Plattdeutsches Wörterbuch: butschern

„Mama, ich geh mit meiner Freundin auf den Spielplatz!“ Ein Satz, den ich in meiner Kindheit fast täglich benutzt habe. Von Mama kam dann immer relativ schnell zurück: „Hast du auch deine Butscherhose an, falls ihr butschern wollt?“

Ich bin mit diesem Begriff aufgewachsen, für meine Freundin war das jedoch sehr verwirrend und vor allem unverständlich. „Was ist denn bitte eine Butscherhose und was bedeutet butschern?“

Mama und die Butscherhose

Meine Mutter kommt ursprünglich aus Bayern und hat sich innerhalb von 20 Jahren gut in Bremerhaven und vor allem in den Norden eingelebt. Obwohl sie ihren Dialekt stolz beibehalten hat, benutzt sie die norddeutsche Sprache gerne. Eine niedliche und oft lustige Kombi für alle Mithörenden.

Das norddeutsche Wort „butschern“ ist eines ihrer Lieblingswörter. Früher hat sie es oft benutzt, weil ich als kleines Kind selbst gerne butschern war: Ich habe es geliebt in der Natur zu spielen, kleine Sandhäufchen und Tunnel für Regenwürmer zu buddeln, wie jedes Kind. Schwups war jedoch meine neue Hose dreckig oder hatte ein Loch am Knie. Anstatt sie ständig zu waschen oder zu flicken, hatte meine Mutter eine bessere Idee: Ich bekam eine Butscherhose.

Butschern

Denn es ist nun mal so, Pfützen ziehen Kinder magisch an und sind immer einen Sprung wert. Das würdet ihr auch sagen, oder? Obwohl es  zum Leidwesen der Eltern und vor allem zum Leidwesen der Waschmaschine ist.

Für alle Nicht-Nordlichter zusammengefasst ist butschern also nichts anderes als ordentlich im Dreck oder Matsch zu spielen und das garantiert, ohne sauber zu bleiben! Somit ist die Butscherhose eine Hose, die immer zum draußen spielen benutzt wird und bei der man weiß, dass man sie danach schlecht zum Kaffee und Kuchen bei Oma und Opa anziehen sollte.

So klingt es: