Erleben – NORDKIND https://nordkind.blog Mon, 18 Nov 2019 14:46:01 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.3.2 https://nordkind.blog/wp-content/uploads/2017/04/cropped-favicon-32x32.png Erleben – NORDKIND https://nordkind.blog 32 32 “Kann ich die mal aufsetzen?” https://nordkind.blog/erleben/kann-ich-die-mal-aufsetzen Tue, 29 Oct 2019 10:00:26 +0000 https://nordkind.blog/?p=21116 Ich glaube jeder, der eine Brille trägt, hat diesen Satz schon einmal gehört. Überall werde ich gefragt, ob mein Gegenüber meine Brille aufsetzen darf. Meistens folgt darauf dann der berühmt berüchtigte Satz „Du bist ja wirklich total blind“ – äh, ja? Aus diesem Grund trage ich ja auch eine Brille. Weil ich sie benötige, und […]

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Ich glaube jeder, der eine Brille trägt, hat diesen Satz schon einmal gehört. Überall werde ich gefragt, ob mein Gegenüber meine Brille aufsetzen darf. Meistens folgt darauf dann der berühmt berüchtigte Satz „Du bist ja wirklich total blind“ – äh, ja? Aus diesem Grund trage ich ja auch eine Brille. Weil ich sie benötige, und nicht als super modisches Accessoire.

Auch wenn das vielleicht gerade im Trend ist, ich bin eine von diesen komischen Menschen, die ihre Brille tragen, weil sie sonst nichts sehen können. Und ich bin auch wirklich dankbar für meine Brille. Immer wenn ich eine Neue bekomme und endlich wieder die Verkehrsschilder beim Autofahren lesen kann, bin ich dankbar. Auch, wenn man sich die ersten drei, vier Tage an die neue Sehstärke gewöhnen muss und davon Kopfschmerzen bekommt, so freue ich mich, endlich wieder den Durchblick zu haben.

Die Leiden der Brillenträger

Aber ab und zu bin ich es auch leid, dass meine Augen eine Sehschwäche haben. Beispielsweise wenn ich mir im Kino einen 3D-Kinofilm ansehen möchte und dann zwei Brillen übereinander tragen muss. Oder im Schwimmbad, wenn ich niemanden, der sich weiter als zwei Meter entfernt von mir aufhält, erkenne.

Bei vielen Aktivitäten ist es leider nicht möglich, eine Brille zu tragen. Vor einiger Zeit war ich in einem „Jumphouse“. Aus Sicherheitsgründen ist es dort nicht erlaubt, mit Brille auf das Trampolin zu steigen. Oder habt ihr schon mal versucht ohne Brille „Paintball“ zu spielen? Da bist Du dann direkt verloren – Schwund ist überall. Die ersten vier, fünf Runden habe ich ohne gespielt und konnte weder meine Gegner erkennen, noch zuordnen aus welcher Richtung ich gerade vernichtet wurde. Ich war ein einfaches Ziel, aber
die Brille dann unter der Schutzmaske zu tragen, war auch nicht wirklich
angenehm. Zumindest habe ich dann auch mal ein paar Gegner treffen können.

Zack, deine Brille ist beschlagen

Im Alltag gibt es immer wieder viele Kleinigkeiten, die nur Brillenträgern
passieren. Eine Brille beschlägt nämlich grundsätzlich immer, wenn sich die
Temperatur um zwei Grad verändert. Wirklich immer. Im Winter zum Beispiel,
wenn es Draußen kalt ist und Du wieder in deine Wohnung kommst – dann
passiert es. Zack, Deine Brille ist beschlagen. Und dabei bleibt es nicht, neeein. Ebenso wenn Du den Backofen öffnest, um Deine leckere Pizza hinaus zu holen. Auch eine heiße Suppe oder ein heißer Tee lassen Deine Brillengläser vernebeln und Dich von jetzt auf gleich erblinden und hilflos herumzappeln. Und wenn man dann abends auf der Couch liegt und Netflix schauen möchte, dann kannst Du dich nicht gemütlich auf die Seite legen, denn Deine Brille gönnt Dir diesen Luxus nicht. Sie verrutscht und Du kannst nichts mehr sehen. Apropos verrutschen – wie oft schiebst Du deine Brille auf deiner Nase wieder nach oben, wenn sie nicht mehr dort sitzt, wo sie zu sitzen hat?

Zu allem Überfluss gibt es noch einen Feind – Schmutz. Meine Brille ist
grundsätzlich immer schmutzig, obwohl ich ein sehr penibler Mensch bin und sie auch jeden Tag mehrmals putze. Ich bin also kein Schmutzfink, aber die Brille ist merkwürdiger Weise immer dreckig – wer kennt es nicht?!

“GOODBYE MASCARA, HELLO LASHES“

Die Mädels unter uns haben außerdem das Problem, dass lange Wimpern gern mal das Glas der Brille streifen. Da bleibt dann auch eventuell mal die Mascara am Glas kleben. Außerdem, und da spreche ich aus eigener Erfahrung, ist es ziemlich schwer, sich ohne Brille die Haare zu färben. Von Jahr zu Jahr werden meine Augen schlechter und irgendwann muss meine beste Freundin diesen Part wohl übernehmen müssen.

Aber auch unsere Mitmenschen lassen uns spüren, dass wir anders sind. Man bekommt viele Dinge zu hören, wenn man eine Brille trägt. „Brillenschlage“ oder „Nasenfahrrad“ sind nur wenige Begriffe, die wir uns anhören müssen. Sehr beliebt ist auch der Satz „Du siehst aus wie ein Nerd“. Viele Menschen sind der Auffassung, dass man mit Brille intelligenter aussieht und wenn man sie absetzt, hört man oft folgende Zeilen: „Ohne Brille siehst Du viel besser aus“. Stimmt, denn ohne Brille siehst auch Du plötzlich viel besser aus.

Darf es sonst noch etwas sein?

Zu allem Überfluss zahlt die Krankenkasse nicht mal unsere Brillengläser oder Gestelle. Die können wir ja schließlich auch selbst zahlen. Kostet ja fast nichts, wenn es ordentlich sein soll. Beschichtet, Veredelt, Gleitsichtbrille, Entspiegelt, abgedunkelt – darf es sonst noch etwas sein? Trag doch einfach Kontaktlinsen. Klar kann man jetzt sagen: „Trag doch einfach Kontaktlinsen, liebe Annika“ – aber habt ihr das mal versucht? Ich bin so empfindlich an den Augen, da bekomme ich nicht mal die Augentropfen alleine rein. Diese Option ist leider nichts für mich, deswegen werde ich wohl den einen oder anderen Satz noch öfter hören müssen. Aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen, schließlich sind wir nicht mehr allein. Denn immer mehr Menschen greifen nun auch aus modischen Gründen zum Accessoire – der Brille.

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5 Gründe, warum ihr nach Estland reisen müsst https://nordkind.blog/erleben/5-gruende-warum-ihr-nach-estland-reisen-muesst Wed, 28 Aug 2019 14:31:57 +0000 https://nordkind.blog/?p=20946 Es ist lange her, dass ich eine größere Reise gemacht habe. In diesem Sommer wollten mein Freund Hardy, mein Hund Dante und ich uns aber mal etwas gönnen. Es sollte ein anderes Land sein, aber nicht extrem weit weg. Es sollte hundefreundlich und möglichst einsam sein. Und wir wollten ein Land kennenlernen, das wir vorher […]

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Es ist lange her, dass ich eine größere Reise gemacht habe. In diesem Sommer wollten mein Freund Hardy, mein Hund Dante und ich uns aber mal etwas gönnen. Es sollte ein anderes Land sein, aber nicht extrem weit weg. Es sollte hundefreundlich und möglichst einsam sein. Und wir wollten ein Land kennenlernen, das wir vorher nicht richtig auf dem Schirm hatten. So sind wir auf Estland gekommen – die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können! Denn fünf Gründe reichen eigentlich gar nicht aus, um zu erzählen, warum man unbedingt nach Estland reisen sollte.

Natur und Einsamkeit

Die einsamen Strände sind nur einer der vielen Gründe Estland zu besuchen. (Foto: Luise)

Nadelwälder wohin man blickt: Kilometerweit erstreckt sich der Nationalpark Lahemaa über das kleine Estland. Die Bäume stehen so nahe beieinander, dass man nur wenige Meter weit sehen kann. Dahinter hüllt sich der Wald in grünliche Dunkelheit.

Da ich Natur-Urlaub liebe, waren diese dichten, einsamen Wälder für mich genau das Richtige. Stundenlang sind wir gewandert, ehe uns mal ein anderer Mensch begegnet ist.

Fast ebenso einsam sind die meisten Strände in Estland. Und davon gibt es viele! An den Stein- und Grasküsten waren wir fast immer ganz alleine. Aber selbst an perfekten Sandstränden konnte man sein Handtuch locker 100 Meter vom nächsten Badegast entfernt hinlegen. Bei kühlerem Wetter war natürlich sowieso keiner da.

Diese Ruhe hat Estland für mich zum perfekten Urlaubsland gemacht. Ich konnte mal richtig runterkommen und den hektischen Alttag hinter mir lassen. Die pure Entspannung!

