttel-Cuxhaven verkehrt nicht mehr. Ihr kommt also nicht so leicht wieder auf die andere Seite der Elbe. Je nachdem, wo ihr nach dem Wochendtrip hin wollt, fahren in Brunsbüttel aber natürlich auch Züge, zum Beispiel nach Hamburg.

Egal, für welche Strecke ihr euch entscheidet, ihr könnt euch quasi  nicht verfahren, denn ihr orientiert euch einfach an der Elbe. Und unterwegs bekommt ihr eine große Portion enspannte Schafe, Deich und Schiffe.

3. Kurztrip nach Neuwerk

Bei Ebbe wird die Insel Neuwerk quasi zu Festland. Man kann von Cuxhaven einfach rüber spazieren. Und das Watt nimmt euch so wie ihr seid: Barfuß, mit der Pferdekutsche – oder bei Hochwasser mit der Fähre.

Foto: Dörthe Schmidt

Zu Fuß: Die Wattwanderung nach Neuwerk beginnt in Cuxhaven entweder am Duhner Strand (12 Kilometer, etwa 3,5 Stunden)  oder in Sahlenburg (10 Kilometer, etwa 3 Stunden). Die Strecke ist markiert mit Pricken, die im Sand stecken. Man kann sich also nicht verlaufen. Wichtig ist jedoch, zum richtigen Zeitpunkt los zu gehen: Und zwar bei ablaufendem Wasser. Dafür müsst ihr die Gezeiten vorher checken. Falls ihr euch die Sache alleine nicht zutraut, gibt es auch geführte Wanderungen. Die findet ihr hier.

Mein Tipp: Tragt Schuhe. Ich bin auf der Strecke schon in eine so genannte Sandklaffmuschel getreten und das war genauso schmerzhaft, wie es sich anhört. Falls ihr Barfuß geht, nehmt Verbandszeug und Socken mit…

In der Kutsche: Etwa eine Stunde dauert die Fahrt auf der Kutsche von Cuxhaven nach Neuwerk. Buchen könnt ihr hier.

Fähre: Je nach Wasserstand ändern sich die Abfahrtzeiten der Fähre, sie startet in Cuxhaven immer irgendwann zwischen 9 und 14 Uhr. Den Fahrplan findet ihr hier.

Mein Tipp: Reserviert euch Plätze vor. Das Schiff platzt im Sommer manchmal aus allen Nähten.

Tag 1: Für Neuwerk reichen zwei Tage aus, deshalb empfehle ich, am Samstag zu starten. Das beste Watt-Abenteuer gibt es, wenn ihr hindurch wandert – und es ist kostenlos. (Denkt an Sonnencreme!) Nach etwa vier Stunden  habt ihr wieder trockenen Boden unter den Füßen,

Dort angekommen, bezieht ihr euer Zimmer. Ihr wollt mal was anderes ausprobieren? Es gibt Heuherbergen, dort schlaft ihr mit Schlafsäcken auf einem Heuboden.

Spaziert über die Insel, setzt euch in die Turmschänke (Veggietipp: Da gab’s vegane Würstchen, aber ruft am besten vorher nochmal an und fragt nach.) und nehmt euch Zeit für euch. Falls ihr nur einen Tag Zeit habt, könnt ihr den Trip auch gut auf einen Tag verkürzen.

Tag 2: Falls ihr wollt, könnt ihr kleine Museen besuchen, Bernsteine schleifen oder einfach den Tag miteinander verbringen. Zurück aufs Festland geht’s vielleicht mit der Kutsche bei Sonnenuntergang?

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