Foto: Marie-Estelle Berndt

Ellis Backstube: Frühlingshafte Rhabarber-Baiser-Torte

„In einem kleinen Dorf wohnte einst ein Mädchen mit dem Namen Barbara. Barbara war für ihren ausgezeichneten Rhabarberkuchen bekannt. Weil jeder so gerne Barbaras Rhabarberkuchen aß, nannte man sie Rhabarberbarbara. Rhabarberbarbara merkte bald, dass sie mit ihrem Rhabarberkuchen Geld verdienen könnte. Daher eröffnete sie eine Bar: Die Rhabarberbarbarabar.”(∗) Mein Name ist nicht Barbara und ich bin leider keine stolze Besitzerin einer Rhabarberbar, aber ich verrate euch ein Rezept, dass Rhabarberbarbaras Rhabarberkuchen vor Neid erblassen lässt!

Der Rhabarber gedeiht! Auch wenn er in Omas Garten noch nicht erntereif ist, so findet man ihn dennoch in der gut sortierten Gemüseabteilung des Supermarktes um die Ecke. Ich verbinde Rhabarber immer mit Süßspeisen: als Kompott, gemischt mit Erdbeeren und Streuseln als Crumble zum süßen Abschluss eines netten Abends unter Freunden oder auch als Saft – mit Minze und schwarzem Tee in Form eines erfrischenden Eistees. Doch eigentlich handelt es sich um ein Gemüse, das zur Familie der „Knöterichgewächse” gehört. Durch seine Apfel-, Zitronen- und Oxalsäuren wird es jedoch wie Obst verwendet und so fälschlicherweise auch in diese Kategorie eingeordnet.

Den besagten Rhabarber-Kompott gab es schon in meiner Kindheit oft bei meinen Großeltern – mit Liebe gekocht von meinem Opa. Abgerundet mit Vanilleeis und in Gesellschaft der Liebsten, schmeckt es doch am besten! In Erinnerungen schwelgend kam ich so auf die Idee, den Kompott in Teig einzubetten. In meiner Vorstellung passte der säuerliche Geschmack des Rhabarbers ausgezeichnet (oder wie ein echtes Nordkind sagt: wie Arsch auf Eimer) zum süßen Baiser. Und den Geschmackstest hat die Rhabarber-Baiser-Torte bei meinen Kollegen definitiv bestanden.

And don’t forget: the secret ingredient is always love!

Foto: Marie-Estelle Berndt, Grafik: Lena Gausmann

1. Margarine und Eigelb aufschlagen und den Zucker, den Vanilleextrakt, sowie Mehl und Backpulver hinzugeben, bis ein homogener Teig entstanden ist.

2. Den Boden zweier Springformen (26er) mit Backpapier auskleiden und die Ränder etwas mit Margarine einfetten.

3. Den Teig auf die Springformen aufteilen. Da ich nur eine Springform dieser Größe zuhause habe, habe ich einen Backring hinzugezogen. Der Teig kann aber auch einfach in zwei Portionen geteilt werden und nacheinander gebacken werden. Nebenbei den Ofen auf 180 Grad vorheizen.

4. Nun das Eiweiß mit dem Zucker steif schlagen (dauert etwa zehn Minuten – die Masse sollte schön glänzen).

5. Das Eiweiß nun auch teilen und auf den Rührteig geben. Besonders nett sieht es aus, wenn man den Baiser nicht komplett glatt streicht, sondern ihn uneben lässt. Beide Formen im vorgeheizten Backofen 30 Minuten lang backen. Wenn der Baiser zu dunkel wird, am besten mit etwas Backpapier oder Alufolie abdecken.

6. Den Ofen ausschalten, einen Spalt öffnen und eine weitere halbe Stunde vergehen lassen. Erst dann aus dem Ofen nehmen und komplett auskühlen lassen.

7. Den Rhabarber putzen und in kleine Stücke schneiden. Mit etwas Wasser und einem Päckchen Vanillezucker aufkochen, bis ein Kompott entsteht. Zwei TL Stärke mit vier TL Wasser verrühren und zum Kompott geben. Noch einmal aufkochen lassen und dann ebenfalls komplett auskühlen lassen.

8. Sahne aufschlagen und Sahnesteif sowie den Vanillezucker hinzugeben. Einen Boden auf eine Kuchenplatte legen und den Kompott darauf verteilen. Nun die Sahne auf den Kompott geben und zum Schluss den zweiten Boden auf den Kuchen legen. Mit einem Tortenring umfassend im Kühlschrank mindestens vier Stunden kühlen.

(∗) gesehen in Form einer Videogeschichte auf Facebook.

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