Große Grundstücke für wenig Geld

Besser hätte es nicht laufen können: Direkt am Meer haben wir ein kleines, perfekt ausgestattetes Haus mit einem riesigen Garten gefunden. (Foto: Luise)

Schöne Natur und Einsamkeit gibt es an vielen Orten der Welt. Aber wenn man nach preiswerten Unterkünften sucht, wird es schon schwieriger. Von Deutschland aus sind Schweden oder Schottland (beides Länder mit atemberaubend schönen Landschaften) halbwegs schnell zu erreichen. Aber nicht nur Lebensmittel sind hier deutlich teurer als in Deutschland, sondern auch die Unterkünfte. Zumindest dann, wenn man nicht in einem Bed-and-Breakfast, sondern in einem Ferienhaus wohnen möchte.

In Estland hingegen bekommt man riesige Grundstücke und Häuser zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Unser Haus war mit etwa 30 Quadratmetern eher klein, aber dafür hatten wir einen großen Garten, in dem unser Hund herumtoben konnte. Und Nachbarn gab es auch kaum. Das nächste Grundstück lag etwa 100 Meter von unserem Zaun entfernt.

Das Haus selbst war zwar klein, aber top ausgestattet. Wir hatten neben dem üblichen Kram auch Klimaanlage, Mikrowelle, Sauna und sogar einen Saugroboter. Saunen scheinen übrigens in estnischen Ferienhäusern zur Grundausstattung zu zählen. Zumindest haben wir bei unseren Recherchen vor dem Urlaub diesen Eindruck bekommen.

Lebensmittel und Restaurantbesuche sind in Estland allerdings nicht preiswerter als in Deutschland. Im Gegenteil, man zahlt tendenziell ein paar Euro mehr. Dafür waren wir von den Restaurants durchweg begeistert: Ich habe selten so gut gegessen wie dort.

Die Perfekte Mischung aus alt und Neu

Die Altstadt von Tallin ist romantisch und altmodisch. Aber in der estnischen Hauptstadt gibt es auch junge und urbane Ecken. (Foto: Luise)

Verwinkelte Gassen, Kirchen aus dem Mittelalter und eine Mauer um die Altstadt verleihen Tallinn einen besonders nostalgischen Charme. Als sei die Stadt aus der Zeit gefallen. Doch wer glaubt, dass Estlands Hauptstadt im romantisch verklärten Gestern hängengeblieben ist, der irrt sich! Zwischen Kopfsteinpflaster und gut restaurierten Altbauten wuseln nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische herum – und die sind jung, modern und urban.

Besonders wenn man von der Altstadt Richtung Platz der Freiheit geht, begegnet man ihnen. Hier beginnt der moderne Teil von Tallinn, mit coolen Cafés, Clubs und vor allem viel Kunst. Auch in der Altstadt stolpert man gefühlt alle paar Meter über eine kleine Galerie. Aber die junge Kunstszene beginnt eigentlich erst hinter den Stadtmauern.

Gar nicht weit von der Innenstadt entfernt ist zum Beispiel der Kreativcampus Telliskivi. Hier gibt es zahlreiche Ateliers und Galerien, alternatives Essen, Märkte, Theateraufführungen und natürlich Graffitis wohin man blickt.

Insgesamt ist Tallin eine tolle Mischung aus altmodisch und modern. Und ganz egal ob Stadt oder Land – eine Sache ist überall gleichermaßen fortschrittlich in Estland: das Internet. Für Deutsche ist es kaum vorstellbar, dass man selbst in den abgelegensten Landstrichen IMMER 4G+ hat. Selbst als wir durchs Hochmoor wanderten – im Gefühl, von der “echten Welt” völlig abgeschnitten zu sein – riss unsere Internetverbindung nicht ab. In Deutschland muss man hingegen nur zwei Meter aus einer Großstadt laufen und schon steht man im Funkloch. Für mich hat diese kleine Beobachtung gezeigt, dass das romantische, ursprüngliche Estland eben doch sehr nah am Zeitgeist ist.

Vergangenheit zwischen russischen Ruinen

Die geheime sowjetische U-Boot-Station ist ein Must-see für alle geschichtlich interessierten Menschen. (Foto: Luise)

In Estland kann man nicht nur gut entspannen, wandern oder Rad fahren. Auch historisch bietet das Land einiges. Ich persönlich finde es immer besonders spannend, Geschichte mit eigenen Augen zu sehen und zu berühren. Besonders die Jahre der sowjetischen Besatzung begegnen einem in Estland überall.

Um den romantischen Kern von Tallinn herum stehen zum Beispiel große, teils sehr heruntergekommene Hochhaussiedlungen im “Ost-Stil”. Und auch in den Industriegebieten findet man zwischen modernen Lagerhallen alte, leerstehende Fabrikgebäude aus der Zeit vor 1991. Aber diese historischen Überbleibsel sind nichts im Vergleich zu einem geheimen U-Boot-Hafen.

Ein seltsames, unförmiges Gebilde ragt in einer Bucht an der Küste des Lamehaa-Nationalparks ins Meer. Lange Beton-Plattformen, Metallgerüste und zerstörte Gebäudekomplexe mit Graffitis liegen versteckt neben der kleinen Insel Hara.

Die Vermutung lag nahe, dass dieses seltsame Ding irgendwas mit militärischer Schifffahrt zu tun hat. Doch dass es sich hierbei um einen streng geheimen U-Boot-Hafen handelt, hätte ich nie gedacht. Genauer gesagt war es eine sowjetische Entmagnetisierungs-Station für U-Boote. Durch das Erdmagnetfeld laden sie U-Boote unter Wasser auf. Dadurch werden sie allerdings auf dem Radar sichtbar und könnten Magnetminen auslösen. Um dem entgegenzuwirken, werden die U-Boote wieder entmagnetisiert. In der gesamten Sowjetunion gab es nur zwei dieser Stationen. Eine davon an der romantischen Ostseeküste von Estland.

All diese Informationen musste ich mir im Internet zusammensuchen. Bei der Ruine selbst gab es keine Info-Tafel über den historischen Hintergrund. Das mag einerseits daran liegen, dass man bis heute nur sehr wenig über die U-Boot-Station weiß. Andererseits scheint das Areal noch nicht vollständig touristisch erschlossen zu sein. 10 Euro Eintritt musste man aber dennoch zahlen.

Fast noch spannender als der U-Boot-Hafen waren einige versteckte Ruinen im angrenzenden Wald, die wir durch Zufall entdeckt haben. Als wir auf dem Weg zu unserem Ziel fälschlicherweise nach rechts statt nach links einbogen. holperten wir plötzlich mit unserem Mietwagen über einen kleinen dunklen Waldweg – vorbei an alten Kasernen und ausgebrannten Aussichtstürmen. Auf einer kleinen Lichtung stiegen wir aus. Der Regen prasselte auf die Betonklötze und die rostigen Stacheldrahtzäune. Hinter den zerstörten Fenstergläsern konnte man die Graffitis an den Wänden erahnen. Es war ein unheimlicher, verlassener Ort – ideal für jugendliche Mutproben oder heimliche Partys. Wer auf den leichten “Grusel-Faktor” steht, der sollte  auf dem Weg zur U-Boot-Station unbedingt falsch abbiegen.

Freiheit für Hunde(-freunde)

Am Meer durfte unser Hund Dante frei und glücklich herumtollen. (Foto: Luise)

Wenn man mit Hund in Europa verreisen will, gibt es seeehr viele Regeln. In das eine Land darf man nur bestimmte Rassen einführen, in dem anderen Land dürfen Hunde weder in Restaurants noch an den Strand und fast überall gilt Leinenpflicht. Natürlich werden jetzt Menschen ohne Hund sagen, dass das alles seine Gründe hat, aber für Hundefreunde ist es dadurch auch schwierig, einen schönen, entspannten Urlaub mit seinem Vierbeiner zu machen.

In Estland ist das ziemlich einfach. Natürlich gilt auch hier, dass der Hund an die Leine muss, wenn man unter Menschen ist, aber grundsätzlich sind sie fast überall herzlich willkommen. In jedes Restaurant durften wir Dante mitnehmen und es wurde sogar immer eine Schale mit Wasser bereitgestellt. Hunde scheinen hier zum Alltag dazuzugehören.

Besonders schön waren die Ausflüge in die weitläufigen Wälder oder an einsame Strände. Niemand wird belästigt, wenn der Hund frei herumläuft. Und wenn doch mal ein Wanderer des Weges kam, war es für mich selbstverständlich, Dante zu mir zu rufen und ihn an die Leine zu nehmen. Aber meistens durfte er frei und unbeschwert herumtollen. Es gibt kaum etwas, das so glücklich macht, wie seinen geliebten Hund über den Sandstrand wetzen oder ins Meer springen zu sehen. Und auch er war sichtbar zufrieden.

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Talitha zwischen Pferden und Pferdeverrückten https://nordkind.blog/erleben/talitha-zwischen-pferden-und-pferdeverrueckten Thu, 15 Aug 2019 12:00:37 +0000 https://nordkind.blog/?p=20903 Donnerstag. Sechs Uhr morgens. Mein Wecker klingelt. Ich quäle mich aus dem Bett, schnappe mir meine Kamera und mache mich auf den Weg nach Elmlohe. Dort finden vier Tage lang die Elmloher Reitertage statt. Am Donnerstag sind die Amateure an der Reihe. In den darauffolgenden Tagen werden die Prüfungen zunehmend anspruchsvoller bis am Sonntag als […]

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Donnerstag. Sechs Uhr morgens. Mein Wecker klingelt. Ich quäle mich aus dem Bett, schnappe mir meine Kamera und mache mich auf den Weg nach Elmlohe. Dort finden vier Tage lang die Elmloher Reitertage statt. Am Donnerstag sind die Amateure an der Reihe. In den darauffolgenden Tagen werden die Prüfungen zunehmend anspruchsvoller bis am Sonntag als Highlight die Qualifikation zum Louisdor Preis mit einem Mini Grand Prix in der Dressur und der große Preis in einem S★★★★ Springen läuft.

Auch mit dem Zügel in der Hand ist die Kamera immer griffbereit. (Foto: Talitha Hölscher )

Um sieben Uhr auf dem Turniergelände treffe ich Marina. Sie legt am Donnerstag mit ihrem Pony Immenmoor D’Avignon (Teufel) und ihrem Nachwuchspferd Loreley‘s Herzensspiel je 2 Prüfungen ab. Als Marina in einer Pause zwischen zwei Prüfungen nach Hause fährt, begleite ich Phyllis mit ihrer Novalee eine Weile und verbringe etwas Zeit bei einer weiteren Freundin im Stall. Phyllis belegte in einer Prüfung den 6. Platz, Marina ging an diesem Tag leider ohne Schleife aus.

Nichtsdestotrotz war es ein schöner geselliger Tag, bei dem mir einige Punkte aufgefallen sind:

Ein Sieg ist nicht alles

Natürlich ist ein Reitturnier ein Wettkampf. Aber ich habe wenig Neid und Ellbogenmentalität gesehen. Ab und an wird natürlich noch immer schlecht über bessere Reiter geredet.  Auch stehen die Reitermuttis am Prüfungsviereck und rufen den Töchtern zu, wie sie besser zu reiten haben. Grundsätzlich ist es aber ein nettes Miteinander, bei dem sich untereinander mit Fliegenspray und aufmunternden Worten geholfen wird. Eine Platzierung mit Schleife ist dann nur noch das zusätzliche Highlight. Quasi die Kirsche auf der Sahnehaube.

Phyllis und Novalee sind stolz auf ihren Wettkampferfolg. (Foto: Talitha Hölscher)

Fairer Reitsport wird großgeschrieben

Immer wieder steht der Reitsport aufgrund von Tierquälerei im Rampenlicht. Häufig sieht man Bilder von verschnürten Pferden, die sich in die Brust beißen. Beim Abreiten ist mir dies kaum noch aufgefallen. Leider gibt es aber auch in Elmlohe schwarzen Schafe. Ich sprach eine Richterin auf die unfaire Reitweise eines Teilnehmers an und sie erwiderte, dass sie bereits seine Zeiten stoppt. 15 Sekunden lang darf man das Pferd auf Turnieren in der sogenannten Hyperflexion reiten. Da dies leider eine Regel ist, durfte die Richterin nicht einschreiten. Es wurde jedoch genau beobachtet. Beobachten alleine reicht aber leider nicht. Hier versagt eindeutig das System. Hoffentlich ändert sich das bald.

Phyllis und Novalee im Flug über die Hürden. (Foto: Talitha Hölscher)

Helfende Hände sind immer willkommen

Foto: Talitha Hölscher

Zwei Pferde in einer Prüfung zu reiten ist eine logistische Meisterleistung. Du musst mit dem einen Pferd top vorbereitet in die Prüfung einreiten und im Anschluss umsatteln, nur um direkt das Zweite vorzubereiten. Selbst, wenn man nur mit einem Pferd alleine Unterwegs ist, sind zwei Hände meist zu wenig. So fahren die Teilnehmer oft mit mehreren auf das Turnier und haben einen sogenannten TT (Turniertrottel) oder EM (Equipmentmanager) dabei. Das sind in der Regel Freunde oder Familie, die beim Satteln mit anpacken, Wasser bringen, trocken führen oder einfach nur am Viereck stehen und wahlweise fotografieren, Daumen drücken oder filmen. Auch ich wurde schnell von der Fotografin zum EM umfunktioniert. Schneller als man sich versieht, steckt man mitten drin, im Pferdewahnsinn. Man hilft beim Ausflechten oder passt auf das Pferd auf, während der Reiter Wasser holt oder kurz zur Meldestelle läuft, um die Startbereitschaft zu signalisieren.

Turniertrottel sind immer willkommen. (Foto: Talitha Hölscher)

Fakt ist:
Es war ein toller Tag mit tollen Freunden und vielen Eindrücken. Der Reitsport war meist fair und man war Bedacht auf die Einhaltung der vorgegebenen Regeln. Das einzige, was sich mir nicht erschließt ist das frühe Aufstehen. Warum macht man das fast jedes Wochenende. Freiwillig?

 

 

 

 

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Welt-Foto-Tag: Unsere Sommer-Highlights https://nordkind.blog/erleben/welt-foto-tag-unsere-sommer-highlights Wed, 14 Aug 2019 15:34:53 +0000 https://nordkind.blog/?p=20868 Wer von euch hat Zuhause auch ein Fotoalbum mit Kinderbildern und blättert ab und an darin rum? Fotos sind einfach tolle Erinnerungen. Sie halten Momente lebendig, lassen uns in der Vergangenheit schwelgen. Zum heutigen Welt-Foto-Tag wollen wir Nordkinder ein paar Foto-Highlights des Sommers mit euch teilen. Es sind kleine, schöne Momente des Sommers, die wir […]

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Wer von euch hat Zuhause auch ein Fotoalbum mit Kinderbildern und blättert ab und an darin rum? Fotos sind einfach tolle Erinnerungen. Sie halten Momente lebendig, lassen uns in der Vergangenheit schwelgen. Zum heutigen Welt-Foto-Tag wollen wir Nordkinder ein paar Foto-Highlights des Sommers mit euch teilen. Es sind kleine, schöne Momente des Sommers, die wir festgehalten haben.

Lena
Mein Lieblingsfoto diesen Sommer ist der Moment kurz bevor ich das super leckere Eis von Schlecks vernichtet habe. Das durfte bei meinem Besuch in der Heimat nicht fehlen! Ganz so weit muss man von der Küste für ein Eis von Schlecks übrigens nicht fahren. Es gibt sie auch in Hamburg und Bassum 🙂

Foto: Lena Gausmann

Katja
Es gibt nicht schöneres, als mit den Hunden am Strand zu sein, sich den Wind um die Nase und den Sand um die Ohren hauen zu lassen. Dieses Foto liebe ich ganz besonders. Hat sie ein erbeutetes Stöckchen zwischen den Pfoten, gibt es keinen glücklicheren Hund auf der Erde als klein Lotti. Pure Zufriedenheit und Freude an den einfachen Dingen – damit holt sie mich immer wieder zurück. Egal, wie stressig der Tag auch war.

Foto: Katja

Laura
Was für eine Idylle! Dieses Foto entstand an einem lauen Abend in Stollhamm in Butjadingen. In dem kleinen Ort gibt es ja nicht viel. Aber manchmal braucht man eben auch gar nicht viel für die schönsten Momente. Ein Sonnenuntergang, flaches Land und ein bisschen Wasser reichen schon aus. Und schon ist die Kulisse für einen sommerlichen Spaziergang perfekt.

Foto: Laura

Steffi
Einfach mal den Kopf frei bekommen – das geht für mich am besten am Meer (wie hier in Neuharlingersiel). Gemeinsam mit Freunden habe ich dort letztens den Abend verbracht. Bei einem Bier haben wir Sonne, Wind und das Wellenrauschen genossen und den Abend danach mit einem (superleckeren) Essen ausklingen lassen. Mehr braucht man nicht, um ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen und den Sommer zu genießen.

Foto: Steffi

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Kroatien: Das Land der tausend Inseln https://nordkind.blog/erleben/kroatien-das-land-der-tausend-inseln Thu, 01 Aug 2019 16:13:18 +0000 https://nordkind.blog/?p=20630 Glasklares Wasser, tausende kleine Inseln und in der Ferne über 1000 Meter hohe Berge. Kroatien war für mich schon immer ein Sehnsuchtsort und stand ganz weit oben auf meiner Reiseliste. Der Ärger darüber, dass bei der lang ersehnten Reise schon beim Hinflug einiges schief ging und der Koffer am Hamburger Flughafen blieb, war noch vor […]

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Glasklares Wasser, tausende kleine Inseln und in der Ferne über 1000 Meter hohe Berge. Kroatien war für mich schon immer ein Sehnsuchtsort und stand ganz weit oben auf meiner Reiseliste. Der Ärger darüber, dass bei der lang ersehnten Reise schon beim Hinflug einiges schief ging und der Koffer am Hamburger Flughafen blieb, war noch vor der Landung verflogen: Aus dem Fenster des Flugzeugs sah ich hunderte kleine, steinige Inseln. Die Sonne spiegelte sich auf dem tiefblauen, glasklaren Wasser. So eine schöne Landschaft hatte ich bis dahin nur in Norwegen gesehen.

Dieser erste Eindruck hat mich umgehauen und von Tag zu Tag hat mich das Land mehr fasziniert. Dass in den 1990er-Jahren in dem ehemals zu Jugoslawien gehörenden Land Krieg geherrscht hat, ist kaum zu spüren. Die Kroaten sind gastfreundlich und aufgeschlossen, an jeder Ecke gibt es gutes Essen und wie schon gesagt: Die Landschaft hat einen Wow-Effekt.

Am Meer lassen sich die Sonnenuntergänge wunderbar genießen. Viele Strände sind steinig, aber es gibt auch feine Sandstrände, die im Sommer zum Baden einladen. (Foto: Steffi)

Eine Woche lang haben wir in Zadar gewohnt. Die Stadt in der Region Dalmatien hat gut 75000 Einwohnern und liegt direkt an der Adria. Die Altstadt liegt auf einer Halbinsel mit Blick auf die Inseln Ugljan und Pasman. Und auf der Promenade gibt es die einzige Meeresorgel der Welt: Unter dem Boden befindet sich ein System aus Kunststoffrohren und Resonanzkörpern, die bei Wellengang Töne von sich geben. Die Musik des Meeres sozusagen.

Gleich nebenan befindet sich der „Gruß an die Sonne“. Das große, kreisförmige Solarmodul leuchtet am Abend und in der Nacht in vielen Farben und ist ein beliebter Treffpunkt.

Mit dem Ruderboot

Ein Highlight beim Besuch der Altstadt von Zadar sind die „Boatmen of Zadar“ (kroatisch Barkajoli Zadarski). Wer auf die Halbinsel mit der Altstadt möchte, kann entweder die Brücke nehmen oder sich mit einem Bootshuttle „rüberrudern“ lassen. Seit über 800 Jahren gibt es die Bootsverbindung, die die Altstadt und die gegenüberliegende Seite der Stadt miteinander verbindet. Egal bei welchem Wetter, rudern die Bootsfahrer nach alter Tradition die Fahrgäste auf die andere Seite: innerhalb von zwei Minuten für sechs Kuna (etwa 80 Cent).

Wer gern auf die Spuren der Vergangenheit geht, kann in der Altstadt von Zadar allerlei römische und venezianische Ruinen und Bauwerke bestaunen. Die Kirche Sv. Donat im Herzen der Altstadt wurde Anfang des 9. Jahrhunderts erbaut und gilt als das besterhaltene kroatische Baudenkmal aus altchristlicher Zeit. Auch für Genießer hat Zadar einiges zu bieten. Besonders Pizza, Burger und deftige Fleischgerichte sind bei den Kroaten beliebt. Typisch für die Region Dalmatien sind außerdem Fisch und Meeresfrüchte. Ein Tipp für alle Liebhaber von Meeresfrüchten: die Muscheln in Weißweinsoße im Restoran Bruschetta.

Wer einige Tage in Zadar verbringt, sollte auf jeden Fall aus der Stadt raus gehen, denn die Landschaft ist wunderschön. Einen Ausflug wert ist die kleine Stadt Nin. Die Altstadt von Nin liegt auf einer kleinen Insel und lädt zum Schlendern ein. Für historisch Interessierte hat sie einiges zu bieten: Während der Römerherrschaft war Nin ein wichtiges Munizipium und ein bedeutender Hafen. In der ganzen Altstadt gibt es Ruinen und Gebäude, die aus der Römerzeit stammen. Zudem befindet sich die kleinste Kathedrale der Welt – die Heiligkreuz-Kirche von Nin (kroatisch Crkva svetog Križa) – in der kleinen Küstenstadt. Seit der Antike wird in Nin und Umgebung zudem Salz abgebaut. Einige der Salzfelder liegen direkt am Rand der Altstadt. In einem (leider sehr) kleinen Museum direkt neben dem Salzwerk „Solana Nin“ wird die Geschichte des Salzabbaus erläutert und wer möchte, kann das Salz auf Nachfrage auch probieren.

Strände mit kristallklarem Wasser

Nicht weit entfernt liegt die Insel Pag. Bekannt ist der Partystrand Zrce in der Nähe des Ortes Novalja, der jeden Sommer Partywütige anzieht. Doch die Insel hat viel mehr zu bieten. Pag wirkt beim ersten Betreten fast wie eine Mondlandschaft, so steinig ist es. In den zahlreichen Buchten der Insel befinden sich aber viele wunderschöne Sand- und Kieselstrände, die im Sommer zum Baden im kristallklaren Wasser einladen. Die 58 Kilometer lange Insel ist außerdem bekannt für ihren Käse. Der Pager Käse (kroatisch Paški sir) wird ausschließlich aus Schafsmilch von der Insel Pag produziert. Da auf der kargen Insel nur wenig Gras wächst, ernähren sich die etwa 35000 Schafe vor allem von wildwachsenden und salzhaltigen Kräutern, die unter anderem für den besonderen Geschmack des Käses sorgen.

Wer die Küstenlandschaft weiter erkunden möchte, kann einen Abstecher zu weiteren Inseln machen. Von Zadars Altstadt fährt mehrmals täglich eine Fußgängerfähre nach Ugljan. Die Insel ist bekannt für ihre Strände. Ein Highlight ist zudem der Kornati-Nationalpark mit 89 Inseln. Die Inseln sind nur mit den Boot zu erreichen. Im Sommer gibt es jedoch viele Angebote für Tagestrips.

Auch, wenn sie bis zu 1 beziehungsweise 1,5 Stunden Autofahrt von Zadar entfernt liegen, lohnt sich ein Tagesausflug zu den Nationalparks Krka und Plitvicer Seen (kroatisch Plitvička jezera).

Der Nationalpark Krka liegt südlich von Zadar nahe der Stadt Šibenik. Durch ihn fließt der für seine Wasserfälle bekannte Fluss Krka. Insgesamt sind es sieben Wasserfälle, die sich teilweise über mehrere Stufen erstrecken. Ein guter Startpunkt für den Besuch des Nationalparks ist der kleine Ort Skradin. Von dort kann der Eingang des Parks zu Fuß (etwa 45-60 Minuten) oder mit dem Boot erreicht werden (im Eintritt enthalten). Dort angekommen gibt es einen Rundweg mit vielen Aussichtspunkten entlang des wohl bekanntesten der sieben Wasserfälle: Skradinski Buk. Er verläuft über 17 Stufen und hat eine Länge von etwa 800 Metern. An ihm liegen zudem historische Gebäude wie eine historische Wassermühle. Wer einmal ein Ticket für den Park gekauft hat, kann am selben Tag mit dem Auto zu einem der anderen Wasserfälle fahren und dort eine der zahlreichen Wanderrouten durch den Park nehmen.

Kroatiens Naturwunder

Noch schöner als die Wasserfälle der Krka ist jedoch der Nationalpark Plitvicer Seen. Der Park ist ein 295 Quadratkilometer großes Waldschutzgebiet in der Landesmitte. 16 Seen, die durch Wasserfälle verbunden sind, liegen in ihm. Die meisten Besucher wählen eine der kurzen Routen an den unteren Seen, weswegen es dort leider sehr voll ist. Auslassen sollte man sie trotzdem nicht. Wer gerne wandert, sollte aber auf jeden Fall eine der langen Routen wählen (etwa fünf bis neun Kilometer), um auch die oberen Seen zu sehen. Denn jeder See des Nationalparks ist einzigartig. Einige von ihnen sind groß und tiefblau, andere kleiner und voller kleiner Wasserfälle. Sie alle haben aber eins gemeinsam: Das Wasser ist glasklar, die Natur traumhaft.

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Kleine Zeitreise: Ein Besuch im Bremer Schnoor https://nordkind.blog/erleben/kleine-zeitreise-ein-besuch-im-bremer-schnoor Wed, 31 Jul 2019 15:48:42 +0000 https://nordkind.blog/?p=20723 Ich lebe nun schon seit neun Monaten in Bremen. Trotzdem muss zugeben, dass ich mir noch gar nicht so viel angeschaut habe, von den Dingen, die man eben so kennen sollte. Darunter fiel bis vor Kurzem auch das Schnoorviertel. Das habe ich nun geändert. Der Schnoor ist ein kleiner Bereich bei der Domsheide nahe der […]

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Ich lebe nun schon seit neun Monaten in Bremen. Trotzdem muss zugeben, dass ich mir noch gar nicht so viel angeschaut habe, von den Dingen, die man eben so kennen sollte. Darunter fiel bis vor Kurzem auch das Schnoorviertel. Das habe ich nun geändert.

Der Schnoor ist ein kleiner Bereich bei der Domsheide nahe der Weser, der ein wenig anders in Erscheinung tritt, als die meisten anderen Orte dieser Stadt. Als ich hier neulich unterwegs war, fühlte es sich fast ein wenig so an, als wäre ich in Amsterdam – eine meiner liebsten Städte in Europa.

schnuckelige gassen

Alles ist klein und schnuckelig. Die Gassen sind sehr schmal und umgeben von Jahrhunderte alten Gebäuden, dicht an dicht gereiht. Diese platzsparende und charakteristische Bauart ist auch der Namensgeber dieses Ortes: Snoor ist das plattdeutsche Wort für Schnur. Denn wie Perlen an einer Schnur stehen die Häuser hier aneinander gereiht. Eine andere mögliche Bedeutung des Namens geben Fischer, die dort damals lebten und Taue angefertigt haben.

Im Schnoor fahren keine Autos und rings um einen herum stehen kleine Lädchen, in denen man originelle, häufig handgemachte Dinge kaufen kann. Bunte Schaufenster, verkleidete Gastronomen und mittelalterliche Hauseingänge: Ich fühlte mich bei meiner kleinen Erkundungstour beinahe einige Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück versetzt.

Der älteste Stadtteil Bremens

Das kleine Viertel ist der älteste Stadtteil Bremens und fast ausschließlich so erhalten, wie man es im Mittelalter vorgefunden hätte. Hier kann man sowohl Galerien, das vielfältige Kunsthandwerk, als auch leckeres Essen genießen, ganz gleich ob aus spanischer, irischer oder traditionell deutscher Küche. Die sind allerdings – vermutlich wegen der Touristen – ein wenig kostspielig.

Ob ein Besuch in der Bonbon-Manufaktur mit Bonschen im Glas, auf die Gin gekippt wird, um Gin-Tonic-Sirup herzustellen. Ob ein Besuch im Bremer Geschichtenhaus. Oder einfach ein kleiner Abstecher in ein Eiscafé mit einigen besonderen Eissorten – für einen kleinen Nachmittags-Bummel ist hier für jeden etwas dabei.

Mich hat es natürlich ins Eiscafé verschlagen 🙂 (Foto: Lisa)

 

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Feiern ohne schlechtes Gewissen: 10 Tipps für einen nachhaltigen Festival-Besuch https://nordkind.blog/erleben/feiern-ohne-schlechtes-gewissen-10-tipps-fuer-einen-nachhaltigen-festival-besuch Wed, 17 Jul 2019 19:52:45 +0000 https://nordkind.blog/?p=20745 Es ist dieser kleine Moment der Stille nach einem laut tosenden Festival voller Marmeladenglas-Momente. Erschöpft grinsend sitzt du im Camp und wartest, bis die anderen wiederkommen. Was für ein Wochenende! Niemand kann dir die Glücksgefühle nehmen, die die letzten Tage in dir ausgelöst wurden. Von ein wenig Melancholie gepackt stehst du auf und läufst über […]

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Es ist dieser kleine Moment der Stille nach einem laut tosenden Festival voller Marmeladenglas-Momente. Erschöpft grinsend sitzt du im Camp und wartest, bis die anderen wiederkommen. Was für ein Wochenende! Niemand kann dir die Glücksgefühle nehmen, die die letzten Tage in dir ausgelöst wurden. Von ein wenig Melancholie gepackt stehst du auf und läufst über den Campingplatz. Viele sind gerade dabei einzupacken, einige schon abgereist. Bis nächstes Jahr, denkst du und überlegst, was deine Einwegkamera wohl für Fotos enthüllen wird.

Durch die verlassenen Pavillons laufend überkommt dich jedoch nach und nach ein Gefühl des Unwohlseins. Warum haben so viele ihr Zeugs nicht wieder mitgenommen? Es sind gar nicht nur die leeren Zelte und Pavillons, die dich langsam wütend machen, sondern eher die generelle Einstellung zu ihrem Abfall, die anscheinend viele an den Tag gelegt haben: Ist ja nur 1 bis 2 Mal im Jahr…

Doch was, wenn 70.000 Menschen 4 Tage lang genau damit ihr Verhalten erklären? Dann nimmt es leider Ausmaße an, die man so gar nicht bemerkt. Unwirsch reißen dich diese Gedanken aus deiner angenehm melancholischen Blase und werfen dich mitten in die Realität: Eine Landschaft voller Müll.

DAS AUSMASS EINGRENZEN

Mal als kleiner Vergleich: Auf einem dreitägigen Festival mit 80.000 Besuchern kann durchaus so viel Müll produziert werden, wie ca. 3.000 Stadtbewohner in einem ganzen Jahr produzieren. Dabei ist es gar nicht so schwierig, das Ausmaß des Ganzen einzugrenzen. Hier sind einige Tipps:

1. Oma sagt immer: „Wer billig kauft, kauft zweimal!“ Da ist viel Wahres dran. Wer sich alle ein bis zwei Jahre ein neues Zelt leisten kann, sollte sich überlegen ein teureres zu besorgen. Eines, das viel zu schade dafür ist, dort einfach stehen gelassen zu werden. Gleiches gilt für Schlafsäcke und Isomatten, denn auch diese zählen zum am meisten zurückgelassenen Equipment.

2. Sprecht euch ab: Man fährt doch meist in großen Gruppen auf Festivals. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alles am Ende geteilt wird. Damit kann man also prima vorher schon anfangen und klären, wer Sonnencreme und wer den Grill (bitte kein Einweggrill) mitbringt.

3. Zusätzlich zum hoffentlich selbstverständlichen Camping-Geschirr und wiederverwendbaren Bechern machen sich Bambus- oder Holz-Utensilien auf dem Festivalgelände gut. Während Taschenmesser und andere gefährliche Gegenstände meist nicht mitgenommen werden dürfen, kann man so dem Plastikgeschirr an den Essensständen trotzen.

4. Verbringt gemeinsam eine halbe Stunde am Tag damit, euer Camp aufzuräumen und auch kleine Plastikschnipsel in Müllsäcke zu werfen. Dadurch hat man am Ende nicht mehr so viel Arbeit. Und wer seinen eigenen Pfand wieder mitnimmt, holt sich einiges an Geld wieder.

5. Verzichtet auf Stromaggregate. Wozu den ganzen Tag die eigene Musik im Camp hören und dabei jede Menge Benzin verbrauchen, statt zu den Konzerten zu gehen, für die man den Ticketpreis bezahlt hat? Außerdem geht man damit seinen Mitmenschen auf die Nerven.

6. Vermeidet Reisegrößen in der Drogerie. Inzwischen bekommt man fast überall Abfüllfläschchen, in die man das Lieblingsduschgel füllen kann. Auch feste Seifen oder Shampoos funktionieren super. Hat man sich erstmal dran gewöhnt, macht es absolut keinen Unterschied mehr und schont sogar den Geldbeutel.

7. Zigarettenstummel gehören nicht in die Erde. Diese Überbleibsel sind giftig und so ein kleiner Taschen-Aschenbecher spottbillig. Bereits ein Stummel pro Liter Wasser würde die Hälfte der dort umherschwimmenden Fische töten. Außerdem brauchen sie bis zu 15 Jahre, bis sie vollends verrottet sind.

8. Fahrt nicht mit dem Auto. Ja, es macht Spaß, man ist unabhängig und kann die eigene Musik hören. Aber bei Mitfahrgelegenheiten und in Shuttle-Bussen kann manchmal genauso eine Bombenstimmung herrschen. Außerdem ist die Rückfahrt als Fahrer einfach anstrengend. Also spart euch doch den Stress.

9. Bringt weniger Essen mit, als ihr glaubt zu verbrauchen. Meist hat man dann genau passend viel dabei. Es ist einfach nur schade, wie verderbliche Lebensmittel in der Sonne liegen gelassen werden, statt es rechtzeitig zu teilen und Campnachbarn zu schenken. Auf einigen Festivals gibt es inzwischen sogar Foodsharing-Stationen. Außerdem: Bringt auch mal einige vegane Lebensmittel mit! Tatsächlich ist man hier häufig auf der sicheren Seite was die Verderblichkeit anbelangt.

10. Lasst Glitzer-Sprays und ähnliches zuhause oder kauft biologisch abbaubare Varianten. Mikroplastik braucht kein Mensch und auf einem Festival ist es doch nicht so wichtig, wie man aussieht. Achtet lieber darauf, dass ihr den Moment genießt, wie er kommt. Denn das ist trotz dieser ganzen Aspekte, auf die man irgendwie ja schon achten sollte, die Hauptsache!

Wie bei so vielen Veränderungen liegt auch hier die Kunst darin, dranzubleiben. Sobald man gewisse Dinge in seine Routine mit aufgenommen hat, benötigen sie nicht mehr viel Aufwand. Ich möchte mich trotz dieser ganzen Einschränkungen immer noch frei und wohl fühlen, gerade wenn ich in eine andere Welt eintauche, so wie auf Festivals. Jedoch möchte ich das in Zukunft möglichst nur noch ohne schlechtes Gewissen. ♥

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Sex sells – auch im Watt? https://nordkind.blog/unser-norden/liebesrausch-im-wattenmeer Sat, 13 Jul 2019 12:26:18 +0000 https://nordkind.blog/?p=20567 Das Wörtchen “Ebbe” möchte im Zusammenhang mit Sex niemand hören. Bei Wattführer Matthias Schulz in Eckwarderhörne sieht das anders aus: Ebbe ist geradezu ein Muss. Wenn die Nordsee einen Strip hinlegt und den schönsten Schlick der Welt entblößt, führt er Wattwanderer ein in das kuriose Sexualleben der tierischen Matschbewohner. “Liebesrausch im Weltnaturerbe Wattenmeer” heißt die […]

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Das Wörtchen “Ebbe” möchte im Zusammenhang mit Sex niemand hören. Bei Wattführer Matthias Schulz in Eckwarderhörne sieht das anders aus: Ebbe ist geradezu ein Muss. Wenn die Nordsee einen Strip hinlegt und den schönsten Schlick der Welt entblößt, führt er Wattwanderer ein in das kuriose Sexualleben der tierischen Matschbewohner.

“Liebesrausch im Weltnaturerbe Wattenmeer” heißt die Wattwanderung, die manch einem Gast die Schamesröte ins Gesicht treibt. Matthias Schulz kommentiert das, was dort unten in der Horizontalen passiert, locker, lustig, immer mit einem deftigen Spruch auf den Lippen. Anspielungen auf das menschliche Sexualverhalten sind sein Spezialgebiet. Nicht umsonst ist die Wanderung FSK 16 – nichts für Kinderohren.

Beachies, die sogenannten Wattsocken, sind das Fuß-Bekleidungs-Accessoire der Wahl. (Foto: Hartmann)

Dieses Mal wird es besonders intim, denn nur Karolin und Freund Oliver aus Sachsen machen sich mit Schulz auf in das Abenteuer zu dritt. Ungewöhnlich ist: Karolin meldete das Paar für diese Spezial-Wattwanderung an. „Normalerweise buchen Männer die Tour und müssen ihre Frauen überreden“, erzählt Schulz. Karolin aber macht sich selbstsicher in Wattsocken, den sogenannten Beachies, hinter dem Wattführer auf den Weg in den kühlen Schlick. Olli hingegen streckt erst mal vorsichtig den großen Zeh vor. „Igitt! Wie sich das anfühlt, sag ich jetzt lieber nicht“, ruft er mit charmant sächsischem Dialekt seiner Freundin hinterher. Er denkt ja wohl nicht schon jetzt an etwas Unanständiges…

Tod und Obdachlosigkeit

Nach nur wenigen Metern bleibt Matthias Schulz das erste Mal stehen und lenkt den Blick des Paares vom Horizont vor die eigenen Füße. Gleich die ersten Hauptdarsteller spielen ein brandgefährliches Liebesspiel. Das könnte vor allem den Herren der Schöpfung, wenn nicht das Leben, dann aber das Häuschen kosten. Schulz setzt Karolin einen kleinen Einsiedlerkrebs auf die Hand, während Olli lieber mit Abstand das zwei Zentimeter große Tier anschaut. So ein Krebs hat es wirklich nicht leicht: Um die Auserwählte zu beglücken, muss Herr Einsiedlerkrebs das von ihm unrechtmäßig besetzte Schneckenhaus verlassen. Ist Herr Einsiedlerkrebs allerdings gut bestückt, kann er gemütlich zuhause bleiben. Die weniger gut ausgestatteten Krebs-Herren schauen gleich doppelt in die Röhre. Nicht nur sind die Hausbesetzer ohne die gestohlene Hütte ungeschützt, „mit Pech haut in der Zeit auch noch ein anderer mit dem Haus ab“, erklärt Schulz. Recht so, mag der eine oder andere jetzt denken. Doch Tod und Obdachlosigkeit nehmen sie für die schnelle Nummer in Kauf. Ohne Zweifel ist die Penislänge hier „ausnahmsweise“ mal von entscheidender Wichtigkeit und als Haus- und Lebensversicherung zu verstehen. Den Größten von allen hat übrigens der Blauwal – mit einer Länge von bis zu drei Metern und einem Durchmesser von 30 Zentimetern kennt er solche Probleme nicht.

Mit der Mistgabel befördert Schulz allerlei Verstecktes zu Tage. (Foto: Hartmann)

Ausdauersport

Karolin reicht die Theorie nicht. Drei Einsiedlerkrebse setzt sie zueinander, sechs Augenpaare starren erwartungsvoll auf die kleinen Schneckenhäuser. Doch aus dem arrangierten Tête-à-Tête wird nichts. Die drei stoben auseinander. „War´s das schon?“, fragt Olli in die Runde. „Das fragt meine Frau auch immer“, erwidert Schulz trocken. Matthias Schulz zieht die Forke aus dem Boden, stapft weiter durch den kühlen Schlamm voraus. Er lässt das lachende Paar hinter sich. Mit dieser Frage werden sich allerdings wohl einige Herren herumplagen müssen. Australische Wissenschaftler stellten nämlich in einer Studie fest, dass der Liebesakt beim Menschen durchschnittlich gerade einmal 5,4 Minuten dauert. Kleiner Hinweis: An den Frauen liegt es nicht. Die Stabheuschrecke lebt da das genaue Gegenteil. Sie ist Rekordhalter und schafft sagenhafte zehn Wochen. Ob das besonders erstrebenswert ist, sei mal dahingestellt.

Der Wattführer

Matthias Schulz bei der Arbeit – Er ist der Erklärbär für alles, was im Wattenmeer passiert. (Foto: Hartmann)

Der Wattführer ist groß und breit – im Grunde ein Bär von Mann – trägt Brille und einen Zwei- bis Drei-Tage-Bart. Niemand, mit dem man in der Fantasie auf den ersten Blick im Schlick über Sex sprechen wollte. Doch der freundliche Gesichtsausdruck täuscht nur kurz über den Schalk im Nacken hinweg. Ein paar Meter weiter sticht Matthias Schulz die Mistgabel schwungvoll in den Boden. Mit ihr befördert er einen der wohl berühmtesten Watt-Bewohner ans Tageslicht: „Das hier sind 20 Zentimeter oder acht Grad Wassertemperatur“, sagt er mit einem ungefähr zehn Zentimeter großen Exemplar auf der Hand. 20 Zentimeter. Sorry, aber. Nein.

Kinderstube: Klo

In einem „U“ unterhalb der Wattoberfläche lebt er, der Wattwurm. Die eine Hälfte dient als Wohnung, die andere als Toilette und Kinderstube. Ziemlich eigentümliche Raumaufteilung. Der auf der einen Seite angesaugte und nach Nährstoffen gefilterte Sand wird in der zweiten Wohnungshälfte ausgeschieden. Ist sie voll, wird einmal ordentlich gespült. Das Prinzip ist bekannt. Der Wurmkot verziert seit jeher als Spaghettihaufen die Weiten des Watts.

Der Wattwurm ist wohl der bekannteste Wattbewohner – zumindest seine Häufchen hat jeder schon einmal gesehen. (Foto: Hartmann)

Das Männchen gibt neben Kot auch Spermien an die Oberfläche ab. Die gelangen in das Klo der Wurmdame, die erregt ihre Eizellen dazulegt. Bis zum Larvenstadium bleibt der Nachwuchs, wo er ist. Danach zieht er hinaus in die Welt. Wieder einmal stellt sich die Frage nach der Mutterschaft nicht. Wer der Vater ist, liegt jedoch, wie beim Menschen hin und wieder auch, im Dunkeln. „Mama, wer ist unser Papa?‘ ‚Weiß ich nicht. Frag die Nachbarn!“, höre man hier und da in hitzigen Vaterschaftsdebatten, erzählt Schulz.

Olli steht den ganzen Krabbelviechern aus dem Watt eher skeptisch gegenüber. Doch dem Wattwurm kommt auch er recht nah. (Foto: Hartmann)

Die Zahl der menschlichen Kuckuckskinder ist übrigens jahrelang viel zu hoch eingeschätzt worden. Metastudien haben ergeben, dass maximal zwei Prozent der Väter weltweit ein Kuckuckskind aufziehen. Diejenigen, die zweifeln und einen Vaterschaftstest veranlassen, liegen aber in 25 bis 30 Prozent der Fälle richtig. Der Zugang zu Labortests ist für Wattwürmer denkbar schlecht. Daher bleibt am Ende doch nur der Weg zum Nachbarn.

Sex sells?

Vor über 20 Jahren machte Matthias Schulz sein Hobby zum Beruf. Seitdem ist der staatlich geprüfte Wattführer von Februar bis November fast jeden Tag mit Leidenschaft im niedersächsischen Nationalpark Wattenmeer unterwegs, bei Wind und Wetter, egal, ob 38 Grad in der Sonne oder Regen von der Seite. Sexualunterricht im Watt ist für ihn trotz jahrelanger Erfahrung Neuland – auch wenn der Jadebusen eigentlich dazu einlädt. Auf der gegenüberliegenden Seite wird in diesem Jahr ebenfalls bei „Watt ohne Tabus“ oder „Frühlingsgefühle im Wattenmeer“ das frivole Leben der Schlickbewohner gefeiert. Das kann doch kein Zufall sein! Ist es auch nicht. Zum Jubiläum anlässlich von zehn Jahren UNESCO-Welterbe Wattenmeer sollte es in der Region Nordsee dieses Jahr ein ganz besonderes Thema geben. Doch ob die alte Marketingweisheit „Sex sells“ auch im schwarzgrauen Wattenmeer gilt? Finanziell lohne sich diese besondere Tour nicht, aber sie mache ihm großen Spaß, erzählt Schulz. Und ganz nebenbei rückten Lebewesen in den Fokus der Urlauber, die zwischen den Stars der Nordseeküste, wie kuschelige Kegelrobbenbabys und Krabbenbrötchen, in der Öffentlichkeit eher den Kürzeren ziehen.

Mit dem Kinderkescher ist Matthias Schulz auf der Suche nach allem, was im Watt kreucht und fleucht. (Foto: Hartmann)

Doppelläufige Pistole

So wie die Strandkrabbe, die gleich mit zwei Geschlechtsteilen beeindruckt. „Ich bin in zwei Minuten wieder da“, sagt Schulz und zieht eine Weile den Kinderkescher über den Boden der von der Sonne aufgewärmten,

Karolin inspiziert die männliche Strandkrabben-Leiche. Männlich? Das erkennt man daran, dass die Bauchplatte spitz zuläuft. (Foto: Hartmann)

knöcheltiefen Salzwasser-Pfütze – auf der Suche nach mehr oder weniger lebendigem Anschauungsmaterial.. „Ich hab da mal zwei Leichen organisiert“, sagt er mit zwei leblosen Krebstieren zwischen den Fingern. „Die Männchen sind spitz. Die Frauen eher rund“, kommentiert er verschmitzt die Bauchklappen, die die Geschlechtsorgane verbergen.

 

Gleich zwei Geschlechtsteile hat die Strandkrabbe. Doch man muss schon genau hinsehen, um sie auch zu finden. (Foto: Hartmann)

„Kommt mir bekannt vor“, wirft Olli murmelnd ein, „gebärfreudiges Becken und so.“ Schulz klappt die spitz zulaufende Panzerplatte des Männchens auf und entblößt die doppelläufige Pistole. „Das ist aber nicht einer für die Woche und einer fürs Wochenende“, erklärt er und lacht. Bis sie aber zum Einsatz kommen, ist Schwerstarbeit angesagt. Für zwei bis drei Wochen trägt das Krabbenmännchen das Weibchen in Missionarsstellung mit sich herum, bis sie sich gehäutet hat und entsprechend weich ist. Vorbildliches Engagement! Mit dem kostenlosen Work-Out schützt er sie zudem vor Angriffen. Die Strandkrabbe schleppt aber nicht nur seine Auserwählte durch das Watt.

Penis-Championsleague

Wo sich die zwittrige Seepocke einmal niederlässt, da bleibt sie auch. Der kleine Schmarotzer richtet sich gerne auf der Strandkrabbe in Gruppen häuslich ein und genießt Shuttle-Service durch die Nordsee. Einmal angedockt, kann sich das kleine Krebstier allerdings nicht mehr bewegen. Was auch die monströse Ausstattung der Seepocke erklärt – der Penis erreicht das Achtfache der eigenen Körpergröße. Relativ dazu spielt sie im Tierreich damit in der Penis-Championsleague. Aber wen wundert das, wenn der Rüssel bis ins Haus des Nachbarn reichen muss. Der deutsche Durchschnittspenis hingegen ist „nur“ 14,52 Zentimeter lang, gerade einmal 8,02 Prozent im Verhältnis zur durchschnittlichen Körpergröße von 1,80 Metern. Damit landen sie im weltweiten Ranking auf Platz 41 – wohl eher Regionalliga-würdig.

Bewusstsein schaffen

Neben dem Spaß an der Sache hat diese ungewöhnliche Führung aber auch einen ernsten Hintergrund. Das empfindliche Ökosystem Wattenmeer ist fein austariert, auf jedes noch so kleine Lebewesen kommt es an. Optimale Lebensbedingungen und damit auch optimale Bedingungen für die Fortpflanzung sind wichtig, damit auch weiterhin alle Rädchen ineinandergreifen können. Auf einer Fläche von 1100 Quadratmetern über drei Staaten verteilt, mit mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten und 10 bis 12 Millionen Zugvögeln ist das Wattenmeer ein einmaliger Lebensraum, ein Sinnbild der Biodiversität, das leicht durch Menschenhand zerstört werden kann. „Eine Ölkatastrophe und das war’s“, sagt Schulz, der bemüht ist, Bewusstsein für die Einzigartigkeit des Wattenmeers zu schaffen.

Ruhiges Nachspiel

Obwohl es hier die meisten Tiere ziemlich skurril treiben, hat im Watt kein Tier wirklich Spaß an Sex. Das behauptet zumindest Schulz. Es gehe ausschließlich um Fortpflanzung, erklärt er: „Zumindest habe ich hier die letzten 21 Jahre keine Kondome gefunden. Also nicht von Tieren.“ Das Nachspiel ist gewohnt ruhig, ein bisschen Kuscheln und Smalltalk.

Gemeinsam erkunden Karolin und Olli die Watt-Welt unter ihren Füßen. (Foto: Hartmann)

Auf dem Rückweg ist schon von weitem das rote Leuchtfeuer zu sehen, an dem vor knapp zwei Stunden die Tour begann. Doch kaum einer sieht hin, auch das Paar aus Sachsen nicht. „Am Anfang schauen die Wanderer immer in die Ferne, auf dem Rückweg fixieren die meisten den Boden“, beschreibt Matthias Schulz das Phänomen. Das faszinierende Leben im Watt findet eben dort unten statt.

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Unter Gladiatoren https://nordkind.blog/erleben/unter-gladiatoren Fri, 28 Jun 2019 11:54:05 +0000 https://nordkind.blog/?p=20424 „Hut“, brüllt der Quaterback. Ich renne los, so schnell ich kann. Ein paar Schritte nach vorne, dann scharf nach links. Schon habe ich den Football vor Augen. Er landet genau an der Stelle, an der er landen soll. Allerdings nicht in meinen Armen, sondern auf dem Boden. Ich bin zu langsam. Nicht zum letzten Mal […]

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„Hut“, brüllt der Quaterback. Ich renne los, so schnell ich kann. Ein paar Schritte nach vorne, dann scharf nach links. Schon habe ich den Football vor Augen. Er landet genau an der Stelle, an der er landen soll. Allerdings nicht in meinen Armen, sondern auf dem Boden. Ich bin zu langsam. Nicht zum letzten Mal an diesem Tag.

American Football kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen. In den vergangenen Jahren ist auch hier ein kleiner Hype um den Super Bowl ausgebrochen, Freunde von mir schauen regelmäßig Spiele. Und ich frage mich jedes Mal: Warum? Eine Partie dauert Stunden und wird andauernd unterbrochen. Die Spielregeln und Züge sind mir ein Rätsel geblieben. Genau das will ich ändern. Ich will die Begeisterung für diesen mysteriösen Sport verstehen – und habe mich deshalb einfach mal beim Football-Training selbst eingeladen.

Die Breiten Kerle und Ich

Und jetzt stehe ich also bei den Seahwaks in Bremerhaven auf dem Spielfeld. Eine gute Adresse, handelt es sich doch um den zweitältesten noch existierenden Football-Club Deutschlands. Schon beim Betreten des Platzes neben dem Nordsee-Stadion wird mir klar: Das wird hart. Um mich herum lauter große und breite Kerle, die in ihrer Ausrüstung ein bisschen furchteinflößend wirken. Dazwischen ich eher schmale Frau. Aber als ich dann auch Schulterschutz, Trikot und Helm bekomme, fühle ich mich zumindest zeitweise nicht mehr komplett fehl am Platz.

Nach einigen Aufwärmübungen geht es los, und ich darf mich als Receiver, als Passempfänger, versuchen. Meine Aufgabe ist es, den vom Quarterback geworfenen Ball zu fangen. Immer wieder bauen meine Mitspieler mit kleinen Hütchen die Strecken auf, die wir laufen sollen, um genau zum richtigen Zeitpunkt zum richtigen Punkt zu gelangen. Denn es gilt ja auch, die Gegenspieler auszumanövrieren, die mit aller Macht versuchen, den Pass zu verhindern. „Das Timing zwischen Quarterback und Receiver ist entscheidend“, erklärt mir Andreas Sosinski, einer der Coaches der Seahawks.

Die Sache mit dem Timing

Ich glaub ihm das. Muss aber leider feststellen: Irgendwas stimmt mit dem Timing nicht. Das liegt vermutlich weniger am Quarterback als an mir. Jedenfalls klappt es nicht wie geplant. Mal laufe ich dem Ball vergeblich hinterher und er prallt zehn Meter vor mir auf den Boden. Dann streife ich ihn zumindest mit den Fingern. Aber fangen? Fehlanzeige.

Es sieht einfacher aus, als es ist. Ehrlich. (Foto: Arnd Hartmann)

Wir trainieren einen Passlauf nach dem anderen. Mal laufen wir fünf, mal zehn Yards, mal machen wir einen scharfen „Cut“, mal laufen wir im 45-Grad-Winkel weiter. In den anderen Ecken des Spielfelds sehe ich die Spieler anderer Positionen trainieren: die Running Backs, die Linebacker, die Offensive Line, die Cornerbacks. Ich verstehe gerade einmal, wer zur Offensive und wer zur Defensive gehört, doch welche Aufgaben die Positionen genau haben, bleibt mir schleierhaft.

„Jede Position hat ihre eigene taktische Aufgabe. Ich muss mich auch darauf verlassen können, dass mein Nebenmann auf dem Feld seine Rolle erfüllt“, erklärt Coach Marco Monsees. Und Andreas Sosinski ergänzt: „Das erste Footballspiel, das ich gesehen habe, fand ich total langweilig, weil ich es nicht kapiert habe. Wenn man ihn erst einmal versteht, ist es der tollste Sport, den es gibt.“

Wenn man ihn erst einmal versteht, ist es der tollste Sport, den es gibt.
Coach Andreas Sosinski

Das finden zumindest die US-Amerikaner. Dort ist Football die beliebteste Sportart. Den Super Bowl, das Finale der US-Profiliga National Football League (NFL), verfolgen jedes Jahr rund 110 Millionen Menschen Das ist rund ein Drittel der Bevölkerung der USA. In der Halbzeitshow treten Stars wie Madonna, Justin Timberlake, Lady Gaga oder Beyoncé auf, und Unternehmen zahlen rund fünf Millionen Dollar für einen 30-Sekunden-Werbespot. Ein riesiges Spektakel.

In Deutschland hält sich die Begeisterung in Grenzen. Zwar steigen die Mitgliederzahlen des American Football Verbands Deutschland (AFVD) seit Jahren, doch richtig Fuß fasst die Sportart hier nicht. In rund 450 Vereinen mit insgesamt 63000 Mitgliedern wird heute in Deutschland American Football gespielt.

Coach Andreas Sosinski gibt mir Tipps. (Foto: Arnd Hartmann)

Von meinen Mitspielern der Bremerhaven Seahawks habe ich mittlerweile Tipps bekommen. Die Finger soll ich spreizen. Kommt der Ball oberhalb der Hüfte zu mir, gilt es, die Spitzen der Daumen zusammenzubringen. Kommt der Ball unterhalb der Hüfte zu mir, sollen sich die Spitzen der kleinen Finger berühren. „Und keine Schreibmaschinenfinger“, ruft mir jemand zu.

Am Ergebnis meiner Fangversuche ändert sich jedoch trotzdem nichts. Als ich langsam aus der Puste komme und meine Finger schon wehtun, kommt es zum Höhepunkt des Tages: Ich laufe los, mache einen scharfen Knick und fange den ersten und einzigen von sicherlich 30 Würfen. Dass der Ball mir nur aus reinem Zufall direkt in die Arme geflogen ist, ist mir egal. Die anderen Receiver und Trainer freuen sich mit mir, rufen mir zu. Vor lauter Euphorie bekomme ich nicht einmal mit, was.

Es kann auch mal Wehtun

Dass meine Zukunft beim American Football liegt, glaube ich trotzdem eher nicht. Zum einen, weil der nächste Wurf wieder fünf Meter vor mir auf dem Boden landet. Zum anderen, weil ich mich all die durchtrainierten Männer, die auf dem Spielfeld richtig zur Sache gehen, doch etwas einschüchtern. „Es ist eben ein Kontaktsport“, sagt Coach Marco Monsees. „Man muss sich da im Klaren sein, dass es auch mal wehtun kann.“ Er erzählt mir, dass die meisten der Seahawks nicht nur zwei Mal die Woche zum Training kommen, sondern zusätzlich noch zwei bis drei Mal die Woche im Fitnessstudio an Kraft und Ausdauer arbeiten. „Es ist ein sehr aufwendiger Sport“, sagt Marco Monsees. „Es ist ein Sport für jedermann, aber es ist kein Sport, den man nebenbei macht.“ Für jeder Mann also. Gibt es überhaupt Frauenteams im American Football? „Die sind selten“, sagt Marco Monsees. „Es ist halt ein Gladiatorensport. Für Männer, die sich beweisen wollen.“

Es ist halt ein Gladiatorensport. Für Männer, die sich beweisen wollen.
Marco Monsees

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Upcycling im Großformat https://nordkind.blog/unser-norden/upcycling-im-grossformat Tue, 25 Jun 2019 10:48:25 +0000 https://nordkind.blog/?p=20505 Sie schippern auf Schiffen um die ganze Welt, um Waren von A nach B zu bringen: Seefrachtcontainer. Die genormten Stahlbehälter sind aus dem Schiffs- und Güterverkehr nicht mehr wegzudenken. Allein in Bremerhaven wurden im vergangenen Jahr 5,5 Millionen Container umgeschlagen, gerechnet in 20-Fuß-Standardcontainern (TEU). Aber längst sind sie nicht mehr nur Transportmittel. Jedes Jahr Anfang […]

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Sie schippern auf Schiffen um die ganze Welt, um Waren von A nach B zu bringen: Seefrachtcontainer. Die genormten Stahlbehälter sind aus dem Schiffs- und Güterverkehr nicht mehr wegzudenken. Allein in Bremerhaven wurden im vergangenen Jahr 5,5 Millionen Container umgeschlagen, gerechnet in 20-Fuß-Standardcontainern (TEU). Aber längst sind sie nicht mehr nur Transportmittel.

Jedes Jahr Anfang April verlassen sieben Container ihr Winterquartier in Padingbüttel und werden mit Transportern nach Spieka-Neufeld hinter den Deich gebracht. Direkt am Wattenmeer werden sie dann mit einem Kran millimetergenau zu einem Restaurant aufgebaut. Im Inneren macht nichts den Anschein eines Containers: Im Gästeraum gibt es kleine Sitzecken, von der Decke hängen Fischernetze, an der Wand eine Galionsfigur. Durch die großen Fenster schaut man direkt auf die Nordsee. Aus Deichschutzgründen darf das Restaurant nur vom 1. April bis 30. September an seinem Platz stehen.

„Das sind alte 20-Fuß-Container. Die haben wohl schon einiges von der Welt gesehen“, sagt Peter Homilius. Er betreibt das Restaurant „Ebbe und Flut“ zusammen mit seiner Frau Marina. Zwölf Jahre ist es her, dass er das Containerrestaurant kaufte und umbaute. „Wir wissen von keinem vergleichbaren Restaurant in Deutschland“, sagt Marina Homilius.

Hotel aus 78 Überseecontainern

In Rostock-Warnemünde können seit zwei Jahren Hostelgäste in alten Seefrachtcontainern übernachten: Das Dock-Inn ist Deutschlands erstes Containerhotel. Das Hostel mit Blick auf Hafen und Werft besteht aus 78 Containern, die lange Reisen rund um den Globus auf dem Buckel haben. Im Hamburger Hafen sind sie aus dem Verkehr gezogen worden, heute erfüllen sie einen neuen Zweck. 64 Zimmer und Suiten sowie Gemeinschaftsräume sind aus ihnen entstanden.

Eine Herausforderung beim Umbau von Containern in Wohnräume ist die Dämmung. Da die Wände nach üblicher Isolierung bis zu 25 cm dick sind, geht wertvoller Wohnraum verloren – 2,35 Meter ist ein roher Stahlcontainer im Inneren breit. Das Start-up-Unternehmen Containerwerk hat dieses Problem gelöst, indem es ein industrielles Dämmungsverfahren entwickelt hat, bei dem die isolierte Wand nur zwölf Zentimeter dick ist.

Vision vom nachhaltigen Wohnen

Hinter dem Containerwerk steht eine Vision vom nachhaltigen Wohnen. „Ein Überseecontainer ist durchschnittlich 13 Jahre lang im Dienst und wird dann ausrangiert“, erklärt Michael Haiser – er hat das Containerwerk zusammen mit Ivan Mallinovski gegründet. Danach kommen die Container in der Regel auf den Schrottplatz. Haiser und Mallinovski schenken den ausgedienten Stahlkisten ein zweites Leben und veredeln sie zu  hochwertigen Wohnmodulen. Ab 27.000 Euro kostet so eines.

Ein Überseecontainer ist durchschnittlich 13 Jahre lang im Dienst und wird dann ausrangiert.
Michael Haiser, Containerwerk

Darüber, ob gefährliche Stoffe in den Containern transportiert wurden, macht Haiser sich keine Sorgen: „Dafür gibt es spezielle Kühl-Container, die wir nicht benutzen.“ Die Containerarchitektur sieht Haiser auch als Antwort auf Probleme wie Wohnraumknappheit. Die Module können schnell aufgebaut, abtransportiert und beliebig erweitert werden. „Das ist ein Produkt mit Zukunft“, ist Haiser überzeugt.

So schick kann man in einem alten Seefrachtcontainer wohnen. Das Containerwerk verwandelt ausgediente Container in luxuriöse Wohnmodule. (Foto: Stefan Hohloch)

In Spieka-Neufeld werden im Containerrestaurant von Peter und Marina Homilius täglich rund hundert Mahlzeiten zubereitet. Das Containerrestaurant kommt bei den Gästen gut an. Bis Ende August hat es noch geöffnet. Dann werden die sieben Container wieder abgebaut und zurück in ihr Winterquartier nach Padingbüttel gebracht.

Überblick

Das Restaurant Ebbe & Flut in Spieka-Neufeld hat von Anfang April bis Ende September täglich von 11 Uhr geöffnet, warme Küche gibt es ab 12 Uhr.

 

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